Читать книгу Polizeidienst en français - Elko Laubeck - Страница 6
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Pocher ließ sich entspannt in den Sessel sinken, als die entsprechenden Zeichen zur Anschnallpflicht mit einem Signalton erloschen. Wenigstens versuchte er, sich zu entspannen. Der Kriminalhauptkommissar schwebte hoch über Europa einem neuen Aufgabengebiet entgegen. Er hatte keine Ahnung, was ihn dort erwartete. Es war schon einige Jahre her, dass er zuletzt in Frankreich gewesen war. Barbara, die Kinder und er hatten sich ein Wohnmobil gemietet und waren drei Wochen lang durch die Provence gefahren und an der Côte d’Azur entlang. Sie waren in Grasse gewesen, in Nizza, Cannes, Saint-Tropez und Sanary-sur-Mer.
In den vergangenen Jahren war er aber nicht mehr dazu gekommen zu verreisen. Seit er sich von seiner Frau getrennt und eine eigene Wohnung auf der anderen Rheinseite gemietet hatte, herrschte chronischer Geldmangel. Er hatte es sich einfach nicht mehr leisten können, innerhalb von zwei oder drei Wochen ein paar tausend Euro zu verjubeln. Außerdem unterstützten sie ihre anspruchsvollen Kinder finanziell, um ihnen einen angenehmen Start ins eigene Berufsleben, also unter anderem ein Studium, zu ermöglichen. Dazu waren die Kinder in einem Alter, in dem sie ohnedies nicht mehr mit den Eltern Urlaub machen wollten. Deshalb wunderte es ihn allerdings, dass Jens dann doch noch mal mit Barbara an die Nordsee gefahren war. Eine Notlösung vielleicht, dachte er, nach dem Motto: besser Nordseeurlaub als Köln wie immer.
Pocher ließ sich einen Kaffee einschenken, für den die Stewardess gleich 4,80 Euro abkassierte, und stellte den Becher auf das Ablagebrett. Er schaute aus dem Fenster. Mittlerweile mussten sie schon über Frankreich sein. Er versuchte, sich zu orientieren anhand der Flüsse und Autobahnen, die er ausmachen konnte. Die Wolkendecke war inzwischen aufgerissen, und Richtung Süden war leidlich klare Sicht.