Читать книгу Lösung - Elisa Scheer - Страница 2
Freitag, 15.04.2005 - 19:00
Оглавление„Schnucki, ich krieg noch ein Weißbier!“
„Sag nicht immer Schnucki zu mir“, war die mürrische Antwort. „Hast du echt schon wieder nichts mehr im Glas? Das war schon dein drittes und du bist noch keine Stunde hier.“
„Na und? Lass mich doch, wenn´s mir schmeckt“, meinte Achim Wenzel beleidigt. „Und besoffen bin ich noch lange nicht!“ Zu Bekräftigung ließ er einen prachtvollen Heferülpser hören.
„Saubär!“, schimpfte die Bedienung und stellte ihm ein frisches Weißbier hin. Die Kumpels johlten begeistert: „Sauber, Achim!“ Achim strahlte beifallheischend in die Runde. „Man muss den Mädels schließlich zeigen, wo´s langgeht!“
„Genau!“ stimmte der lange, dünne Ulli mit dem arg gelichteten Haar zu. „Mensch, ich hab da gestern eine aufgerissen, ich sag euch -!“
„Erzähl! Ordentlich was dran?“ Hajo vollführte entsprechend ausladende Handbewegungen vor seiner Brust. „Logisch!“, krähte Ulli, der zu den ersten beiden Weißbieren auch einen Obstler gekippt hatte. „Weich und willig. Wie die Weiber sein müssen.“
„Nix gegen meine Cora“, trumpfte Achim auf. „Die ist jetzt echt zahm geworden. Und vorgestern hab ich mit ihr -“, er beugte sich vor und raunte seinen Kumpels etwas ins Ohr. Die fielen mit weit aufgerissenen Augen auf ihre Stühle zurück. „Ehrlich? Mann...!“
„Da würde mir meine aber was husten“, gestand Dieter.
„Nicht fragen, einfach machen“, verkündete Achim. „Und darauf kriege ich jetzt auch noch einen Schnaps. Schnucki!!“
„Alter Depp. Wenn dir deine Alte mal eins mit dem Nudelholz überzieht, hast du´s echt nicht besser verdient. Da, erstick dran!“ Sie knallte ihm einen Obstler hin. Achim kippte den Schnaps und kicherte. „Die ist so blöd...! Die Cora ist doch gar nicht meine Alte. Meine Alte, die hat schon gar nichts mehr zu melden. Die soll sich um die Blagen kümmern und die Klappe halten.“
Dieter seufzte: „Weiber!“, und alle vier ergaben sich ihrem Leid, bis Achims Handy die Melodie von Zehn nackte Frisösen dudelte. Neues Gejohle. Er nahm ab, lauschte und starrte etwas verwirrt auf das Display. „Ach so... SMS.“
Er tippte herum und las stirnrunzelnd, dann steckte er das Handy wieder ein und erhob sich nicht ohne Probleme. „Muss mal eben... komm gleich wieder. Dann schmeiß ich ne Runde, versprochen...“
Er tappte in Richtung Toiletten. „Jetzt muss ihn schon eine anrufen und ihn erinnern, pissen zu gehen“, gackerte Hajo. „Der kommt langsam auch ganz schön runter.“
„Dabei ist er gerade mal dreißig“, fügte Dieter hinzu.
„Naja, der Suff eben.“ Uli nickte weise mit dem Kopf. „Glaubt ihr, er weiß nachher noch, dass er eine Runde schmeißen wollte?“