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Der innere Arzt geht ans Werk

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Mir war ebenfalls bewusst, dass ich den Selbstheilungskräften des Körpers auf einer bestimmten Ebene vertraute. Dass unsere innere Intelligenz dem Körper Leben schenkt, ist der zentrale Gedanke, die Philosophie der Chiropraktik. Wir müssen nur unseren gebildeten Verstand aus dem Weg räumen und einer größeren Intelligenz ermöglichen, zu tun, was sie am besten kann.

Wie ganzheitliche Heiler wissen, wird diese angeborene Intelligenz durch das zentrale Nervensystem vom Mittelhirn über die unteren subkortikalen Regionen des Gehirns an den Körper übermittelt. Das geschieht jeden Tag, den ganzen Tag über, und dieser Prozess war bereits dabei, mich zu heilen. Eigentlich schenkte er allem was ich tat, Leben und hielt die verschiedenen Prozesse in mir in Gang, von meiner Verdauung bis zu meinem Kreislauf. Ich war mir dieser Vorgänge nicht bewusst. Die meisten spielten sich im Hintergrund ab, in einem unterbewussten Bereich jenseits meiner Wahrnehmung. Natürlich verfügte ich über einen gebildeten, denkenden Neokortex, der dachte, er sei es, der die Entscheidungen für meinen Körper träfe, doch waren die sogenannten niederen Bereiche meines Gehirns schon die ganze Zeit über mit dem Heilungsprozess beschäftigt. Ich musste mich nur der Intelligenz überlassen, die bereits in mir wirkte. Mir war aber auch klar, dass mein Körper diese Aufgaben nur in recht geringem Umfang erfüllte – im Rahmen seiner genetischen Programmierungen. In meiner Situation brauchte ich jedoch mehr.

Wie ich heute weiß, sah ich das Ganze einfach mit anderen Augen als die Ärzte. Ich lebte in einer ihnen völlig unbekannten Welt. Langsam spürte ich, dass ich die Kontrolle über mein Leben zurückerhielt, wenigstens prinzipiell.

Am nächsten Tag wurde ich auf eigenen Wunsch aus dem Krankenhaus entlassen. Ein sehr aufgebrachter Arzt erklärte meinem Vater, ich sei durch das Unfalltrauma offensichtlich psychisch gestört und er solle mir dringend psychologischen Beistand besorgen. Doch etwas in mir wusste, dass meine Entscheidung richtig war. Als ich das Krankenhaus verließ, klammerte ich mich an einen einzigen Gedanken: an mein Wissen, die immaterielle Kraft und Energie in mir, die meinem Körper ständig Leben schenkte, würde mich heilen, wenn ich erst mit ihr in Kontakt treten und sie lenken könnte. Viele Chiropraktiker sagen: »Die Kraft, die den Körper erschaffen hat, kann ihn auch heilen.«

Der Krankenwagen brachte mich zum Haus zweier guter Freunde. Die nächsten drei Monate lang wohnte ich in einem wundervollen Spitzgiebelzimmer mit vielen Fenstern, Blick in den Himmel, es war hell und offen, viel besser als das stickige Krankenhaus. Allmählich entspannte ich mich und ließ meinen Geist weit werden, ohne meine Entscheidung weiter infrage zu stellen. Ich musste mich auf meine Heilung konzentrieren und durfte mich weder von gedanklichen Zweifeln noch von Angstgefühlen ablenken lassen. Mein Entschluss stand fest.

Wenn ich diese Verletzung tatsächlich völlig ausheilen wollte, brauchte ich eine Strategie, so viel war mir klar. Ich wollte nur Rohkost zu mir nehmen, und das auch nur in kleinen Mengen. Auf diese Weise verbrauchte ich weniger Energie bei der Verdauung und hatte mehr für die Heilung übrig. (Neben Sex und starkem Stress ist die Verdauung der größte Energiekonsument im Körper.) Die in lebendiger Rohkost enthaltenen Enzyme würden meine Verdauung fördern und der Körper weniger Energie zur Verarbeitung und Ausscheidung benötigen.

