Читать книгу Tödliches Monogramm - Elisa Scheer - Страница 11
VIII
ОглавлениеMein Hochgefühl – ich war ja so kompetent! – sank in sich zusammen, als schon wieder Olaf in der offenen Wohnungstür lehnte. Wer neben solchen Leuten wohnte, konnte gar nicht wirklich kompetent sein.
„Was ist jetzt schon wieder?“, fragte ich mürrisch. „Und könnt ihr bei euch nicht mal ein Fenster aufmachen? Aus eurer Bude stinkt´s immer dermaßen ins Treppenhaus, ist euch das nicht peinlich?“
„Thilos Socken und Hubis verschwitzte T-Shirts“, antwortete Olaf gelassen, „ich pflege dann doch noch gelegentlich zu duschen und die Kleidung zu wechseln.“ Ich warf ihm einen betont angewiderten Blick zu. „Ach ja? Irgendwie scheinst du aber auch immer dasselbe anzuhaben.“
„Das Gleiche, nicht dasselbe“, korrigierte er mit dem üblichen milde-öligen Lächeln. „Weißt du, wenn du eines Tages mal deinen Stil gefunden hast, wird es dir auch so gehen.“
„Dass ich dann mit ein- und demselben Hemd jahrelang auskomme? Kaum. Ihr seid wirklich unappetitlich.“
„Isilein, mir scheint, du wirst alt und spießig. Als nächstes wäschst du porentief rein und glaubst den Verheißungen der Putzmittelwerbung.“ Er grinste unverschämt.
„Woher kennst du denn ein Wort wie porentief? Du ziehst dir wohl heimlich auch die Werbung rein, was?“
Das Grinsen verschwand, aber bevor ihm etwas Vernichtendes einfiel, drängte Thilo ihn beiseite. Ich betrachtete ihn mit Bedauern – er musste mal ein richtig hübsches Kerlchen gewesen sein, aber mittlerweile war er nicht nur ziemlich verwahrlost, sondern er alterte auch verflixt schnell: Das Kinn wurde schlaff, er bekam schon ein Bäuchlein (Joints machten ja nicht dick, aber die vielen Bierchen auf der Couch!) und seine Haut wirkte teigig und großporig. Ich dachte porentief und musste kichern.
„Leih mir mal schnell ´nen Hunni“, forderte Thilo mich auf, und ich musterte ihn nun eher erstaunt. „Zuviel gekifft? Wie käme ich dazu?“
„Na, du hast doch jetzt den fetten Job, oder?“
„Woher weißt du das denn schon wieder?“ Das war doch die Höhe!
„Ich hab meine Quellen...“ Er lächelte tückisch.
„Pass mal auf, Herzchen“, begann ich und hoffte, dass meine Stimme bedrohlich klang, „erstens, das ist mein Job und mein Geld. Wenn du Geld brauchst, such dir gefälligst selbst ´nen Job. Leichenwaschen in der Anatomie soll gut bezahlt werden und man braucht keinerlei Vorkenntnisse. Zweitens hab ich noch gar kein Geld gekriegt, heute war mein erster Tag, wie dir deine zweifelhaften Quellen bestimmt auch verraten haben. Und drittens ist ein Hunni der Verdienst von zwei Tagen, wie käme ich dazu, dir so was in den Rachen zu schmeißen? Denn viertens kann man dir nichts leihen, nur schenken, du zahlst doch nie was zurück.“
„Ich krieg übrigens noch einen Fuffi von dir, um in deiner Terminologie zu bleiben“, merkte Olaf sanft an, und Thilo schoss ihm einen giftigen Blick zu.
„Aber ich bin total pleite!“, jammerte er dann und probierte den Hundeblick. Dazu brauchte man aber leider dackelbraune Augen, keine wasserblauen, vom Kiffen verschleierten. Null Wirkung.
