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Der Übersetzer

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Mourinho zählte schon länger zum Stab von Robson. Der hatte 1982 bis 1990 Englands Nationalelf betreut. Nach der WM 1990 in Italien – wo die Three Lions das Halbfinale erreichten und sich dort dem späteren Weltmeister Deutschland erst nach Elfmeterschießen beugen mussten – war er in die niederländische Eredivisie zum PSV Eindhoven gegangen. Dort sollte er einem schwierigen Kader Disziplin einimpfen. Für den Sohn eines Bergarbeiters aus Sacriston in der Grafschaft Durham war der Wechsel auf den Kontinent ein Kulturschock. Als besonders gewöhnungsbedürftig empfand er den Wunsch der Spieler, mit dem Trainer über die Taktik zu diskutieren. Aber die niederländischen Jahre waren eine gute Vorbereitung auf die spätere Begegnung mit Pep Guardiola.

Nach zwei Landesmeisterschaften mit Eindhoven zog es Robson im Sommer 1992 auf die iberische Halbinsel, zunächst zu Sporting Lissabon. Dort wurde dem Engländer der 29-jährige Sportwissenschaftler und Lehrer José Mourinho zur Seite gestellt, der Robson auf dem Flughafen in akzentfreiem Englisch begrüßte. Schon bald diente Mourinho seinem Coach nicht nur als Übersetzer, sondern auch als Informant. Was immer die Spieler in der Kabine besprachen: Mourinho hatte es dem Chef mitzuteilen. Als Vermittler zwischen Englisch und Portugiesisch unterhielt Mourinho zu Robson bald ein engeres Verhältnis als dessen offizielle rechte Hand Manuel Fernandes.

Bei Sporting herrschten chaotische Arbeitsbedingungen. Der Präsident verpflichtete Spieler am Trainer vorbei. In der Saison 1992/93 wurde Sporting Dritter, aber im Dezember 1993 wurde Robson gefeuert, nachdem sein Team im UEFA-Cup gegen Casino Salzburg ausgeschieden war. Der Engländer ging zum FC Porto, begleitet von Mourinho. In Porto wurde aus dem Übersetzer ein Assistenztrainer, wenngleich Robson ihm weder hier noch bei seiner folgenden Station die Verantwortung für das Training übergab. Aber Mourinho brachte nun in die Planung des Trainings seine eigenen Ideen ein, besorgte das Scouting und schrieb Berichte über kommende Gegner. (Sein erstes ausführliches Scouting-Dossier verfasste Mourinho bereits als 15-Jähriger für seinen Vater Felix, einen ehemaligen Profifußballer, der einer der besten Keeper in der Geschichte von Vitória Setúbal war und auch acht Minuten lang das Tor der portugiesischen Nationalelf hüten durfte. Als Trainer wurde er mit Rio Ave Fünfter in der 1. Liga und zog in das spanische Pokalfinale ein, verbrachte aber nur eine Saison komplett im Oberhaus.)

Robson war beeindruckt: Der Portugiese konnte ein Spiel exzellent lesen. Noch wichtiger war für ihn, dass er nahe bei den Spielern war und „ihre Psychologie verstand“. Die Zusammenarbeit zahlte sich rasch aus. Als Robson und Mourinho in Porto ankamen, befand sich der Klub in einem armseligen Zustand. Doch 1995 und 1996 wird Porto mit dem englisch-portugiesischen Duo Meister.

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