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So unterstützen Sie, dass der Betroffene sich Hilfe holt

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Wenn Sie mit dem Betroffenen über Ihre Sorgen gesprochen haben und dieser selbst sieht, dass etwas passieren sollte, können Sie ihm auch beim nächsten Schritt helfen. Viele Betroffene benötigen nämlich Unterstützung, um sich professionelle Hilfe zu suchen und diese annehmen zu können.

Wie bereits erwähnt, verhindern die negativen Gedanken und Schuldgefühle während einer Depression häufig, dass Betroffene überhaupt Hilfe suchen möchten. Hinzu kommt oft die Angst, als „verrückt“ oder „Psycho“ zu gelten. Als Vertrauensperson können Sie dem Betroffenen vermitteln, dass diese Befürchtung nicht gerechtfertigt ist. Wenn Sie Menschen kennen, die schon wegen einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung behandelt wurden, oder Sie selbst vielleicht auch bereits einmal Hilfe bei psychischen Belastungen in Anspruch genommen haben, dann können Sie davon berichten, um dem Betroffenen die Angst zu nehmen. Erklären Sie, dass es erst einmal darum geht, Gewissheit darüber zu bekommen, was ihm fehlt. Sollte es sich um eine Depression handeln, so ist das eine Krankheit wie viele andere auch. Man ist nicht schuld daran.

Bei körperlichen Begleiterscheinungen einer Depression, wie Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden, besteht zudem oft das Problem, dass viele Menschen sich nicht vorstellen können, dass diese ihre Ursache in einer psychischen Störung haben könnten. „Ich bilde mir doch nicht ein, dass mein Rücken weh tut“, ist eine typische Reaktion. Machen Sie in diesem Fall sich selbst und dem Betroffenen klar, dass es nicht darum geht, die Beschwerden als „Einbildung“ abzutun.

Die Beschwerden sind keine Einbildung!

Das seelische Wohl- oder Unwohlbefinden wird in unserer Gesellschaft häufig vom körperlichen Wohlbefinden getrennt. Manche Menschen mit Depressionen gehen daher von einem Facharzt zum nächsten, durchlaufen umfangreichste Diagnostik, ohne dass sich eine organische Ursache findet. Doch um sich bewusst zu machen, wie eng Körper und Seele verzahnt sind, reicht schon ein genauerer Blick auf unsere Sprache: Nicht ohne Grund sprechen wir beispielsweise davon, dass jemandem „etwas auf den Magen schlägt“. Auch dass Tränen fließen, wenn man traurig oder gerührt ist, zeigt, wie ein Gefühl sichtbare körperliche Reaktionen hervorruft – und niemand käme auf die Idee, zu behaupten, man würde sich die Tränen nur einbilden!

Selbsttest zum Wohlbefinden

Der WHO-5-Wohlbefindensindex ist ein häufig verwendetes Screening-Instrument zur Feststellung von Depressivität. Die folgenden Aussagen beziehen sich auf das Wohlbefinden in den letzten zwei Wochen. Ihr Angehöriger sollte bei jeder Aussage die Angabe markieren, die seiner Meinung nach am besten beschreibt, wie er sich in den letzten zwei Wochen gefühlt hat.


Addieren Sie nun die Punkte der Antworten zusammen. Eine Gesamtsumme von 13 oder weniger Punkten ist ein Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Depression.

Quelle: WHO-5-Wohlbefindensindex

Nicht zuletzt ist es wichtig, dass der Betroffene davon überzeugt ist, dass eine Behandlung Besserung bringen kann. Diese Zuversicht fehlt depressiv erkrankten Menschen jedoch häufig. Auch an dieser Stelle können Sie Ihren Angehörigen unterstützen. Wenn der Antrieb fehlt, einen Arzt oder Psychotherapeuten zu suchen, einen Termin zu vereinbaren und den Termin wahrzunehmen, können Sie helfend zur Seite stehen und ihm gut zureden.

Depression. Das Richtige tun

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