„Mir kommen die Tränen“, spottete ich und kramte nach meinem Schlüssel. „Such dir endlich einen Job, die anderen arbeiten doch auch. Ich weiß zwar nicht, was Olaf so treibt, aber wenigstens schnorrt er nicht alle Welt an.“
„Das nagt an dir, was?“ Olaf zwinkerte mir vergnügt zu. „Pass auf, ich gebe dir einen kleinen Tipp: Im weitesten Sinne geht es um Verkauf.“
„Schon klar, du dealst im Prom´s oder sonst wo mit Ecstasy“, folgerte ich und schloss meine Tür auf. Während ich noch die saubere Luft aus meiner Wohnung begierig einatmete, säuselte Olaf: „Das trifft mich tief, dass du eine so üble Meinung von mir hast.“
Thilo versuchte es anders: „Wenn du mir jetzt nichts leihst, komm ich morgen in deinem Verlag vorbei und sag, ich bin dein Macker.“
„Untersteh dich!“, schnauzte ich ihn an. „Ich sag am Empfang, dass du ein gesuchter Gauner bist und dass sie die Polizei holen sollen!“
„Haha. Vortäuschung einer Straftat!“, triumphierte er.
Ich drehte mich um. „Wieso Vortäuschung? Du erpresst mich doch gerade, oder? Olaf hat´s gehört!“
„Ich könnte auch sagen, jetzt, wo du nicht mehr für mich anschaffen gehst, brauche ich eben so das Geld...“
„Thilo, das reicht“, warf Olaf ein und fixierte ihn böse.
„Und was soll das den Verlag interessieren? Die zahlen dir doch keine Ablöse für mich!“
„Nee, aber sie feuern dich. Eine Exnutte wollen die bestimmt nicht.“
Bevor ich fragen konnte, was er denn davon hätte (er würde es ja doch nicht machen), hatte Olaf ihm kräftig eine geknallt. „Wenn du dich auch nur in der Nähe dieses Verlags sehen lässt, schlag ich dich krankenhausreif“, drohte er Thilo, der jammernd seine Nase hielt: „Du hast mir die Nase gebrochen! Ich zeig dich an! Du wanderst in den Knast!“
„Dann sag ich, was du hier eben abgezogen hast!“ Olaf als Retter der Schwachen und Bedrängten – das taten sich ja ganz neue Seiten auf!
„Machst du ja doch nicht. Au, Au... jemand muss den Notarzt holen!“
„Steck den Kopf unter kaltes Wasser, das schadet dir sowieso nicht, du müffelst“, riet ich ihm herzlos. „Du brauchst keinen Notarzt, nur einen Tritt in den Arsch.“
„Unterlassene Hilfeleistung“, zischte Thilo neben seiner schützenden Hand hervor. Olaf riss die Hand weg. „Du blutest ja nicht mal, du elender Hypochonder!“
„Trotzdem, du kriegst Ärger. Was, wenn ich deinem Chef erzähle, was du eben gemacht hast?“
„Dann bekomme ich wahrscheinlich Glückwünsche und eine Gehaltserhöhung“, vermutete Olaf gelassen. „Und was hättest du bitte davon, wenn Isi deinetwegen ihren Job verliert?“
„Dann ist sie beim nächsten Mal nicht mehr so zickig, ganz einfach.“
Ich war sprachlos. „Sag mal, das klingt ja nach echter Routine beim Erpressen! Du bist ja eine noch miesere Ratte als ich dachte! Dass dich noch keiner umgelegt hat?“ Zu meiner Verblüffung wurde er so bleich, dass ich schon dachte, Olaf hätte doch härter zugeschlagen als angenommen.
„Was ist jetzt wieder?“, fragte Olaf ungeduldig. „Und fang nicht mit so einem Scheiß an, dass Isi dich bedroht hätte, das glaubt hier keiner! Du bist weiß wie die Wand, und der Kreislauf ist es nicht, so was hast du doch gar nicht.“
Weiß wie die Wand war eher schmutzig beige, Thilo war heller als die Wand, eindeutig. Und Olaf war anscheinend echt sauer, er hatte seine manierierte Sprechweise ganz vergessen.
