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ÜBERGEWICHT UND SEINE FOLGEN

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Inzwischen ist hinlänglich bekannt, dass Übergewicht per se eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Folgen von Übergewicht können koronare Herzerkrankungen, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Atembeschwerden sein. Aber auch Rücken- und Gelenkschmerzen gehen häufig mit zu vielen Pfunden einher. Und sogar für Sexualhormonstörungen und bestimmte Krebserkrankungen an Gebärmutter, Brust, Prostata und Gallenblase haben dicke Menschen ein bis zu zweimal höheres Risiko.

Das Fatale ist, dass hierzulande immer mehr Menschen betroffen sind. In Deutschland sind mittlerweile 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig. Als adipös gelten 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen. Es wird höchste Zeit gegenzusteuern.

Dabei muss klar sein: Fett ist nicht gleich Fett. Je nachdem, wo es sich an unserem Körper ansammelt, bedeutet es ein unterschiedliches Gesundheitsrisiko. Wie sich das Fett beim Menschen verteilt, hat zwar auch genetische Gründe, hängt aber vor allem vom persönlichen Lebensstil ab. Ungesunde, einseitige Ernährung und der beschriebene Bewegungsmangel sind die Ursachen. Der einzige Weg, aus dieser gesundheitlichen Falle herauszukommen, ist gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.

FATALE FOLGEN

Wer gerade in mittleren Lebensjahren besonders viel Bauchfett ansetzt, hat ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken als normalgewichtige Altersgenossen oder Übergewichtige mit einer schlanken Taille.

Gesundheitskiller Nummer 1: Bauchfett

Es ist das Bauchfett, das dem Körper am meisten zu schaffen macht. Hier sitzen die größten Risikofaktoren. Bauchfett verursacht nicht nur zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen, es senkt auch die Leistungsfähigkeit dramatisch.

Die Ernährungswissenschaft weiß inzwischen, dass der Bauchumfang mehr über mögliche gesundheitliche Risiken aussagt als das Körpergewicht. Denn über das Körpergewicht lässt sich der eigentliche Gesundheitskiller, das tiefe (viszerale) Bauchfett, nicht erfassen. Anders ist es mit dem Bauchumfang. Wenn er bestimmte Richtwerte überschreitet, steigt etwa in Kombination mit einer schwachen Muskulatur das Risiko von schweren Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen. Auch die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 ist eine Folge von zu viel Bauchfett. Weitere Folgen sind Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und eben verschiedene Krebsformen.

Der Grund sind unterschiedliche Stoffwechselaktivitäten des am Bauch befindlichen Fettgewebes. Höchst aktiv sind dabei die Fettzellen (Adipozyten) im viszeralen Fett, das sich rund um die inneren Organe im Bauchraum ansammelt. Ihre Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, Fett aus der Nahrung für schlechte Zeiten zu speichern. Ernährungsfehler wie übermäßiger Konsum von Zucker und tierischen Fetten wirken sich deshalb auf das tiefe Bauchfett besonders katastrophal aus.

Solange wir nur so viel essen, wie der Körper verbraucht, gibt es keine Probleme. Essen wir dagegen mehr, als der Körper verarbeiten kann, beginnt ein verhängnisvoller Kreislauf: Die Fettzellen werden größer und größer, der Bauchumfang wächst und damit das Gesundheitsrisiko: Über 80 Prozent aller Diabeteserkrankungen bei Männern korrelieren mit einem Bauchumfang von mehr als 94 Zentimetern.

Zudem haben Menschen mit einem großen Bauchumfang höhere Triglyceridwerte im Blut und weitere Blutwerte, die auf ein erhöhtes Diabetesrisiko oder auf eine größere Gefahr für Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen hinweisen.

Doch das Fettgewebe der Bauchregion hat nicht nur die Aufgabe, Energie zu speichern, sondern auch Boten- und Entzündungsstoffe zu produzieren. Das heißt, die Hormonhochburg Bauchfett beeinflusst zahlreiche Stoffwechselprozesse – etwa die Funktionen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Aber auch das Gehirn und das Immunsystem werden von dort beeinflusst.

Genau darin liegt die große Gefahr, wenn der Bauchumfang den normalen Rahmen sprengt und übermäßig anwächst. (Ob Ihr Bauchumfang ein Gesundheitsrisiko birgt, erfahren Sie auf >.) Denn das daraus resultierende Ungleichgewicht im Hormonhaushalt bringt den gesamten Stoffwechsel durcheinander und fördert gleichzeitig entzündliche Prozesse im Körper. Die Folgen: Das Immunsystem wird überlastet, die Fettverbrennung behindert. Das bedeutet steigende Anfälligkeit für unterschiedliche Krankheiten und weitere Zunahme von Übergewicht. Ein Teufelskreis, aus dem Sie nur ausbrechen können, indem Sie gezielt abnehmen – und zwar mit gesunder energiearmer Ernährung, idealerweise kombiniert mit ausreichend Bewegung.

GEHEIMTIPP: MANDELN

Mandeln als Zwischenmahlzeit können helfen, das schädliche Bauchfett abzubauen. Im Rahmen einer US-Studie erhielten Teilnehmer mit hohem Cholesterinspiegel sechs Wochen lang 42 Gramm Mandeln als Zwischenmahlzeit – bei sonst cholesterinreduzierender Diät. Das Ergebnis: Die Mandelesser hatten weniger Bauchfett und einen deutlicher gesunkenen Cholesterinspiegel als die Gruppe ohne Mandeln.

Mit Bauch bewegt sich's deutlich schwerer

Mit einem zu großen Bauchumfang bleibt jedoch nicht nur die Gesundheit auf der Strecke. Vielmehr leidet auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Wer schon seit längerer Zeit deutliches Übergewicht mit sich herumschleppt, kennt die Symptome: Kurzatmigkeit, Unbeweglichkeit, Passivität, Antriebslosigkeit, Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit. Das liegt daran, dass andauerndes erhöhtes Körpergewicht die natürliche Ordnung des Organismus durcheinanderbringt. So etwas hat die Natur nun einmal nicht für die Menschheit vorgesehen.

Kein Wunder also, wenn sich die vielen extra Pfunde negativ auf die mechanische Funktionalität von Muskeln und Knochen auswirken. Ein Körper mit beispielsweise zehn Kilo Übergewicht muss ständig Mehrarbeit leisten, das ist so als würde er stets einen zehn Kilogramm schweren Rucksack mit sich herumtragen.

Es entsteht eine verständliche Unlust an Bewegung – und der Teufelskreis beginnt. Denn je weniger Bewegung desto weniger Muskeln. Je weniger Muskeln desto weniger Leistungsfähigkeit und geringerer Energieverbrauch. Und je weniger Energieverbrauch bei hoher Energiezufuhr desto mehr Übergewicht und Bauchfett.

Daraus entstehen wiederum psychische Belastungen. Denn speziell Fettleibigkeit (Adipositas) führt zu psychischen Problemen wie Depressionen oder einem verminderten Selbstwertgefühl. Überdies geraten Übergewichtige leicht ins Abseits – sie werden häufig gemobbt und verspottet. Es ist für sie nicht nur schwerer, einen adäquaten Job zu bekommen, sondern auch einen Partner, Freunde oder ganz einfach nur modische Kleidung. Ihre Lebensqualität ist dadurch erheblich eingeschränkt.

The Never Aging Story

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