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Verschmutzte Atemwege

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Doch nicht nur in Wasser und Boden, sondern auch in der Luft finden wir giftige Stoffe. Immer mehr Industrieanlagen schleudern Toxine in die Umwelt. Zunehmender Autoverkehr und Kohleheizungen steigern die Belastungen ins Unermessliche. Durch die weltweite Gewinnung von Metallen aus tieferen Erdschichten und die zunehmende Verbrennung von fossilen Energieträgern hat die Schwermetallbelastung der Biosphäre rapide zugenommen und nimmt immer noch zu.

Luftschadstoffe verschmutzen die Luft nicht nur in ihrem Ursprungsland. Einige Toxine werden in der Atmosphäre über Hunderte Kilometer, manche sogar rund um den Globus transportiert. Mit dem Ergebnis, dass die Sterblichkeit und die Häufigkeit von Allergien, Tumoren, Nieren- und Lungenerkrankungen drastisch ansteigt.

Ein weiterer Luftverschmutzer ist Feinstaub, der durch Verbrennungsprozesse in Fahrzeugen, Kraftwerken, Öfen und Heizungen entsteht. Auch der Abrieb beim Bremsen und die Abnutzung der Reifen verursachen vor allem in größeren Städten große Feinstaubmengen. Darüber hinaus sollen rund 45 Prozent des Feinstaubs in Deutschland aus der Landwirtschaft stammen, so das Max-Planck-Institut für Chemie.

Feinstaub besteht aus einem Sammelsurium von Partikeln, die in der Luft schweben und einen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern (μm) haben, also weniger als 10 Tausendstel Millimeter. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 70 Mikrometern. Die winzigen Teilchen gelangen beim Menschen in die Bronchien und ultrafeine Partikel sogar bis ins Lungengewebe und den Blutkreislauf. Hier können sie Herz und Gefäße schädigen, zur Plaquebildung beitragen und das Risiko für Thrombosen erhöhen. In der »Global Burden of Disease«-Studie steht Feinstaub weltweit an sechster Stelle der Dinge, die den größten Beitrag zur Mortalität leisten. Dass Feinstaub eventuell für schwerere Verläufe bei Viruserkrankungen verantwortlich sein könnte, darauf deuten einige Studien während der Corona-Pandemie hin. In China und Italien waren vor allem die Regionen stark vom Virus betroffen, die eine hohe Feinstaubbelastung aufweisen. Noch gibt es keine eindeutigen Belege, aber Studien an Mäusen deuten darauf hin, dass virale Infektionen im Zusammenhang mit höheren Feinstaubwerten anfangs das Immunsystem unterdrücken und dass nach rund einer Woche deutlich erhöhte Entzündungswerte auftreten. Das Immunsystem wird durch diese Kombination durcheinandergebracht.

Der Immun-Code

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