„Ach, nichts“, murmelte Thilo und markierte wieder mit der Hand auf der Nase den Leidenden, dann sah er mich an: „Wenigstens Fünfzig?“
„Keinen Cent.“
„Aber wie soll ich sonst Olaf das Geld zurückgeben?“
„Der prügelt das schon aus dir raus, da hab ich keine Angst“, fertigte ich ihn ab und verzog mich in meine Wohnung. Dieser miese kleine Erpresser! Eigentlich sollte ich ihn anzeigen, aber noch war das eine Bagatelle, leider. Mit so etwas ärgerten die Bullen sich bestimmt nicht gerne herum.
Am liebsten hätte ich jetzt Sandra angerufen, aber bei ihr nahm niemand ab. Na, hoffentlich war sie mit Florian zusammen oder machte sonst etwas Schönes, ließ sich aber nicht von ihren Eltern nerven!
Konnte ich diesen kleinen Scheißer eigentlich anzeigen? Eine nahe liegende Gedankenverbindung ließ mich Philipps Nummer wählen, und Philipp war auch tatsächlich da und anscheinend nicht mit einer seiner langbeinigen und hirnlosen Bräute beschäftigt.
„Kannst du, sicher“, meinte er, nachdem ich empört herausgesprudelt hatte, wie sich Thilo wieder aufgeführt hatte. „Du kannst auch warten, bis er sich bei deinem Verlag – Glückwunsch, übrigens, das scheint ja wirklich mal ein richtiger Job zu sein, mach was draus! – in die Nesseln gesetzt hat und ihn dann wegen Verleumdung verklagen. Aber glaubst du, er macht das wirklich?“
„Keine Ahnung. So pleite, wie er ist, greift er wohl zu jedem Mittel, außer zu dem, sich einen Job zu suchen. Diese Laus!“
„Komischer Kerl. Ich hab ihn ja nur einmal gesehen, damals, als ich mit dir dieses Regal reingetragen habe, weißt du noch? Da hat er sich aufgeführt wie Graf Rotz, nie würde er sich was von Ikea reinstellen.“
„Alberner Angeber, bei denen reicht´s doch nicht mal für ein paar Billys. Er hat am Anfang immer so getan, als wäre er weiß Gott wie reich, dabei hat er gar nichts. Zumindest nicht genug, um so lässig in den Tag hinein zu leben.“
„Was macht er eigentlich? Ich meine, kein Job, kein gar nichts... Stütze? Studium? Reiche Eltern?“
„Studium und reiche Eltern, denke ich. Aber was er studiert – äh. Keine Ahnung. Von irgendwas muss er leben, und ich hab ihn auch schon mal an der Uni gesehen... Vielleicht Jura, er weiß immer genau, wann sich andere strafbar machen, aber mir kann man da ja auch alles erzählen. Eben hat er jedenfalls mit Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung rumgekräht, dabei hat Olaf ihm doch bloß eine geknallt, und seine Nase hat nicht mal geblutet.“
„Unterlassene Hilfeleistung bei dem scheint mir eher zu sein, wenn man ihn nicht so lange prügelt, bis er sich bessert“, knurrte Philipp. „Mach dir keine Sorgen, Isi. Lass ihn quatschen, und wenn es bei deinem Verlag wirklich irgendwelchen Stress geben sollte, vertrete ich dich. Du kannst ja schon mal vorbauen, erzähl denen, wo du wohnst und was du für gruselige Nachbarn hast.“
Unbefriedigend.
Als ich aber am nächsten Morgen Xenia beim friedlichen Entrümpeln der Hängeablagen von Thilo erzählte, der jeden zu erpressen versuchte, der nicht bei drei auf dem Baum war, lachte sie bloß. „Leute gibt´s! Wir wohnen immer noch im Bonifatiushof, da sind sicher auch ein paar solche Gestalten untergekrochen. Hast du ein Foto von ihm? Dann geben wir´s am Empfang ab, und wenn er wirklich kommt, setzt ihn der Sicherheitsdienst sanft, aber nachdrücklich vor die Tür.“
„Nachdrücklich ist gut“, fand ich, „aber bitte so unsanft wie juristisch gerade eben noch vertretbar. Also, wenn er zufällig eine Treppe runterfallen sollte, täte mir das nur sehr begrenzt Leid.“
Xenia kicherte. „Also, mach ein Foto von ihm, wenn er´s nicht merkt!“
Das hatte ich vor – bei einem meiner früheren Jobs hatte ich eine etwas angejahrte Digitalkamera günstig abgestaubt, die aber noch recht ordentliche Fotos schoss. Und so merkte Thilo das wahrscheinlich nicht einmal - sonst würde er ja doch bloß wieder wegen Recht am Bild rumkrähen.
