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In den Himmel schauen

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Angesichts des Todes

sieht Stephanus den Himmel offen;

für ihn, der sich für Christus ent-schlossen hat,

ist der Himmel er-schlossen und entschlüsselt.

Gott schließt den Menschen niemals aus;

der Mensch schließt sich aus von Gott,

aber Gott bleibt immer offen für ihn,

bis er sich wieder für Gott „entschließt“.

Es gibt keine objektive Gottlosigkeit,

wohl aber eine subjektive.

Jedoch erzählt die Paradiesesgeschichte,

daß Galt das Paradies, den Himmel, verschlossen hat.

Was bedeutet das?

Gott hat es so eingerichtet,

daß der Mensch sich ausschließen kann.

Insofern trägt Gott die letzte Verantwortung

für „Schloß und Riegel“ am Himmel.

In diesem vom Menschen verursachten Verschluß

des Paradieses

bleibt also Gott mit drin. Gott ist sozusagen als Schlüssel im Schloß steckengeblieben, damit er, wenn sich der Mensch für Gott entschließt, sofort aufsperren kann. Wir haben die Hoffnungsgewißheit, daß sich im Tod wohl jeder Mensch für Gott entschließen wird, freilich mit allen Konsequenzen der Bekehrung.

Stephanus sieht vor dem Tod

schon den Himmel offen.

Und was sieht er da?

„Die Herrlichkeit Gottes und den Menschensohn,

stehend zur Rechten Gottes.“

Wenn man diese Bilder zu deuten weiß,

kann man sich ein ganz klares Bild vom Himmel machen:

Die Herr-lichkeit („Herr-schaft“) Gottes

ist die alles ohne Zwang bezwingende

ewige, grenzenlose und bedingungslose Liebe Gottes.

Der „Menschensohn“ ist Jesus,

die verkörperte und verleiblichte Liebe Gottes.

Er ist eingesetzt als „Richter“,

der „zur Rechten Gottes sitzt“

und durch die Liebe Gottes alles richtet,

was unrichtig ist und „falsch gelaufen“ ist.

Der Menschensohn steht aber zur Rechten Gottes; er hat sich erhoben und tritt in seiner ganzen Größe in Erscheinung, um das „Gnadengericht“, - das ist die Vollendung des Menschen zu vollziehen.

So wie für Stephanus

bringt der Tod für jeden Menschen dieses „Gericht“,

das auch wir im offenen Himmel des Stephanus erschauen.

Daß das Gericht Gottes

bei Stephanus voll angekommen

und durchgekommen ist,

wird in seinen letzten Worten deutlich,

als er seinen Todfeinden verzeiht:

„Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“

Die Worte des Stephanus reizen seine Gegner

über die Maßen:

Der Glaubende, der den Himmel offen sieht,

macht allein durch sein Sosein alle wütend,

die nicht glauben und den Himmel nicht offen sehen,

weil er ihre (gottlose) Identität in Frage stellt.

Wenn ein (noch) nicht Glaubender

Gott in einem Glaubenden begegnet,

bleiben ihm nur zwei Reaktionen:

Bekehrung oder Verstockung.

Unglaube ist tödlich;

Glaube macht fähig zum Sterben.

Herr, ich bin entschlossen für dich. Schließ mir den Himmel auf, damit ich die Kraft habe, aus dem Glauben zu leben und zu sterben.

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