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William hatte sich vorgenommen, am folgenden Tag gleich zu Marys Vater zu gehen und ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Er würde einfach behaupten, Mary sei von ihm schwanger.

Er kam nicht dazu, denn am anderen Morgen stellte Marys Vater fest, dass seine Tochter verschwunden war. Er fragte bei Nachbarn nach, doch niemand hatte sie gesehen.

Wenn mir nur MacLysh nicht über den Weg läuft, dachte er. Ich werde noch William fragen, der weiß doch sonst immer Bescheid über die Leute. Als er auf dessen Haus zuging, trat William aus der niedrigen Türe.

„Ich wollte soeben zur dir“, sagte William, „wir müssen reden.“

Mary hörte die Stimmen und erkannte die ihres Vaters. Durch den Türspalt spähte sie ins Freie. Ihr Vater war ungewaschen und offensichtlich immer noch betrunken.

„Ich wüsste nicht, was wir zu bereden hätten. Ich suche meine Tochter. Hast du sie gesehen?“

Williams Stimme war ruhig. „Mary ist bei mir. Wir werden heiraten.“

Ihr Vater sah ihn zuerst erschrocken, dann zornig an. „Ich werde das verhindern! Sie ist MacLysh versprochen.“ Er ging auf die Tür zu. „Ich werde sie mir zurückholen. Mary, komm sofort heraus!“

William stellte sich ihm in den Weg. „Mary ist schwanger. Das ändert wohl alles.“

„Und ihr habt es hinter meinem Rücken getrieben. Ich werde dich umbringen!“, rief er, nicht ganz überzeugend. Wenn er sich MacLysh und Mary vorstellte, da gefiel ihm der stattliche William schon besser. Aber wie sollte er sein Schuldenproblem lösen? Er sackte resigniert in sich zusammen und setzte sich auf die Bank vor dem Haus.

Mary lauschte angespannt und hörte William sagen: „Ich übernehme deine Schulden. Ich werde mit MacLysh sprechen. Du überschreibst mir dein Haus. Wir werden unsere Felder und unser Vieh zusammenlegen.“

Marys Vater schaute ihn mürrisch an. Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte, als das Angebot anzunehmen.

William ergänzte: „Du wirst für mich arbeiten und tun, was ich dir sage. Ich regele das mit dem Verpächter.“

Inzwischen war auch Mary aus dem Haus getreten. Ihr Vater würdigte sie keines Blickes.

„Geh jetzt!“, befahl ihm William. „Wir werden später zu MacLysh gehen. Mary wird selbstverständlich bei mir bleiben.“


Der Vertrag mit MacLysh war dadurch hinfällig geworden. Doch die Schulden waren festgeschrieben, und William blieb nach der Hochzeit mit Mary nichts anderes übrig, als diese zu übernehmen. Er wusste noch nicht, wie er diese begleichen sollte. MacLysh fraß seinen Ärger in sich hinein. Man sah ihn daraufhin nicht mehr bei den Anlässen, an denen William und Mary gemeinsam teilnahmen. William stellte einen Schuldschein aus, sein Haus war die Garantie dafür.

Die Frauen von Schloss Blackhill

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