Drei Stunden täglich, je eine morgens, mittags und abends, brachte ich in Selbsthypnose und Meditation zu. Mit der Freude des vollständig Geheilten visualisierte ich, dass meine Wirbelsäule wieder völlig in Ordnung war. Ich rekonstruierte sie Stückchen für Stückchen. Ich studierte Hunderte von Abbildungen der Wirbelsäule, um mein inneres Bild davon zu vervollkommnen. Meine konzentrierten Gedanken sollten die größere Intelligenz in mir bei der Heilung unterstützen.

Während meiner Schulzeit und später im Chiropraktik-College hatte ich großes Interesse an der Hypnose entwickelt – ausgelöst durch zwei Zimmergenossen, die viel schlafwandelten und im Schlaf sprachen. Ich konnte sie oft dabei beobachten, das machte mich neugierig auf die Kräfte des Unterbewusstseins. Ich verschlang jedes verfügbare Buch über Hypnose. Dabei hatte ich auch ein klares Eigeninteresse: Ich wollte am Unterricht teilnehmen, ohne mir Notizen zu machen, und mich trotzdem an alles erinnern können. Zwei Jahre lang besuchte ich an vielen Wochenenden und Abenden das Hypnosis Motivation Institute in Norcross, Georgia. Als ich das Chiropraktik-College absolviert hatte, lagen hinter mir auch über 500 Stunden in der klinischen Hypnose, die von Dr. John Kappas, dem »Vater der modernen Hypnose«, entwickelt worden war.

Noch in meiner College-Zeit machte ich meinen Abschluss als klinischer Hypnotherapeut und eröffnete eine Teilzeitpraxis in einem ganzheitlichen Heilungszentrum am Stadtrand von Atlanta. Damals begriff ich noch nicht so genau, wie der menschliche Geist funktioniert, aber bei meiner Arbeit mit verschiedenen gesundheitlichen Problemfällen wurde ich Zeuge der Macht des Unterbewusstseins. So sah ich eine anorgasmische Frau in einem veränderten Bewusstseinszustand ohne jede Berührung einen klinischen Orgasmus erleben; einen Raucher nach 20 Jahren durch eine einzige Sitzung das Rauchen endgültig aufgeben und einen Patienten mit chronischer Dermatitis und Ekzemen seine Haut binnen einer Stunde heilen.

Daher ging ich meinen eigenen Heilungsprozess mit der simplen Idee an, die Heilung meiner Verletzung sei absolut möglich, weil ich die Kraft des Unterbewusstseins mit eigenen Augen gesehen hatte. Jetzt war die Reihe an mir, sie unter Beweis zu stellen.

Ich organisierte auch, dass ich zweimal am Tag für je eine Stunde Besuch bekam, einmal vormittags vor dem Mittagessen und einmal vor dem Abendessen. Diese Menschen legten die Hände über den verletzten Bereich meiner Wirbelsäule. Freunde, Patienten, Ärzte, Familienmitglieder und sogar Leute, die ich gar nicht kannte, halfen mit, indem sie ihre Hände auf meinen Rücken legten und mich an der Heilwirkung ihrer Energie teilhaben ließen.

Irgendwann wurde mir auch klar, dass ich eine gewisse Belastung brauchte, damit sich die richtige Menge Calcium an den gebrochenen Wirbelkörpern anlagern würde. Wenn ein Knochen sich entwickelt oder heilt, wirkt die natürliche Schwerkraft als Stimulans, um die elektrische Ladung an der Außenseite des Knochens zu verändern. Durch die Polarität wird das positiv geladene Calcium-Molekül dann zu der negativ geladenen Knochenoberfläche hingezogen. Dieses Konzept leuchtete mir sehr ein. Die Tatsache, dass ich keinerlei Hinweise in der Literatur fand, dass diese Erkenntnis bei der Behandlung von Kompressionsbrüchen irgendwo angewendet worden wäre, hielt mich keineswegs ab.

