Читать книгу Vegan für Einsteiger - Dr. med. Ruediger Dahlke - Страница 27
Der Not ein Ende machen
ОглавлениеAuch den Rindern geht es mehr als schlecht. In Zuchtbetrieben werden sie zunächst als reine Milch- oder Fleischhochleistungsproduzenten gezüchtet, die kaum noch etwas mit den alten Rinderrassen gemein haben. Auch ihr Leben ist kurz und traurig. Sie bekommen nur selten freie Weideflächen zu Gesicht und leben in nicht wesensgerechten Hightech-Ställen. Das führt zu Verhaltensstörungen und Krankheiten.
Zudem werden sie mit nicht wesensgerechtem Kraftfutter aus Mais, Weizen und Soja gefüttert. Dieses ist reich an zuckerhaltiger Stärke und macht in möglichst kurzer Zeit fett, verschlechtert aber das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren extrem. Für die Aufzucht der Rinder werden obendrein Nahrungsmittel gebraucht, die woanders fehlen. Für ein Kilogramm Rindfleisch beispielsweise benötigt man die zehnfache Kalorienmenge an Weizen. Man schätzt, dass 40 Prozent der Weltgetreideernte und sogar 90 Prozent der Sojaernte in den Futtertrögen der Masttiere landen.
So ist der hohe Fleischkonsum in der westlichen Welt ein wichtiger Faktor, warum so viele Menschen in der so genannten Dritten Welt hungern müssen. Denn viele der hier angebauten Pflanzen dienen als Tierfutter, allen voran die Soja-Monokulturen Lateinamerikas, die enorm viel ökologischen und sozialen Schaden anrichten. Würden die Pflanzen direkt von uns gegessen, statt sie den Tieren zur Mast zu geben, würden ungleich mehr Menschen satt. Im Augenblick fressen tatsächlich die Schlachttiere der Reichen die Nahrung der Armen.
Die Mitschuld an der Klimakatastrophe durch die riesigen Rinderpopulationen ist mittlerweile ausreichend belegt. Durch Aufstoßen und Blähungen setzen Rinder große Mengen an Methangas frei. Dieses Gas ist als Klimakiller mindestens zehnmal gefährlicher als Kohlendioxid. Ein einziges Rind ist für das Klima demnach etwa genauso schädlich wie ein Kleinwagen.
Auch Fleisch von alten Rinderrassen in Weidehaltung ist nichts anderes als tote Nahrung.