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„José und Pep hatten ein gutes Verhältnis“

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Beim FC Barcelona unterschreibt Robson nur unter der Bedingung, dass Mourinho ihn begleiten darf. Dessen Status ist deutlich gewachsen. In Porto musste „Mou“ sich mit einer Jahresgage von 35.000 Pfund begnügen, was bereits deutlich mehr war, als ihm bei Sporting gezahlt wurde. In Barcelona kassiert er nun jährlich 300.000 Pfund, mehr als das Achtfache. Spötter bezeichnen den Portugiesen als bestbezahlten Übersetzer im Weltfußball.

Da er keine Meriten als Profikicker mitbringt, stößt der Assistent bei den Barça-Spielern zunächst auf Skepsis. Denn mehr als einige Einsätze in der 2. Liga hat Mourinho als Spieler nicht absolviert, in der Regel als Zentralverteidiger, manchmal auch im defensiven Mittelfeld. Höhepunkt der kurzen Karriere war ein Hattrick für den von Mourinhos Vater Felix trainierten Lissaboner Traditionsverein Belenenses, hinter Benfica und Sporting die Nr. 3 in der portugiesischen Metropole. Die drei Treffer erzielte „Mou“ allerdings gegen einen ziemlich schwachen Gegner, der an diesem Tag 17 Tore kassierte.

Aber nach und nach kann Mourinho die Barça-Kabine überzeugen – durch geschickte Videoanalysen und gute Vorbereitung auf die Stärken und Schwächen des Gegners. Auch sein Chef Bobby Robson hat zunächst einen schweren Stand bei den Spielern. Der Schatten seines Vorgängers Cruyff ist lang. Dass der Engländer trotzdem überlebt, hat er möglicherweise seinem Übersetzer zu verdanken. Robson ist bei Amtsantritt bereits 63, sein Assistent 30 Jahre jünger, weshalb er einen besseren Zugang zu den Spielern hat. Außerdem begnügt sich Mourinho nicht damit, die Ausführungen seines Chefs einfach zu übersetzen, sondern ergänzt sie durch eigene und dezidiertere taktische Anweisungen. Vor allem die Spieler, die etwas mehr über den Fußball nachdenken, sind bald vom Portugiesen angetan.

Zu ihnen gehört zuvörderst Pep Guardiola, der seine eigene Meinung vom Spiel hat und diese auch kundtut. Robson: „José sah, dass er (Guardiola, Anm. d. A.) eine wichtige Figur im Klub war, und sagte sich: ‚Ich muss ihn kennenlernen, ich muss mit diesem Burschen klarkommen.‘ Und es gelang ihm. José und Pep hatten ein gutes Verhältnis. Sie respektierten einander.“ Ein Vorteil sei gewesen, dass sich beide problemlos verständigen konnten: „Auf Spanisch, mitunter auch auf Katalanisch.“ Nach seiner Ankunft in Barcelona hatte das Sprachgenie Mourinho Katalanisch gelernt. Für Robson hatte er sich dadurch unersetzlich macht – und bei den Katalanen im Team mächtig gepunktet.

Sowohl Mourinho wie Guardiola hegen Jahre später nur positive Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in Barcelona. Mourinho: „Ich hatte seinerzeit eine gute Beziehung zu ihm.“ Der höfliche Guardiola reiht Mourinho sogar in die Riege seiner ersten Mentoren ein. Im April 2011 – die Rivalität zwischen ihm und Mourinho strebt gerade ihrem Höhepunkt entgegen – erklärt Guardiola auf einer Pressekonferenz, der FC Barcelona habe Mourinho in seiner Ausbildung zum Trainer „ebenso geholfen, wie er mir geholfen hat, Trainer zu werden“.

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