Ich bat einen Freund, mir ein stufenlos kippbares Brett zu bauen, mit einer Stütze für meine Füße. Jeden Tag rollte ich mich ganz langsam und vorsichtig von meinem Bett auf das Brett und wurde dann ins Freie geschoben. Am Anfang wurde das Brett bloß um zwei Grad gekippt, um meine Wirbelsäule nur ganz langsam zu belasten. Tag für Tag vergrößerten wir den Winkel. In der sechsten Woche konnte ich bereits 60 Grad schmerzfrei aushalten. Angesichts der Tatsache, dass ich drei bis sechs Monate nur in der Horizontalen hätte verbringen sollen, war das höchst erstaunlich.

So gingen sechs Wochen ins Land. Ich fühlte mich stark, zuversichtlich und glücklich. Wir fanden jemanden, der mich in meiner Praxis vertreten konnte, und ich verwaltete sie übers Telefon.

Nach einer Weile entschied ich, dass mir nicht die medizinisch verordnete Unbeweglichkeit, sondern gerade Bewegung gut tun würde. Schwimmen erschien mir am sinnvollsten, da das Wasser meine Wirbelsäule entlasten und mir viel Bewegungsfreiheit schenken würde. Das Haus meiner Freunde verfügte idealerweise über einen Indoor-Outdoor-Swimmingpool. Man zog mir einen sehr engen Neoprenanzug an und trug mich auf einer Sonnenliege zu dem geheizten Pool. Mein Herz raste genauso wie meine Gedanken: Ich war doch so lange nicht in der Vertikalen gewesen. Zuerst ließ ich mich eine Weile horizontal auf der Liege treiben, aber nach einer Weile begab ich mich ganz langsam in die Vertikale und hielt mich dabei an einer Art Schaukel fest, die man zu meiner Unterstützung montiert hatte. Ich ließ mich einfach im Wasser hängen und schaukelte mit den Wellen, die meine Bewegungen erzeugten, ein wenig auf und ab. Indem ich im Wasser hing, anstatt zu stehen, minderte ich die Belastung meiner Wirbelsäule noch weiter. So konnte ich die Vertikale einnehmen und meine heilende Wirbelsäule hatte dennoch nur einen minimalen Druck auszuhalten.

Von da an schwamm ich jeden Tag, zuerst nur ein wenig mit den Füßen rudernd, doch nach ein paar Tagen schon munter wie ein Fisch. Endlich konnte ich wieder alle meine Muskeln bewegen. Ich genoss die neue Freiheit und konnte sogar ein bisschen spielen. Wenn die Ärzte das gesehen hätten! Mein Körper reagierte unglaublich positiv.

In der achten Woche begab ich mich dann auf weniger feuchtes Terrain und begann zu krabbeln. Ich dachte, wenn ich die Bewegungen eines Kindes imitierte, könnte ich mich vielleicht ähnlich entwickeln und allmählich zum Stehen finden. Um meine Beweglichkeit wiederzuerlangen, machte ich jeden Tag Yoga. Die meisten Yoga-Übungen fanden ohnehin im Liegen statt. Nach neun Wochen konnte ich mich aufsetzen, ein Bad nehmen und endlich wieder auf die Toilette gehen. Die einfachen Freuden des Lebens!

So weit meine Schilderung, was ich mit meinem Körper angestellt habe. Aber ich machte noch eine weitere wichtige Erfahrung, sie betraf meinen Geist und hatte einen wichtigen Einfluss auf das positive Ergebnis meiner Entscheidung. In der sechsten Woche wurde ich allmählich kribbelig. Für manche Ohren mag es toll klingen, den ganzen Tag in der Sonne oder im Bett zu liegen, aber das ist es eigentlich nur, wenn man das freiwillig macht und sich jederzeit nach Lust und Laune erheben kann. In meinem Fall war das anders. Ich sehnte mich nach mentalen Anregungen. Man kann sich nicht den ganzen Tag auf seine Wirbelsäule und ihre einzelnen Segmente konzentrieren; das ist weder möglich noch sinnvoll. Mein Verstand brauchte Abwechslung.