Er würde natürlich gar nichts tun, Thilo war ein Schwätzer und sonst nichts.
Wir schafften es, die ganze Ablage zu entrümpeln, während wir uns Geschichten über blöde Leute erzählten, die wir kannten. Mit der madigen WG toppte ich aber alles, was Xenia zu berichten hatte. Mittendrin kam ein absoluter Traumprinz herein, und ich starrte ihn verzaubert an, eine Handvoll Briefe in der Hand, während er mich anscheinend gar nicht bemerkte.
„Xenia, hast du irgendwo ein Manuskript von einem Fridolin Bergemann? Es muss um eine abstruse Theorie zur Währungsreform 1948 gehen.“
„Ich glaube, das war in der Kiste“, mischte ich mich ein und verstummt erschrocken. Ganz schön vorlaut! Der Wundermann sah mich an. „Ach, Sie sind die Neue? Ich heiße Alexander Falkenstein, guten Tag.“
Ich ergriff benommen die Hand, die mir entgegengestreckt wurde, und drückte sie schwächlich. „Isabella Zentgraf“, murmelte ich verlegen und fühlte, wie ich rot wurde. „Und Sie haben das Manuskript gesehen?“
„Ich – ich glaube schon“, stotterte ich und floh zu dem Stapel auf meinem Schreibtisch. „Was soll das überhaupt, Alexander?“, fragte Xenia. „Ihr stopft alles, was euch im Weg ist, in eine Kiste und schmuggelt sie hier herein, und nach fünf Jahren erwartet ihr, dass wir sofort wissen, wo der Krempel ist? Isi hat sich schon als sehr hilfreich erwiesen, aber hexen können wir auch nicht, wenn ihr so herumschlampt.“
Und jetzt grinste er auch noch! Mit Grübchen!! Mir wackelten die Knie, als ich ihm das fette Konvolut reichte. „Das ist doch nicht wirklich noch von 99, oder? Ach, Xenia, du weißt doch, wir ertrinken in Material, wir müssen ab und zu was auslagern...“
„Faule Ausreden!“, schnappte sie, „dann müsst ihr´s doch hier nicht regelrecht verstecken. Gebt uns das Zeug offen, dann wissen wir wenigstens Bescheid.“
„W-wir könnten eine Computerliste anliegen“, schlug ich vor. „Titel, Verfasser, Datum, wo wir es hingetan haben...“ Ich verstummte wieder verlegen.
„Gute Idee“, fand Xenia. „Und wann wir es wieder zurückgeschickt haben. Aber das geht nur, wenn wir das Zeug auch zu sehen kriegen!“
„Wir werden in uns gehen und uns bessern“, gelobte Falkenstein und grinste wieder frech. Ich schluckte mühsam den Sabber herunter und versuchte, cool dreinzuschauen. „Vergiss es“, sagte Xenia, als sich die Tür wieder geschlossen hatte. „Der ist nichts für dich.“
„Was? Ich verstehe nicht...“, log ich.
„Ach, komm. Jede schmilzt dahin, wenn Alexander auftaucht, aber der ist schon vergeben.“
„Sind solche Männer doch immer“, murrte ich, den roten Kopf in einer Ablageschublade. „Und er ganz besonders. Aber schon so was von verheiratet – der sieht nichts außer seiner Andrea und seinen Kindern.“ Natürlich. Nicht mal die Sorte Meine Frau versteht mich nicht! Die tollen Männer hatten immer die anderen. Der sah wenigstens nicht so aus, als würde er seiner Frau täglich erzählen, wie bescheuert sie war, und die Kinder anbrüllen.
