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LEBENSQUALITÄT IM LÄNDERVERGLEICH

Mit dem Thema Lebensqualität beschäftigen sich sowohl Philosophie, Medizin, Religion und Wirtschaft als auch die Politik – immer auf der Suche nach objektiven Merkmalen, die eine Mehrheit der Menschen als Lebensqualität definieren würde. Dabei hat jeder Mensch andere Prioritäten. Für den einen bedeutet Lebensqualität vor allem Gesundheit, für einen anderen Erfolg im Beruf, eine glückliche Partnerschaft oder materielle Sicherheit.

Ein Wunsch, den viele Menschen hegen, ist, möglichst alt zu werden. Diese Sehnsucht ist ebenso alt wie die Menschheit selbst. Und der Traum scheint wahr zu werden: Tatsächlich erreichen die Menschen heute ein höheres Alter als je zuvor. Und schon werden neue Begehrlichkeiten geweckt. Schließlich liegt es in der Natur des Menschen, immer mehr und höher hinaus zu wollen. Für die Erwartung an das Leben heißt das: immer länger, immer älter, immer besser.

DIE MENSCHEN WERDEN IMMER ÄLTER

Der Report der Weltgesundheitsorganisation von Ende 2016 belegt: Die Deutschen werden heute im Durchschnitt 81 Jahre alt. Dabei erreichen die Frauen ein Alter von 83,4 Jahren und die Männer von 78,7 Jahren. 1990 lag das Durchschnittsalter noch bei 76 Jahren. Das sind fünf Jahre mehr in 25 Jahren. Was für ein Sprung! Übrigens hat sich im Lauf der letzten zehn Jahre die Zahl der Hundertjährigen mehr als verdoppelt.

Im weltweiten Ländervergleich liegt aber keineswegs Deutschland, sondern Japan (mit durchschnittlich 83,7 Jahren) an der Spitze der Nationen mit der höchsten Lebenserwartung. Es folgen die Schweiz mit 83,4 Jahren, Singapur mit 83,1 Jahren, Australien und Spanien mit jeweils 82,8 Jahren. Auch in Italien (82,5), Frankreich (82,0) oder Island (81,9) und Kanada (81,7) leben die Menschen im Mittel länger als in Deutschland, das mit Österreich, Großbritannien, Irland, Griechenland und den Niederlanden in etwa gleichauf liegt.

Woran liegt es, dass die Menschen rund um den Globus immer älter werden? Die Gründe sind offensichtlich: wachsender Wohlstand, medizinischer Fortschritt, bessere Hygiene, aber auch eine bewusstere Lebensweise dank höherer Bildung. Damit hängt es durchaus vom gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und medizinischen Umfeld ab, wie alt ein Mensch wird. Aber zu einem großen Teil eben auch vom persönlichen Lebensstil.

Das macht die nach wie vor bestehende tiefe Kluft zwischen Arm und Reich verständlich und nachvollziehbar. Das heißt, Menschen in Staaten mit hohem wirtschaftlichem Standard und entsprechend gutem Einkommen haben eine deutlich größere Chance, älter zu werden, als Menschen in Ländern mit niedrigem Wohlstand und geringem Einkommen. So sind es afrikanische Staaten, die bei der weltweiten Betrachtung der Lebenserwartung die Schlusslichter bleiben: Sierra Leone mit 50,1 Jahren, Angola mit 52,4 Jahren und die Zentralafrikanische Republik mit 52,5 Lebensjahren.

Dennoch entwickelte sich auf dem afrikanischen Kontinent die durchschnittliche Lebenserwartung insgesamt sehr erfreulich. Denn inzwischen werden die Menschen dort 9,4 Jahre älter als noch im Jahr 2000. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei immerhin 60 Jahren.

UND WIE STEHT ES MIT DER FITNESS?

Weltweit gesehen, hat sich der Anspruch der Menschheit an »immer höher und immer weiter« durchaus erfüllt. Doch »immer besser« – stimmt auch das?

Wir unterstellen mal, dass in den wohlhabenden westeuropäischen Ländern eine gute Lebensqualität vor allem bestimmt wird von einer guten Gesundheit und einer möglichst uneingeschränkten Leistungsfähigkeit. Wie also steht es um die Generation jenseits der 50 bezogen auf diese Kriterien?

Sie werden es bereits ahnen: nicht so gut! Das gilt besonders für die Deutschen. Dabei empfinden sich die Menschen hierzulande jünger als sie tatsächlich sind, insbesondere die Generation 50 plus. Umfragen zufolge sind es zwischen 8,5 und 15 Jahre, um die sich die über 65-Jährigen jünger als ihr kalendarisches Alter fühlen. Doch laut Statistik sieht die Realität anders aus: Zwar haben 65-Jährige Deutsche im Schnitt noch 19,7 Jahre vor sich – ähnlich wie Schweden, Norweger oder Franzosen mit rund 20 Jahren –, doch unterscheiden wir uns von anderen Nationen deutlich in der Anzahl gesund verbrachter Lebensjahre. Hierzulande haben Männer ab 65 noch etwa 6,5 »uneingeschränkt gesunde Lebensjahre« zu erwarten und bei den Frauen sind es sogar weniger als 6 Jahre. Dagegen haben die Menschen beispielsweise in Norwegen die hervorragende Aussicht auf fast 15 beschwerdefreie Jahre jenseits der 65, die Schweden fast 14 und Island über 12 Jahre.

Mögliche Ursachen der hohen Krankheitslast

Was machen die Deutschen also falsch oder die anderen Länder besser? Am Gesundheitssystem kann es nicht liegen. Immerhin wird durch den aktuellen OECD-Gesundheitsbericht bestätigt: »Was Angebot, Komfort und Freiheitsgrade angeht, steht das deutsche Gesundheitswesen im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe.«

Auch die finanziellen Investitionen in präventive Maßnahmen bieten keine Erklärung. Schließlich gibt Schweden nicht mehr für Prävention aus als Deutschland – und Norwegen sogar weniger.

