Читать книгу Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch - Dr. Hanspeter Hemgesberg - Страница 14
Ursachen
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ier will und muss ich mich kurz fassen; darf ansonsten auf die einschlägige Fachliteratur verweisen.
Asthma tritt familiär auf; bedingt wohl durch genetische Faktoren.
Asthma zählt zu den „atopischen Krankheiten“ (wie u.a. allergische Rhinitis, Neurodermitis, Nesselsucht).
Das Risiko, an Asthma zu erkranken, steigt signifikant, wenn die Eltern bereits daran erkrankt sind.
Die Asthma-Symptomatik verschlechtert sich durch Trigger (Auslöser) oder
Zumeist durch infektiöse Zweiterkrankungen.
B
eim
allergischen Asthma
kann eine allergische Reaktion auf verschiedene Allergene der Atemluft vorliegen, so beispielsweise auf:
Hausstaub bzw. die Exkremente von Hausstaubmilben
Bäume- und Gräserpollen
Kräuterpollen
Getreidepollen
Schimmelpilzsporen
Vogelfedern
Tierhaare & Tierschuppen
Parfüme
chemische Lösungsmittel
Latex
seltener Eiweißkörper in der Nahrung (insbes. tier. Eiweiß)
Fakt ist:
Das
allergische Asthma bronchiale ist eine immunologische Erkrankung
, bei der das Immunsystem des Körpers sich gegen Stoffe und Substanzen richtet, die nicht schädlich für den Körper sind.
Zurück und weiter mit dem eigentlichen Thema:
Asthma
.
-
Asthma durch Histamin-Intoleranz
Die
Histamin-Intoleranz
[?], welche bei entsprechenden Beschwerden oft einen zu hohen Wert von Histamin im Blut oder einen zu niedrigen Wert der Diaminoxidase (Enzym: DAO) im Blut zeigt, kann auch zu einem schweren Asthma bronchiale führen. Ursache ist hier keine allergische Reaktion, sondern die Aufnahme von Histamin aus der Nahrung und die mangelnde Fähigkeit des Körpers, das Histamin schnell genug abzubauen.
-
Berufsbedingtes Asthma
Im Berufsalltag kommen Kontakte zu vielen Substanzen zustande, die als
Allergene
wirksam werden und das
berufsbedingte Asthma
auslösen können. Klassische Fälle sind hier die
Mehlstauballergie
des Bäckers, die
Nickel-
oder
Pflegemittelallergie
des Friseurs, die
Holzstauballergie
des Schreiners oder auch
Allergien gegen Farb- und Lösungsmittel
bei Druckereiarbeitern. Ein berufsbedingtes Asthma ist aber nicht immer die Folge einer Allergie. Vielfach bewirken auch
chemische Reizstoffe eine Irritation des Bronchialsystems
. Besonders bei Personen mit bekannter Allergieneigung (Disposition) sollte dieser Aspekt bei der Berufswahl mit einbezogen werden.
-
Infekt-Asthma
Eine durch
Virusinfektionen der Atemwege
hervorgerufene
Entzündung
macht die Atemwege anfälliger für andere Reize und kann so ein
Infekt-Asthma auslösen.
Insgesamt ist das Infekt-Asthma aber eine Erkrankung des Erwachsenen. Bei Asthma-Erkrankungen, die jenseits des zwanzigsten Lebensjahres auftreten, kann nur in weniger als einem Fünftel der Fälle eine rein allergische Ursache nachgewiesen werden. Vielmehr entwickelt sich die Erkrankung hier häufig im Anschluss an Infektionen der Luftwege, oft auch der Nasennebenhöhlen, deren Folge ein überempfindlich reagierendes Bronchialsystem ist. Eine Veranlagung scheint, wie bei Allergien, auch hier eine Rolle für den Ausbruch der Erkrankung zu spielen.
-
Medikamenten-Asthma
Das
Arzneimittelasthma
tritt fast nie isoliert, sondern in der Regel in Kombination mit anderen, meist allergischen Asthmaformen auf. Etwa 10 bis 20% aller Asthmatiker reagieren auf bestimmte Medikamente überempfindlich.
Solche Auslöser können sein:
Analgetika (v.a. durch ASS)
Antiphlogistika
Beta-Rezeptorenblocker (keine Allergie i.e.S., vielmehr eine Unverträglichkeits-Reaktion)
-
Belastungs-Asthma (Anstrengungs-Asthma)
Noch verbreiteter als das Arzneimittelasthma ist bei Allergikern das
Belastungs- oder Anstrengungs-Asthma
, das ebenfalls in der Regel kombiniert mit anderen Asthma-Formen auftritt. V.a. bei Kindern & Jugendlichen, so z.B. nach Sport!
Pathogenese
F
ür die
Krankheitsentstehung
(Pathogenese) sind drei patho-physiologische Abläufe charakteristisch:
1. Allergene oder andere Reize lösen eine
Entzündungs-Reaktion der Bronchial-Schleimhaut
aus. Diese hat
zentrale Bedeutung
beim Asthma. Neben Mastzellen und deren ausgeschütteten Boten-Stoffen (Entzündungs-Mediatoren) spielen
eosinophile Granulozyten
[=
sie gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen und sind Teil der zellulären Immunabwehr * zu unterscheiden ist zwischen „neutrophilen“, „basophilen“ und „eosinophilen“ Gr. * letztere spielen u.a. eine wichtige Rolle bei „allergischen Überempfindlichkeits-Reaktionen
] und
T-Lymphozyten
[T-Zellen * s.o.] dabei eine wichtige Rolle.
2. Bronchiale Hyper-Reaktivität:
Bei den meisten Asthmatikern lässt sich eine
unspezifische bronchiale Hyperreagibilität
(allgemeine Atemwegs-Überempfindlichkeit gegen Reize) nachweisen. [Die Hyperreaktivität lässt sich oft objektivieren durch Inhalation von Reizsubstanzen, z. B. beim Methacholin-Test, Histamin-Test oder bei Belastungen wie dem Renn-Test (über Anstrengung und die Auskühlung der Bronchien beim Rennen, vor allem bei Kindern) oder durch Kaltluftprovokation].
3. Mangelnde bronchiale Reinigung
(Clearance): Obstruktion bedeutet die Verlegung des Lumens der Atemwege infolge von Schleimhaut-Ödemen (Flüssigkeitseinlagerung in die Schleimhaut), von vermehrter bzw. gestörter Schleim-Sekretion (Hyperkrinie bzw. Dyskrinie) und von Bronchospasmen (Verkrampfung der glatten Muskulatur der Bronchien). Dadurch kommt die Selbstreinigung der Lunge zum Erliegen: Das Sekret kann nicht abfließen und verstärkt seinerseits die Schädigung bis hin zur vollständigen Verlegung, den sog. Bronchialausgüssen.
Pathologische Prozess-Abläufe beim Asthma:
chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut
Überempfindlichkeit der Bronchien
Verengung der Atemwege
Asthma bronchiale(-Anfall)