Читать книгу Die Frauen von Schloss Blackhill - Ed Belser - Страница 15
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ОглавлениеMarys Vater hatte schließlich keinen anderen Ausweg mehr gewusst, als dem Vorschlag von MacLysh zuzustimmen: ihm gegen Erlass seiner Schulden und Begleichung der Pachtzinsen Mary zur Frau zu versprechen. Als er das seiner Tochter spät abends eröffnete, erbleichte diese vor Schreck, doch sie stellte sich vor ihn und rief: „Ich bin schwanger!“
Die Schläge ihres Vaters nahm sie widerstandslos hin.
„Verflucht sollst du sein! Mit wem hast du es getrieben?“ Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. „Raus mit der Sprache! Ich werde das Schwein umbringen!“ Doch dann holte ihn seine Trunkenheit ein. „MacLysh wird mich ruinieren, wenn ich meine Schulden nicht bezahle.“ Er ließ sie los und griff sich an den Kopf. „Ich bin verloren“, lallte er und taumelte rückwärts. Er konnte sich nicht mehr fangen, fiel auf den Hintern, ächzte laut auf, kippte zur Seite und schlief sofort ein.
In der Dunkelheit machte sich Mary auf den Weg zu Williams Haus, wobei sie das Dorf in einem großen Bogen umging, um keine Hunde zu wecken. Als sie an die Tür klopfte, öffnete William sofort; er war noch wach gewesen. Als sie sich küssten, spürte er ihre tränennassen Wangen. Er zog sie sofort ins Haus.
„Was ist geschehen?“
Sie erzählte ihm vom Handel ihres Vaters mit MacLysh. Erst jetzt sah er, dass sie im Gesicht verletzt war. Er nahm ein Tuch, benetzte es mit Wasser und betupfte behutsam die wunden Stellen.
Noch auf dem Weg zu William waren keinerlei Zweifel in Mary aufgekommen, dass er sie wirklich liebte. Doch jetzt wagte sie kaum ihm zu sagen, mit welcher Behauptung sie sich aus der Verpflichtung ihres Vaters gegenüber MacLysh zu lösen hoffte.
William sagte bestimmt: „Ich werde mit deinem Vater sprechen! Auch mit MacLysh! Die müssen ihren Handel rückgängig machen!“
„Und wenn sie nicht darauf eingehen?“
William sah sie liebevoll an. „Ich zwinge sie dazu, ich lasse mir dich von niemandem wegnehmen!“
„Warum, William?“ Sie wollte nur eines von ihm hören.
Sanft nahm er ihr zartes Gesicht in seine großen Hände. „Weil ich dich liebe!“, flüsterte er.
„Ich liebe dich auch, von ganzem Herzen, William.“
Nach einer Weile getraute sie sich es zu sagen: „Ich habe gegenüber meinem Vater behauptet, ich ... ich sei schwanger.“
William schaute sie irritiert an: „Schwanger? Von wem?“
Sie erwiderte: „Du warst der erste Mann, mit dem ich zusammen war.“
Das Torffeuer im Herd glühte, es war angenehm warm. William streichelte ihre Hand und sie küssten sich wieder und wieder. Er hob Mary auf, trug sie zum Bett und sagte lächelnd: „Dann wollen wir doch sicherstellen, dass es wirklich so ist.“