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Dritter Abschnitt

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»Warum haben Sie zehn Jahre damit gewartet, Ihre Träume zu verwirklichen?«, fragte ich den Geistlichen.

»Ich hatte Zweifel und Angst. Anderen Menschen sagte ich, sie sollten Gott vertrauen, aber ich tat das nicht. Ich gab Lippenbekenntnisse für ihn ab, aber löste sie mit meinen Handlungen nicht ein.

Ich will ehrlich mit Ihnen sein. Ich hatte das Gefühl, für einen Seelenhirten nicht gut genug zu sein. Befürchtete, nicht dazu fähig zu sein, meiner Gemeinde zu dienen. Hatte Angst, meine berufliche Karriere aufzugeben und noch einmal ganz von vorne anzufangen. Ich war ein schwacher Mensch, voller Angst, was mein Leben und meine Zukunft betraf.«

Trotz der traurigen Worte des Priesters leuchtete in seinen Augen ein Frieden, der über mein Begriffsvermögen hinausreichte. »An einem Freitagabend«, setzte er nach, »ging ich von meinem Büro nach Hause und blieb vor der Kathedrale am Marktplatz stehen. Von der Anschlagtafel lächelte mir das Gesicht eines Freundes zu, den ich seit Jahren nicht gesehen hatte. Er veranstaltete an diesem Abend ein Orgelkonzert. Neben dem Plakat mit der Ankündigung hing ein alter Zeitungsartikel mit der Überschrift Ein Brief Gottes an den Menschen

Der Pater griff in seine Tasche und holte ein zerknittertes Blatt Papier heraus. Dann setzte er seine Brille auf und begann vorzulesen.

Ich weiß um euer Leid. Ich kenne eure inneren Konflikte, eure Kämpfe und eure Qualen. Ich kenne die Krankheiten eures Körpers, eure seelischen Zweifel und die Ängste in eurem Herzen, kenne eure Schwächen und Fehler. Und trotz allem bitte ich euch: Schenkt mir euer Herz. Liebt mich einfach so, wie ihr seid. Wenn ihr wartet, bis ihr Engel werdet, werdet ihr mich niemals lieben, Egal, wie viele Fehler ihr eurer Meinung nach in der Vergangenheit gemacht habt: Ich bitte euch trotzdem um eure Liebe. Liebt mich einfach so, wie ihr seid.

Ich habe euch eine Berufung für euer Leben geschenkt. Beherzigt sie einfach so, wie ihr seid. Wenn ihr wartet, bis ihr keine Fehler mehr macht, werdet ihr es niemals tun. Ich habe einen Traum in euren Herzen verankert. Wenn ihr wartet, bis ihr eurer Meinung nach bereit dafür seid, werdet ihr diesen Traum niemals verwirklichen. Folgt eurem Traum einfach so, wie ihr seid. Ich habe euch mein Leben geschenkt. Lebt eure Leben in der Wahrheit, sonst werdet ihr es niemals leben.

Mein Kind, ich liebe dich genauso, wie du bist. Natürlich werde ich deine Angst mit der Zeit in Liebe verwandeln, deine Qualen in Freude, deine Kämpfe in inneren Frieden. Aber für den Augenblick reicht es, wenn du mich so liebst, wie du derzeit bist und wie du es derzeit kannst. Höre auf dein Herz und antworte meinem Ruf. Ich bin Geist und spreche im Geiste mit Liebe und Wahrheit zu deinem Herzen. Ich möchte sehen, wie selbst in den dunkelsten Winkeln dieser Welt Liebe entsteht. Ich brauche deine Stimme, damit du als mein Sprachrohr handelst. Ich brauche deine Hände, damit du alle meine Söhne und Töchter mit meinen Gaben beschenkst. Ich brauche deine Füße, damit du dorthin gehst, wo man mich ruft. Du bist die Antwort auf die Gebete der Menschen, und wir gehen gemeinsam zu ihnen, wenn sie uns rufen. Ich brauche dein Wissen, dein Talent, deine Tugenden nicht. Mir geht es nur um die Liebe. Höre auf die Liebe, die in deinem Herzen spricht. Tue alles, was du tust, mit Liebe, dann werde ich dir die Weisheit schenken, die du brauchst, um den Sieg davonzutragen.

Du denkst, du bist es nicht wert. Du denkst, du genügst mir nicht. Du hältst dich für ungeliebt. Und doch bin ich hier, der Schöpfer des Universums, klopfe an die Tür deines Herzens und bitte dich, mich einzulassen. So viel bist du wert, mein Kind, Ich bin stets bei dir. Öffne dich, verlängere deine Qualen nicht. Ich liebe dich genauso, wie du bist. Wirst du mir vertrauen? Wirst du auf meinen Ruf antworten?

Gott

Der Pater faltete das Blatt Papier zusammen und verstaute es wieder in seiner Tasche.

»In der folgenden Woche«, sagte er, »packte ich meine Bücher und ein paar Kleinigkeiten zusammen, gab den Rest den Armen in meiner Nachbarschaft und brach zu dem Kloster auf. Ich enttäuschte viele Menschen, als ich beschloss, meine Arbeitsstelle aufzugeben. Ich verlor meine Freunde, aber mit der Lüge konnte ich nicht mehr leben. Ich hatte die Wahrheit allzu viele Jahre verleugnet.«

Verwirklichung deiner Träume

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