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b)Umgang mit der Schrift
ОглавлениеWährend die persönliche Beschäftigung mit der Heiligen Schrift in der Frömmigkeit der meisten orthodoxen Christen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum eine Rolle spielt, gewinnt sie in der Zoi-Bewegung eine große Bedeutung. Insbesondere das Neue Testament wird in neuer Form Mittel und Gegenstand der Verkündigung. Auf vielfältige Weise setzt sich die Zoi für die Verbreitung der Schrift in allen Bevölkerungsgruppen ein: durch die von ihr publizierten Schriften, durch die Herausgabe von Bibeln in neugriechischer Übersetzung, durch die Anregung zu persönlicher Schriftlesung durch Wortgottesdienste, vor allem aber durch die Einrichtung von »Bibelkreisen«78, in denen im Rahmen von Hauskreisen ein regelmäßiges Schriftgespräch geführt wird. Die Zoi kennzeichnet dabei ein biblizistisches, unkritisch wortwörtliches Verständnis der Heiligen Schrift. Zudem ist die Schriftlesung ausschließlich auf die praktische Verwertbarkeit des Gelesenen ausgerichtet. Leitende Frage für die Schriftlesung bei den Schriftgesprächen ist: »Was will mir der Herr heute sagen? – Was soll ich tun?« Die Begegnung mit dem Wort Gottes, dessen Autorität als normativer Katalog ethischer Weisungen unhinterfragt bleibt, soll dem sittlichen Fortschritt des Einzelnen dienen. Die Schrift dient als Sammlung primär moralischer Anweisungen für alle Lebenslagen.