Eines Tages sah ich auf einem Regal ein Buch einsam stehen. Es war vollkommen weiß, das wirkte interessant – also bat ich eine Freundin, die gerade zu Besuch war, es mir herunterzuholen. Auf der Suche nach dem Titel ging ich die ersten Seiten mehrfach durch, fand aber keinen. Der Autor war Ramtha und der Herausgeber eine Gruppe, die mit Ramtha’s School of Enlightenment (RSE) verbunden war. Ich blätterte weiter und begann zu lesen, ohne zu ahnen, wie bedeutend dieses Buch für mein Leben werden würde.3

Ich war zwar katholisch erzogen, aber kein besonders religiöser oder spiritueller Mensch. Ich glaubte an die dem Körper innewohnende Intelligenz und wusste, es gibt eine Kraft, die uns alle am Leben hält, und dass diese Kraft oder Intelligenz unser menschliches Vermögen weit übersteigt. Ich ging davon aus, dass in jedem Menschen ein spirituelles Element lebendig ist, fühlte mich aber nicht von irgendeiner Kirche oder einem Dogma angezogen. Ich vertrat die Überzeugung, wir Menschen seien zu sehr viel mehr fähig, als uns bewusst ist. Spirituelle Praktiken, die mich angesprochen hätten, kannte ich keine, fühlte aber mit Sicherheit, dass in meinem Leben irgendeine reale Kraft aktiv am Werk war.

Insofern war ich vielleicht relativ offen für die Botschaft, der ich hier in dem weißen Buch von Ramtha begegnen sollte. Aus Neugier begann ich mit der Lektüre, aber schon nach ein paar Seiten hatte mein Unterbewusstsein meinen Verstand davon überzeugt, dass die Inhalte meiner Aufmerksamkeit wert waren. Was ich in diesem Buch las, erschien mir in vielerlei Hinsicht sehr wertvoll. Als ich zu jenem Teil kam, wo das Konzept des Superbewusstseins erklärt wird – wie Gedanken und Emotionen unsere Wirklichkeit erschaffen –, war ich restlos fasziniert. 36 Stunden später hatte ich das Buch durch. Ich befand mich mitten in einer Phase großen Wandels. Dieses Buch hat diesen Prozess stark beschleunigt.

Das Weiße Buch von Ramtha war der perfekte Katalysator, es brachte vieles auf den Punkt, worüber ich als Erwachsener nachgedacht und was ich erfahren hatte. Es beantwortete viele meiner Fragen über das menschliche Potenzial, über Leben und Tod und die Göttlichkeit des menschlichen Daseins, um nur einige Themen zu nennen. Ich sah mich in vielen meiner Entscheidungen bestätigt, vor allem im Hinblick auf die Ablehnung der Operation. Das Buch stellte mein rationales Denken vor einige Herausforderungen und brachte mich auf eine höhere Bewusstseinsebene und zu einem neuen Verständnis der Wirklichkeit. Besser als je zuvor begriff ich, dass unsere Gedanken nicht nur unseren Körper beeinflussen, sondern auch unser ganzes Leben. Beim Konzept des Superbewusstseins ging es nicht nur darum, dass der Geist stärker ist als die Materie, sondern dass der Geist das Wesen der gesamten Wirklichkeit bestimmt. Ganz schön eindrucksvoll für ein Buch, das so verlassen und eingestaubt auf einem Regal herumgestanden hatte.

Meine Erfahrungen mit Hypnotherapie bildeten nur einen Aspekt meines schon lange anhaltenden Interesses für das Unbewusste. Durch die Lehren von Ramtha und das Konzept des Superbewusstseins begriff ich, dass ich für alles verantwortlich war, was sich in meinem Leben ereignete – selbst für meine Verletzung. Mein mit rasender Geschwindigkeit auf der Überholspur dahinschießender Körper war brutal zum kompletten Stillstand gebracht worden. Natürlich hatte das Auswirkungen, aber ich konnte auch die Vollkommenheit meiner Schöpfung erkennen. Dieses Innehalten hatte eine ungeheuer weitreichende Wirkung auf mich: Ich begann, alles zu überdenken, was ich wusste, und wurde dadurch natürlich bereichert.