Das Problem der überdurchschnittlich hohen Krankheitslast beginnt dabei nicht erst im Alter, denn die schwerwiegenden gesundheitlichen Beschwerden sind hierzulande bereits in der Altersklasse der 50 bis 56-Jährigen höher als in den Vergleichsländern. Dabei liegt die Häufigkeit von Neuerkrankungen (beispielsweise an Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf- oder psychischen Erkrankungen) über dem Durchschnitt in der Europäischen Union. Das gilt übrigens auch für das Auftreten von Demenz bei den über 65-Jährigen.

Als mögliche Ursache haben die Forscher das »deutsche Berufsleben« erkannt. Zwar schneidet Deutschland in Sachen Einkommen und Sicherheit überdurchschnittlich gut ab. Deutlich unter dem OECD-Durchschnitt liegt jedoch die Qualität des Arbeitsumfelds – und das ist zweifellos eine nicht zu unterschätzende Ursache für Stress und einen schlechten Gesundheitszustand, der unter anderem daraus folgt.

Allerdings stellt die OECD auch fest: »Auch das Verhalten des Einzelnen ist ursächlich dafür, dass Krankheit und Gebrechen vorzeitig auftreten. Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss und Übergewicht sind Gründe für verbreitete und an Bedeutung zunehmende Volkskrankheiten, die zur Frühverrentung und sinkender Lebensqualität im Alter führen.«

Auch hier sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Der Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland liegt in der Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren bei 69 Prozent. In Schweden sind es fast 80 Prozent und in Neuseeland sogar 86 Prozent! Von den 65- bis 74-Jährigen Deutschen sind nur noch 7 Prozent erwerbstätig. Doppelt so hoch liegt die Erwerbsquote dieser Altersgruppe in Großbritannien mit 13 und in Schweden mit 15 Prozent. Ein Grund dafür ist sicher im Gesundheitszustand zu suchen.

AUS DEM WHO-GESUNDHEITSREPORT

Die europäische Region hat von allen Weltregionen den höchsten Alkoholkonsum. Der EU-Durchschnitt liegt mit täglich fast drei Alkoholeinheiten pro Person doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Alkoholexzesse sind vor allem bei den Männern in Portugal und Großbritannien an der Tagesordnung. 17,5 Prozent der portugiesischen und 11,2 Prozent der britischen Männer gaben an, wenigstens einmal pro Woche volltrunken zu sein. Da zeigen sich die deutschen Männer vergleichsweise »harmlos« mit 4,4 Prozent (1,7 Prozent Frauen). Mehr zum Thema Alkohol und Gesundheit ab >.

DIE KONSTRUKTIVE SEITE DER UNZUFRIEDENHEIT

Oskar Wilde hat die Voraussetzung für Veränderung auf den Punkt gebracht: »Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg.« Und die Deutschen haben allen Grund, unzufrieden zu sein, zumindest wenn es darum geht, eine hohe Lebensqualität jenseits der 55 zu erreichen.

Die vielzitierte »German Angst« begleitet die Menschen hierzulande auch bei diesem Thema. So fürchten sich laut einer DAK-Studie 70 Prozent der Deutschen am meisten vor Krebs. Jeder Zweite sorgt sich darum, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken. Und ebenfalls etwa 50 Prozent fürchten, einen Schlaganfall oder einen Unfall mit schweren Verletzungen zu erleiden. Vor Herzinfarkt haben immer noch vier von zehn Befragten Angst.

Angst ist ja nun prinzipiell ein eher schlechter Begleiter im Leben. Sie führt – wenn sie sich dauerhaft im Kopf einnistet – schnell zu mentalem Stress und psychischem Druck. Damit schafft man die Voraussetzung für zusätzliche Gesundheitsrisiken.

Anders ist es, wenn Angst dazu führt, dass die Unzufriedenheit wächst und diese wiederum den Menschen veranlasst, seine Befürchtungen in Veränderungsenergie umzusetzen. Dann sind Angst und Unzufriedenheit konstruktiv, weil etwas Positives daraus entstehen kann.

Wir sind den uns krank und alt machenden Mechanismen keineswegs völlig machtlos ausgeliefert. Altersforscher haben aktuell sogar festgestellt, dass man die Ursachen des Alterungsprozesses nur zu etwa 20 Prozent in den Genen vermutet, aber zu rund 80 Prozent in Umwelteinflüssen, wozu vor allem der Lebensstil gehört. Und dieser ist durchaus beeinflussbar – auch wenn es nicht einfach ist. Für die Wissenschaftler ist eines klar: Wenn ein Mensch mit einem besorgniserregenden Ergebnis bezüglich seiner Gesundheit und seines biologischen Alters konfrontiert wird, kann ihn das dazu motivieren, seine Lebensweise zu überdenken. Damit ist viel gewonnen!

Veränderung lohnt sich

Genau für diesen Moment im Leben eines Menschen – wenn er erkennt, dass er es selbst in der Hand hat, seine Lebensqualität im Alter zu beeinflussen – haben wir ein Veränderungskonzept entwickelt, das es ihm ermöglicht, seine Lebensqualität zum individuellen Projekt zu machen. Es lohnt sich, dafür vollen Einsatz zu bringen, vor allem, um die in späteren Jahren als positiv empfundenen Erfahrungen voll auskosten zu können. Dazu gehören ein hohes Maß an Lebensfreude, bewusster Lebensgenuss, mehr Gelassenheit und Unabhängigkeit.

The Never Aging Story

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