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Es war gegen Mittag. William war gerade dabei, das Dach seiner Scheune auszubessern, als ein Reiter auftauchte.

Er ritt zu ihm hin, schaute hinauf und rief: „Bist du William?“

William nickte. „Was willst du?“

„Ich habe eine Botschaft für dich.“

„Botschaft? Wer schickt mir Botschaften?“

„Komm herunter und du wirst sehen!“

William kletterte die Leiter hinab.

Der Reiter stieg vom Pferd. „Bist du William, der Dorfpfeifer?“

„Ja, und?“

„Dann pack dein Pferd und komm mit mir. MacLennoch will dich kennenlernen.“

Er hielt ihm ein Dokument vor die Nase, auf dem das Siegel des Clan-Chiefs prangte.

William fuhr der Schreck in die Glieder. Ein Aufgebot zum obersten Herrscher konnte nichts Gutes bedeuten. Schon ein Besuch des Verpächters konnte genügen, dass man höhere Zinsen zahlen musste oder gar zum Dienst befohlen wurde.

„Für wie lange?“, fragte William, der wusste, dass Widerspruch nicht möglich war.

„Für kurz oder für immer. Du kannst deine Frau dann nachholen. Vergiss den Dudelsack nicht!“

Mary war inzwischen dazugestoßen. „Was ist los?“

„MacLennoch will mich sehen. Ich weiß nicht, warum. Hab’ keine Angst, ich habe ja nichts verbrochen. Ich bin in ein paar Tagen wieder zurück.“

Mary stand die Sorge ins Gesicht geschrieben.

William packte seine Sachen, sattelte sein Pferd, verabschiedete sich von seiner Frau und ritt mit dem Boten weg.


„Wie heißt du eigentlich?“

„Gordon.“

„Und was machst du bei MacLennoch?“

„Ich bin Meldereiter. Ich trage tagein, tagaus Botschaften von hier nach dort, Monat für Monat, Jahr für Jahr.“

Gordon erzählte gerne von seinen Aufgaben, doch der Frage, was MacLennoch von William wolle, wich er aus.

„Erzähl mir von MacLennoch“, bohrte William weiter.

„Oh, er ist ein wahrer Gentleman, aber auch ein schlauer Kriegsherr. Seine Botschaften gehen in alle Welt, manchmal bis nach Edinburgh oder sogar nach London. Ich gebe sie an einen anderen Meldereiter weiter, und dieser reicht sie dann dem nächsten, bis sie beim Empfänger sind. Ich darf dir gar nicht sagen, was da jeweils für Namen draufstehen.“

Wesentlich mehr erfuhr er nicht. Wahrscheinlich kam Gordon auch nur selten in die Nähe von MacLennoch.

William war an Schloss Summerset zwar schon vorbeigeritten, so nahe man eben kommen konnte, ohne von den Wachen angehalten zu werden, aber jetzt, als sie von den Wachleuten durchgelassen wurden und in den Schlosshof eintraten, war er überwältigt von der Vielzahl und Größe der Gebäude, von den schönen Gärten, den vielen Pferden und Soldaten und dem regen Treiben allerlei Bediensteter, Gärtner und Bauern. An allen Toren und Durchgängen standen Wachposten. Auch die fahrenden Händler, die teils zu Fuß, zu Pferde oder mit ihren Fuhrwerken unterwegs waren, wurden stets durch zwei oder drei Soldaten bewacht.

Die Frauen von Schloss Blackhill

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