Ich traf mit mir selbst eine Abmachung: Wenn mein Körper geheilt und ich ohne Behinderungen oder Schmerzen würde wieder gehen können, wollte ich das Phänomen der Überlegenheit des Geistes über die Materie intensiver erforschen und der Frage nach der Schöpferkraft des Bewusstseins einen großen Teil meines Lebens widmen. Ich wollte noch umfassender lernen, wie ich meine Zukunft bewusst und besonnen beeinflussen konnte. Daher beschloss ich, mich an Ramtha’s School of Enlightenment einzuschreiben und mich näher mit diesen Lehren zu befassen.

Nach neuneinhalb Wochen stand ich auf und kehrte in mein Leben zurück. Nach zehn Wochen nahm ich meine Arbeit wieder auf und genoss meine Freiheit. Kein Ganzkörperkorsett, keine Behinderung, keine Lähmung. Nach zwölf Wochen stemmte ich Gewichte und erzielte weitere Fortschritte in meinem Rehabilitationsprogramm. Sechs Wochen nach dem Unfall hatte man mir ein Ganzkörperkorsett angepasst, aber ich trug es nur ein einziges Mal: Bei meinem allerersten Gehversuch, und auch das nur ein Stunde lang. Ich brauchte es nicht.

Seit dem Unfall sind inzwischen über 20 Jahre vergangen. Bemerkenswerterweise klagen mehr als 80 Prozent der Amerikaner über Rückenschmerzen irgendwelcher Art, wohingegen ich dieses Problem seit meiner Heilung kaum je gehabt habe.

Oft denke ich darüber nach, wie mein Leben heute wohl aussähe, hätte ich mich damals nicht für meine eigene, natürliche Heilung entschieden. Mancher mag sich fragen, ob es wohl das Risiko wert gewesen war. Wenn ich zurückschaue und mir vorstelle, ich hätte mich damals anders entschieden, preise ich im Stillen meine heutige Freiheit. Jene kurze Phase meines Lebens hat mich auf jeden Fall erheblich stärker dazu motiviert, den Prozess der Heilung von Körper und Geist zu erforschen, als es mir vorstellbar wäre, wenn ich mich zu einer konventionellen Operation entschlossen hätte.

Offen gestanden weiß ich auch nicht, ob das, was ich erlebt habe, vielleicht einfach ein Wunder war. Aber ich habe mein Versprechen eingelöst, das Phänomen der Spontanheilung so umfassend wie möglich zu untersuchen. Mit dem Begriff »Spontanheilung« meine ich hier die Fähigkeit des Körpers, sich selbst ohne operative Eingriffe und/oder Medikamente wiederherzustellen oder sich von einer Krankheit zu befreien.

Während meiner 17 Jahre als Schüler und der sieben Jahre als Lehrer an Ramtha’s School of Enlightenment bin ich weit über die Grenzen dieses Themas hinausgegangen. Meine Erfahrungen dort haben mich inspiriert und bereichert. Dieses Buch wäre ohne das, was ich dort gelernt und erfahren habe, nicht möglich gewesen. Schöpfer der Wirklichkeit ist eine Kombination aus meinen eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen, einigen Lehren von Ramtha und eigenen Forschungsergebnissen.

In den letzten sieben Jahren hat Ramtha mich oft sanft dazu aufgefordert, diese Informationen, Erfahrungen und Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Manchmal hat er mich auch geschubst, gedrängt und gelockt. Heute habe ich ein besseres Verständnis vieler wissenschaftlicher Konzepte als vor sieben Jahren: Dieses Buch ist mein Versuch, etwas von dem zurückzugeben, womit ich so reich gesegnet wurde. Vor sieben Jahren hätte ich es noch nicht schreiben können: Die wissenschaftlichen Grundlagen dazu waren einfach noch nicht ausgereift. Heute ist es so weit.

Ich weiß auch, dass meine Entscheidung gegen eine Operation mich dorthin geführt hat, wo ich heute bin. Meine Forschungsarbeit, mein wissenschaftliches Interesse und mein ganzes Leben drehen sich um Heilungen aller Art. Während der letzten sieben Jahre habe ich genau beobachtet, wie ein einziger, mit Überzeugung festgehaltener Gedanke – unabhängig von allen Umständen – an einen größeren Geist anknüpft und Menschen eine wundervolle Zukunft bescheren kann. Wenn ich in meinen Vorträgen von all den Zutaten erzähle, die ein Mensch braucht, um seine Befindlichkeit zu ändern, empfinde ich es als wahrhaftigen Segen für mich, zu einem allgemeinen Verständnis des Gehirns und der Macht unserer Gedanken beitragen zu können.

