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DM: Zunehmend auch bei Haustieren

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Die Erkrankung an Diabetes mellitus macht (leider) auch nicht vor den lieben Haustieren – zumal Hunden und Katzen – halt!

Was für und bei uns Menschen gilt, das trifft auch bei unseren Hausgenossen zu:

Die Erkrankungszahlen steigen permanent.

Fakt ist:

Auch Hunde und Katzen können an Diabetes erkranken und erkranken definitiv an dieser Stoffwechselkrankheit. Hauptursache bei Hunden und Katzen ist sicherlich (und erwiesenermaßen) die permanente ‚Überfütterung‘!

Die Folgen sind ebenso gravierend wie beim Menschen.

Die letzten Statistiken datieren aus 2009 und belegen:

a) In Deutschland sind zum Jahresende 2009 rund 40-50.000

Katzen und Hunde an Diabetes erkrankt.

[Anmerkung: bei sicherlich überaus hoher „Dunkelziffer“ an nicht erkannten bzw. diagnostizierten Erkrankungsfällen!]

b) Die Erkrankungszahlen nehmen auch bei Hunden und Katzen kontinuierlich zu.

Die Situation bei Hunden:

Diabetes mellitus ist mittlerweile bei Hunden eine immer häufiger vorkommende und diagnostizierte Erkrankung.

Im Gegensatz zum Menschen erkranken Hunde mehrheitlich an Diabetes Typ-1 = primärer DM.

Ursache ist, dass die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr (ausreichend) Insulin bilden können und zwar aufgrund entweder genetischer Veralnlagung, einer Virus-Infektion, Erkrankung der Pankreas oder Antikörperbildung gegen die Beta-Zellen i.S.e. Auto-Immun-Erkrankung.

Dieser DM-Typ entwickelt sich zumeist beim älteren Tier. Am stärksten betroffen sind weibliche Tiere, vor allem Hündinnen zwischen 7-9 Jahren.

Wie beim Menschen, ist hier lebenslange Insulin-Gabe erforderlich!

Selten erkranken Hunde an Diabetes Typ-2.

Hier wird zwar Insulin gebildet, aber die Zellen sind resistent gegen das Hormon. Die Ursache dafür ist unbekannt.

Insgesamt leiden aktuell ca. 1% der Hunde an DM; dabei kleine Hunderassen wie Pudel und Dackel öfter als große und Hündinnen öfter als Rüden. Stärker gefährdet sind Hunde-Mischlinge und Hunde, die weniger als 22 kg wiegen; außerdem kommt es öfters zum DM, wenn Rüden kastriert wurden.

Die Lage bei Katzen:

Auch hier sind Typ-1 und Typ-2-DM zu unterscheiden. Mit ca. 70% der Erkrankungsfälle leiden Katzen an DM-Typ-2.

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselstörungen bei Katzen. Die Ursache für die Erkrankung ist ein absoluter oder ein relativer Mangel an dem Hormon Insulin.

Bei Katzen haben kastrierte und übergewichtige Kater ein erhöhtes Krankheitsrisiko.

Mein Rat:

Achten Sie, verehrte/-r Haustier-Halter/-in unbedingt auf evtl. neu aufgetretene „Verhaltensweisen-Änderungen“ – wie Schlaf-Störungen, Unruhe und „Nervosität, Nachlassen der Aktivität – und „Symptome“ – wie Gewichtsverlust, vermehrter Durst, vermehrtes Wasserlassen und u.a. auch Appetit-Verlust und auch süßlicher Geruch aus dem Maul –.

Ganz besonders bedürfen der Aufmerksamkeit der Tierhalter zwei gesundheitliche Entgleisungen durch einen DM:

a) Unterzuckerung (Hypoglycämie)

Hier besteht – wie bei der Unterzuckerung beim Menschen! – sofortiger Handlungsbedarf!

Hinweise auf eine Unterzuckerung können sein:

Unruhe, Nervosität, Muskelzittern, Krämpfe und/oder Lähmungen, Teilnahmslosigkeit, Bewußtseinseintrübung bis hin zum Koma.

D.h.:

Blutzucker messen und sofort entsprechend gegensteuern!

Meine Empfehlung:

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt/Tierheilpraktiker und lassen Sie sich in die Behandlung einweisen!

b) Diabetische Ketoazidose ()

Hier besteht – wie bei der Unterzuckerung beim Menschen! – sofortiger Handlungsbedarf!

Hinweise auf das Vorliegen einer Ketoazidose bei Ihrem Haustier können sein:

Erbrechen, Anzeichen einer Austrocknung – wenn Sie eine Hautfalte ziehen und sie wieder loslassen, verstreicht diese nicht sofort, sondern bleibt länger stehen. Die Schleimhäute sind trocken, der Speichel wird zäh und klebrig –, Bewusstseinsstörung, Teilnahmslosigkeit bis hin zum Koma.

D.h. sofortiges Handeln ist zwingend erforderlich!

Meine Empfehlung:

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt/Tierheilpraktiker und lassen Sie sich in die Behandlung und auch die Ernährung einweisen!

Es handelt sich bei beiden „Fällen“ definitiv um Notfälle.

Die Situation bei Pferden:

Bis vor wenigen Jahren war die Zuckerkrankheit bei Pferden absolut unbekannt.

Das Wissen um DM bei Pferden hat sich inzwischen verändert.

Ein DM beim Pferd entsteht oft durch andere Erkrankungen.

Häufig haben die Pferde eine Hormonstörung wie eine Nebennieren-Überfunktion (Cushing-Syndrom). Diese Krankheit beeinflusst die Wirkung des blutzuckersenkenden Hormons Insulin; d.h. „Insulin-Resistenz“.

Diabetes mellitus tritt beim Pferd eher selten auf.

Pferde, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, zeigen oft typische Symptome:

Sie trinken mehr und setzen mehr Urin ab, oftmals ist ihr Fell stumpf, der Fellwechsel ist gestört und unvollständig. Die Pferde bekommen häufiger Entzündungen, wie beispielsweise eine Hufrehe. Auch können sie abmagern und sind weniger leistungsfähig.

Meine Empfehlung:

Bemerken Sie bei Ihrem Pferd diese Symptome, dann sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt/Tierheilpraktiker und lassen Sie sich in die Behandlung und auch die Ernährung einweisen!

Was die Erkrankung an DM bei Rindern und Nagetieren anbelangt:

„Diabetes ist prinzipiell möglich, bisher aber erst in vereinzelten Fällen aufgetreten!“

Zurück – nach diesem ‚Zwischenspiel‘ zu „menschlichen Problemen“ rund um die Zuckerkrankheit …

Diabetes mellitus

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