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Ursachen

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H

ier will und muss ich mich kurz fassen; darf ansonsten auf die einschlägige Fachliteratur verweisen.

 Asthma tritt familiär auf; bedingt wohl durch genetische Faktoren.

 Asthma zählt zu den „atopischen Krankheiten“ (wie u.a. allergische Rhinitis, Neurodermitis, Nesselsucht).

 Das Risiko, an Asthma zu erkranken, steigt signifikant, wenn die Eltern bereits daran erkrankt sind.

 Die Asthma-Symptomatik verschlechtert sich durch Trigger (Auslöser) oder

 Zumeist durch infektiöse Zweiterkrankungen.

B

eim

allergischen Asthma

kann eine allergische Reaktion auf verschiedene Allergene der Atemluft vorliegen, so beispielsweise auf:

 Hausstaub bzw. die Exkremente von Hausstaubmilben

 Bäume- und Gräserpollen

 Kräuterpollen

 Getreidepollen

 Schimmelpilzsporen

 Vogelfedern

 Tierhaare & Tierschuppen

 Parfüme

 chemische Lösungsmittel

 Latex

 seltener Eiweißkörper in der Nahrung (insbes. tier. Eiweiß)

Fakt ist:

Das

allergische Asthma bronchiale ist eine immunologische Erkrankung

, bei der das Immunsystem des Körpers sich gegen Stoffe und Substanzen richtet, die nicht schädlich für den Körper sind.

Zurück und weiter mit dem eigentlichen Thema:

Asthma

.

-

Asthma durch Histamin-Intoleranz

Die

Histamin-Intoleranz

[?], welche bei entsprechenden Beschwerden oft einen zu hohen Wert von Histamin im Blut oder einen zu niedrigen Wert der Diaminoxidase (Enzym: DAO) im Blut zeigt, kann auch zu einem schweren Asthma bronchiale führen. Ursache ist hier keine allergische Reaktion, sondern die Aufnahme von Histamin aus der Nahrung und die mangelnde Fähigkeit des Körpers, das Histamin schnell genug abzubauen.

-

Berufsbedingtes Asthma

Im Berufsalltag kommen Kontakte zu vielen Substanzen zustande, die als

Allergene

wirksam werden und das

berufsbedingte Asthma

auslösen können. Klassische Fälle sind hier die

Mehlstauballergie

des Bäckers, die

Nickel-

oder

Pflegemittelallergie

des Friseurs, die

Holzstauballergie

des Schreiners oder auch

Allergien gegen Farb- und Lösungsmittel

bei Druckereiarbeitern. Ein berufsbedingtes Asthma ist aber nicht immer die Folge einer Allergie. Vielfach bewirken auch

chemische Reizstoffe eine Irritation des Bronchialsystems

. Besonders bei Personen mit bekannter Allergieneigung (Disposition) sollte dieser Aspekt bei der Berufswahl mit einbezogen werden.

-

Infekt-Asthma

Eine durch

Virusinfektionen der Atemwege

hervorgerufene

Entzündung

macht die Atemwege anfälliger für andere Reize und kann so ein

Infekt-Asthma auslösen.

Insgesamt ist das Infekt-Asthma aber eine Erkrankung des Erwachsenen. Bei Asthma-Erkrankungen, die jenseits des zwanzigsten Lebensjahres auftreten, kann nur in weniger als einem Fünftel der Fälle eine rein allergische Ursache nachgewiesen werden. Vielmehr entwickelt sich die Erkrankung hier häufig im Anschluss an Infektionen der Luftwege, oft auch der Nasennebenhöhlen, deren Folge ein überempfindlich reagierendes Bronchialsystem ist. Eine Veranlagung scheint, wie bei Allergien, auch hier eine Rolle für den Ausbruch der Erkrankung zu spielen.

-

Medikamenten-Asthma

Das

Arzneimittelasthma

tritt fast nie isoliert, sondern in der Regel in Kombination mit anderen, meist allergischen Asthmaformen auf. Etwa 10 bis 20% aller Asthmatiker reagieren auf bestimmte Medikamente überempfindlich.

Solche Auslöser können sein:

 Analgetika (v.a. durch ASS)

 Antiphlogistika

 Beta-Rezeptorenblocker (keine Allergie i.e.S., vielmehr eine Unverträglichkeits-Reaktion)

-

Belastungs-Asthma (Anstrengungs-Asthma)

Noch verbreiteter als das Arzneimittelasthma ist bei Allergikern das

Belastungs- oder Anstrengungs-Asthma

, das ebenfalls in der Regel kombiniert mit anderen Asthma-Formen auftritt. V.a. bei Kindern & Jugendlichen, so z.B. nach Sport!

Pathogenese

F

ür die

Krankheitsentstehung

(Pathogenese) sind drei patho-physiologische Abläufe charakteristisch:

1. Allergene oder andere Reize lösen eine

Entzündungs-Reaktion der Bronchial-Schleimhaut

aus. Diese hat

zentrale Bedeutung

beim Asthma. Neben Mastzellen und deren ausgeschütteten Boten-Stoffen (Entzündungs-Mediatoren) spielen

eosinophile Granulozyten

[=

sie gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen und sind Teil der zellulären Immunabwehr * zu unterscheiden ist zwischen „neutrophilen“, „basophilen“ und „eosinophilen“ Gr. * letztere spielen u.a. eine wichtige Rolle bei „allergischen Überempfindlichkeits-Reaktionen

] und

T-Lymphozyten

[T-Zellen * s.o.] dabei eine wichtige Rolle.

2. Bronchiale Hyper-Reaktivität:

Bei den meisten Asthmatikern lässt sich eine

unspezifische bronchiale Hyperreagibilität

(allgemeine Atemwegs-Überempfindlichkeit gegen Reize) nachweisen. [Die Hyperreaktivität lässt sich oft objektivieren durch Inhalation von Reizsubstanzen, z. B. beim Methacholin-Test, Histamin-Test oder bei Belastungen wie dem Renn-Test (über Anstrengung und die Auskühlung der Bronchien beim Rennen, vor allem bei Kindern) oder durch Kaltluftprovokation].

3. Mangelnde bronchiale Reinigung

(Clearance): Obstruktion bedeutet die Verlegung des Lumens der Atemwege infolge von Schleimhaut-Ödemen (Flüssigkeitseinlagerung in die Schleimhaut), von vermehrter bzw. gestörter Schleim-Sekretion (Hyperkrinie bzw. Dyskrinie) und von Bronchospasmen (Verkrampfung der glatten Muskulatur der Bronchien). Dadurch kommt die Selbstreinigung der Lunge zum Erliegen: Das Sekret kann nicht abfließen und verstärkt seinerseits die Schädigung bis hin zur vollständigen Verlegung, den sog. Bronchialausgüssen.

Pathologische Prozess-Abläufe beim Asthma:

chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut

Überempfindlichkeit der Bronchien

Verengung der Atemwege

Asthma bronchiale(-Anfall)

Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch

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