Dieses Buch behandelt nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch ein anderes Leiden, das viele Menschen peinigt: emotionale Abhängigkeit. In den letzten paar Jahren bin ich weit herumgekommen und konnte die neuesten Erkenntnisse der Neurophysiologie selbst überprüfen. Dabei habe ich begriffen, dass vieles, was einst

Theorie war, heute praktisch anwendbar ist, um unsere selbst verursachten emotionalen Wunden zu heilen. Die Methoden, die ich vorschlage, sind keine »Wäre es nicht wundervoll, wenn …«-Ideen, keine rosaroten Heilsversprechen oder Selbsthilfe-Wunderkuren. Dieses Buch gründet auf nachvollziehbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Jeder von uns hat an irgendeinem Punkt seines Lebens schon einmal emotionale Abhängigkeit erfahren. Zu den Symptomen gehören Lethargie, Konzentrationsschwierigkeiten, ein großes Bedürfnis nach alltäglicher Routine, die Unfähigkeit, Aufgaben oder Vorhaben zu Ende zu bringen, ein Mangel an neuen Erfahrungen, ein bescheidenes Repertoire an emotionalen Reaktionsmöglichkeiten und das Gefühl, ein Tag gleiche dem anderen aufs Haar.

Wie können wir diesen Zyklus der Negativität durchbrechen? Die Antwort liegt natürlich in uns selbst, genauer gesagt, in einem spezifischen Teil unserer selbst. Wenn Sie Einblick in die verschiedenen Themen gewonnen haben, die wir in diesem Buch erkunden, und die Bereitschaft mitbringen, gewisse Prinzipien anzuwenden, können Sie sich selbst emotional heilen, indem Sie die neuronalen Netzwerke in Ihrem Gehirn verändern. Lange Zeit glaubten die Wissenschaftler, das Gehirn sei fest »verdrahtet«, Veränderungen seien somit unmöglich, unsere von den Eltern ererbten Reaktionsmöglichkeiten und Neigungen unser Schicksal. Doch das Gehirn verfügt über eine große Elastizität; es kann alte Gedankenpfade stilllegen und neue eröffnen, zu jeder Zeit und in jedem Alter – und zwar ziemlich schnell, vor allem im Vergleich mit den gewöhnlichen Evolutionsmodellen, wo die Zeit in Generationen und Äonen gemessen wird und nicht in Wochen.

Eines wird den Neurowissenschaftlern – wie auch mir persönlich – immer klarer:

• Unsere Gedanken sind wirklich wichtig. Denn:

• Unsere Gedanken verwirklichen sich.

1. Im Kontext dieses Buches steht »Geist« immer für engl. mind. Dr. Joe Dispenza versteht unter mind jenes, was entsteht, wenn ein menschliches Gehirn aktiv ist. Er sagt: »Ich weiß, dass viele Menschen darunter auch eine immaterielle, universelle Essenz oder Intelligenz verstehen, die alles Physische durchdringt. Ich habe mich bewusst entschieden, mich an die wissenschaftliche Definition von mind/Geist zu halten …, und verwende für den mehr spirituellen Aspekt den Begriff ›Bewusstsein‹ (engl. consciousness).« Begriffe aus dem Bereich des Mentalen oder Psychischen sind hier nicht immer adäquat ins Deutsche zu übertragen, zumal Dr. Dispenza an etlichen Stellen nicht eindeutig differenziert. [Anm. d. Übers.]

2. Die Wirbel der Lendenwirbelsäule werden mit L1–L5 (L = Lumbar vertebra) bezeichnet. Brustwirbel: Th1–Th12 (Thoracic vertebra); Halswirbel: C1–C7 (Cerval spine). [Anm. d. Red.]

3. Ramtha: The white book. JZK Publishing Inc., 1999, dt. Ausgabe: Das weiße Buch

Schöpfer der Wirklichkeit

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