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Gott loben

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Sie „rühmten“ und „priesen“ Gott

„für das, was sie gehört und gesehen hatten“.

Die Hirten haben Gott erlebt,

der sich als Kind und wie ein Kind

gezeigt und zu erkennen gegeben hat.

Das Kind ist ein wichtiges Symbol für Gott.

Dieses Symbol steht für

Freundlichkeit, Arglosigkeit, Zutraulichkeit;

das Kind „rührt sich“; es rührt den Menschen an,

äußerlich und innerlich;

das Kind hat Vertrauen und weckt Vertrauen.

Gott vertraut darauf,

daß wir ihn in unserer Sehnsucht nach Liebe

als die Erfüllung dieser Sehnsucht anerkennen,

annehmen, aufnehmen

und in unser Herz schließen.

Wenn wir Gott dafür rühmen, preisen und loben,

tun wir das nicht deshalb,

weil Gott auf unser Lob angewiesen wäre.

Gott braucht für sich nicht unser Lob;

aber wir brauchen das Lob Gottes,

damit unser Bewußtsein und unsere Gesinnung

immer mehr von Gott erfüllt und bestimmt wird.

„Preisen“ heißt:

den Wert erkennen und nennen;

„loben“ heißt lateinisch „praedicare“:

etwas vor-sagen.

Wir müssen es uns selbst und den anderen

immer wieder vor-sagen,

daß Gott es ist, der uns immer liebt auch in Not, Leid und Tod, der uns immer hilft und heilt, auch wenn dies meistens nicht so geschieht, wie wir es uns vorstellen.

So wird das Gebet

zur unentbehrlichen Lebenshilfe für den Glaubenden.

Umgekehrt wird die Anwesenheit

und Gegenwart Gottes spürbar,

wenn ich bete,

wenn ich Gott anspreche,

wenn ich seinen „heiligen Namen“ an-rufe

und ausspreche.

Jedes Wesen wird durch das Aussprechen

seines Namens, durch das Genannt-Werden,

in die Gegenwart geholt.

Wenn ich bewußt

die Namen von Lebenden und Toten nenne,

wenn ich sie „beim Namen rufe“,

kann das eine ganz tiefe Wirkung haben;

im Rufen des Namens

kann sich Begegnung ereignen.

Die wichtigste Art des Betens

ist das Loben und Preisen.

Ich erkenne und bekenne:

Du bist‘s, der mich gerufen hat und ruft;

du bist‘s, der mir geholfen hat und hilft;

du bist‘s, der mir begegnet ist und begegnet

in meiner Liebe.

Durch Bitten und Danken

wird das Loben noch ergänzt:

Ich mache mir bewußt,

daß ich alles aus der Hand Gottes annehmen kann, darf und „muß“! Gott gibt mir sowieso alles, was ich brauche; darum brauche ich ihn eigentlich nicht zu bitten. Aber durch Bitten und Danken wird alles zum Geschenk. Durch mein Gebet kann ich Gott nicht ändern, aber ich ändere mich, indem ich offen und offener werde für ihn, so daß ich schließlich auch Leid und Tod als das „Meinige“ aus seiner Hand annehmen kann.

„Die Hirten kehrten zurück“;

sie haben Gott in sich aufgenommen

und in ihr Herz geschlossen.

Er geht überall mit,

und er ist da,

wenn sie ihn preisen.

Gott holt uns nicht aus dem irdischen Leben heraus;

er nimmt uns unsere irdischen Aufgaben

und unsere Verantwortung nicht ab.

Im Gegenteil: Er macht uns fähig,

mit neuem Bewußtsein und mit neuen Einsichten

unsere Aufgaben in der Welt

nach dem Prinzip Liebe

wahrzunehmen und zu erfüllen.

Auch wir müssen „zurück“,

neu und erneuert jeder an seinen Platz.

Dies könnte somit das Leitwort sein für das neue Jahr:

„Ich will den Herrn allezeit preisen;

immer sei sein Lob in meinem Mund“ (Ps 34,2).

Herr, laß mich in deiner Liebe ganz geborgen sein, damit ich auch im Leid dein Lob verkünde.

Sonntagsgedanken, Lesejahr B - eBook

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