Читать книгу Lösung - Elisa Scheer - Страница 9

Freitag, 15.4.2005: 22:30

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Dieser Arsch! Wütend knallte Cora den Hörer auf die Gabel. Wo steckte er bloß? Wenn er sie wieder angelogen hatte, konnte er beim nächsten Mal was erleben! Noch mal würde sie ihn nicht anrufen. Nicht einmal seine Mailbox ging dran. Und zum siebten Mal musste sie sich Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar nicht anhören.

Überhaupt hatte sie die Faxen allmählich satt. Er kam, wann er wollte, ging, wann er wollte, machte, was er wollte – und erzählte ihr, wie furchtbar seine Frau war, wie sehr sich gehen ließ und dass er sie schon seit fast zwei Jahren nicht mehr angerührt hatte. Dann schaute er wieder wie ein kleiner Junge, den niemand lieb hatte, und sie ließ sich erweichen, dumme Kuh, die sie war. Der würde sich nie scheiden lassen. Mittlerweile war ihr das auch klar; ihre Freundinnen hatten es ihr ja von Anfang an gesagt – aber sie hatte geglaubt, Achim sei anders. Er wirkte so aufrichtig, so gar nicht ausgekocht.

Im Bett war er freilich gar nicht wie ein kleiner Junge – da war er toll. Ihm fiel immer wieder etwas Abgedrehtes ein, manchmal sogar Dinge, vor denen sie im ersten Moment zurückschreckte, aber dann war es doch immer wieder grandios, wie er ihre Grenzen erweiterte.

Trotzdem! Sie schleuderte ein Kissen an die Wand und traf die Vase mit den Rosen, die sie sich selber gekauft hatte – Achim dachte ja nie an so was. Das Wasser tropfte auf den Teppich. Auch das war Achims Schuld. Alles war seine Schuld! Aber jetzt war Schluss. Endgültig. Superhengst hin oder her – hatte sie das nötig? Er behandelte sie ja wie irgend so ein Flittchen, nur fürs Bett und dumme Sprüche. Sie trocknete den Teppich, zerriss Achims Foto, nachdem sie es noch einen Moment lang betrachtet hatte, und warf die Fetzen ins Klo. Darauf pinkeln müsste man! Sie setzte den Gedanken in die Tat um und fühlte sich geringfügig besser. Und um Achim endgültig zu eliminieren, löschte sie auch noch seine Nummer aus dem Handyspeicher. So!

Scheißkerle. Ab jetzt würde sie sich um ihren Job kümmern. Und darum, die Kohle so richtig zu scheffeln. Verdammt, sie war jung, sie sah gut aus, sie war erstklassig in ihrem Job – und wenn ein Idiot wie Achim sie nicht mehr um ihre Konzentration brachte, war verdammt noch mal noch alles drin.

Sie baute sich im Bad vor dem Spiegel auf und zupfte an ihrer blonden Mähne. Mein blondes Gift... hatte Achim gerne gesagt. Wohl aus einem Film geklaut, ein großer Leser war er schließlich nicht.

So konnte sie aber nicht Karriere machen – schließlich hatte sie erst vor kurzem Die Waffen der Frauen mal wieder im Fernsehen gesehen, an einem Abend, an dem Achim sie wie so oft versetzt hatte. Und im Moment sahen ihre Haare aus wie bei Melanie Griffith – vorher. Sie holte ihre Nagelschere.

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