„Wie viele Kinder hat er denn?“
„Dreieinhalb. Das vierte müsste jeden Tag kommen. Die anderen bringt er manchmal mit, die sind nett. Sechs und Vier, und ganz vernünftig.“
„Sechs und vier? Und das dritte?“
„Sechs sind Zwillinge. Gib mal die Briefe her, die gehören auch noch in den Ordner hier. Und danach darfst du diese Liste anlegen, vielleicht kommt hier jetzt endlich mal Zug rein. Ablage und Sekretärin, und dann diese schlampigen Kerle – Scherer ist ja auch nicht besser. Der wäre übrigens noch solo...“
„Der mit der Brille?“ Da fiel es mir schon leichter, lässig zu wirken.
„Nö, lass stecken.“
„Und den Schneckenberger hätten wir auch noch. Der kommt bestimmt auch noch vorbei und sucht was.“
„Ekliger Name“, fand ich.
Xenia grinste und klappte den letzten Ordner zu, dann schaute sie mir über die Schulter, während ich eine Tabelle anlegte und allgemein zugänglich speicherte, aber so, dass nur wir beide daran arbeiten durften.
„Alexander, Scherer und Schneckenberger bringen bloß wieder alles durcheinander. Große Jungs, aber eben bloß Jungs. Machen nur Unsinn!“
„Kriegst du eigentlich einen Jungen oder ein Mädchen?“, fragte ich neugierig. „Einen Jungen, den Fotos nach. Magnus ist schon ganz aus dem Häuschen. Über den Namen streiten wir uns noch. Magnus will Julian, ich fände ja Anatol ganz gut. Anatol Kasparek, klingt doch toll, oder?“
„Hm“, machte ich, um Takt bemüht, „dann wollen wir ihm mal nette Klassenkameraden wünschen.“
„Ach, du! Genau das hat Magnus auch gesagt. Julian ist mir zu spätantik, immer diese römischen Namen...“
„Gaius?“
„Schon gut!“
„Cornelius ist eigentlich ganz nett... im strengen Sinne kein Vorname, aber mir würde er gefallen.“
„Cornelius ist gut, ja. Und Magnus, Claudius und Julius tragen auch Familien- oder Beinamen, darüber hat mich mein Schwiegervater schon aufgeklärt. Fällt dir noch was ein?“
„Tiberius – nein, idiotisch... Titus! Titus ist eigentlich ganz nett, finde ich. Und so hat schließlich auch ein Kaiser geheißen, ein guter obendrein, so häufig waren die ja auch nicht.“
„Ach herrje, eine Historikerin. Schon wieder!“
„Nein, nur Leistungskurs und Leseratte. Ich mach Germanistik, Komparatistik und Französisch. Hab ich gemacht, fürs Rigorosum nehme ich bloß noch NdL, Mediävistik und Komparatistik. Französisch nervt irgendwann, finde ich.“
„Mensch! Kannst du übersetzen?“
„Klar“, antwortete ich erstaunt. „Endlos viele blöde Kurse. Ach, du meinst, einen Roman? Naja, hab ich noch nie probiert, aber warum nicht?“
„Das sag ich Scherer, dem ist jemand abgesprungen. Oder hast du was gegen Extrakohle?“
„Nie! Bloß, ob ich so viel Extrazeit habe... na, wird schon gehen. Übrigens, der Regency-Roman hat was, das ist die komplette Verarsche dieses Kitsch-Mainstreams. Total lustig. Ein bisschen wie Georgette Heyer, aber viel abgedrehter. Ich denke, das sollte sich noch jemand anschauen.“
„Du schreibst ein Erstgutachten, und wir packen es Alexander auf den Tisch. Rache für die ominöse Kiste!“ Mein zweiter Arbeitstag, und ich war zur Lektorin und Übersetzerin avanciert – ohne Vorkenntnisse! Schade nur, dass die schönsten Männer immer so unerreichbar waren.