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ОглавлениеMÉTAIRIE DU MILIEU DE BIENNE, COURTELARY
Eine junge glückliche Familie: Nicolas und Christelle Krähenbühl wohnen und wirten mit ihrem kleinen Sohn in einer «Métairie» auf den Jurahöhen. Ihre Bauernbratwurst und Rösti sind selbstverständlich hausgemacht.
BAUERNBRATWÜRSTE, ZUM NIEDERKNIEN GUT
Ein geducktes Haus, das den Jurastürmen standhält. Eine Gaststube mit langen Tischen für gesellige Runden. Hausgemachte Würste. Und dazu Brot und Cornets aus dem eigenen Ofen.
Diese junge Familie macht ihre Sache gut. Nicolas Krähenbühl ist gelernter Koch, gelernter Metzger und gelernter Bauer. Alle diese Fähigkeiten kann er auf der Métairie du Milieu einsetzen, die er mit seiner Frau Christelle – sie ist gelernte Uhrmacherin – im Herbst 2014 übernommen hat. Er sömmert die zweihundert Rinder für die Gemeinde Orvin und sorgt das ganze Jahr hindurch für die Pferde, Schafe, Schweine und Kaninchen rund ums Haus. Hin und wieder schlachtet er eines der Tiere und macht daraus feine Fleischgerichte und noch feinere Würste – jeden Mittwoch wurstet er in einem kleinen Schlachthaus der Region. Von Donnerstag bis Sonntag ist die Wirtschaft offen. Nicolas steht am Herd, Christelle serviert, bei grossem Andrang helfen Eltern und Verwandte mit. Im Herbst geht Nicolas auf die Jagd, dann gibt es Gams, Reh und Wildsau. Und damit es im Haus schön warm ist, verheizt er 54 Ster Holz pro Jahr – auch dafür wollen die Bäume gefällt, gesägt und gespalten sein.
Métairie du Milieu de Bienne
2608 Montagne-de-Courtelary
Telefon 032 943 10 34
Wann: Ganzes Jahr Donnerstag bis Sonntag geöffnet
Wer: Nicolas und Christelle Krähenbühl
Wo: Auf der Jurahöhe zwischen Cortébert und Les Prés-d’Orvin, erreichbar per Auto. ÖV: Zu Fuss ab Cortébert (Zug) 2 Std. 45 Min. oder ab Les Prés-d’Orvin (Bus) 2 Std. 15 Min.
Winter: Das Restaurant bleibt geöffnet. Zugang zu Fuss oder mit Schneeschuhen von Cortébert oder Les Prés-d’Orvin.
Spezialität: Bauernbratwürste, Trockenwürste, Cornets mit Schlagrahm, alles hausgemacht
Extra: Hof mit 200 Rindern, dazu Pferde, Schafe, Kaninchen, Schweine, Hühner, Katze und Hund
Ein gerüttelt Mass an Arbeit also. Aber keine Spur von Stress. In der Gaststube mit den grossen Tischen und am Stammtisch im Vorraum herrscht eine fröhliche, gesellige Stimmung, das Servicepersonal flitzt hin und her und bringt nochmals einen Halben vom Bieler- oder Neuenburgersee, einen «Café du patron» mit Absinthe oder einen «Café soleil» mit Enzianschnaps. Dazu schmecken die «Cornets maison» mit Doppelrahm. Eine riesige Portion Doppelrahm gehört auch auf die Meringue, die hier schon fast ein Muss ist. Vorher gibts je nach Wunsch ein Fondue. Oder eine Rösti mit Ei, mit Käse oder mit Schinken oder vielleicht eine Bratwurst mit Zwiebelsauce. Ein Geheimtipp: Je nach bestehendem Vorrat kann man die Würste auch zum Mitnehmen kaufen.
Im Sommer und Herbst lädt draussen eine hübsche Terrasse zum Verweilen ein. Bei schönem Wetter heizen die Wirtsleute den Grill an und stellen ein Salatbüffet zur Selbstbedienung auf. Dazu gibt es frisch gebackenes Brot – genau richtig für die Wanderer, die auf den Jurawegen unterwegs sind. Im Winter ist der Anmarsch etwas beschwerlicher, aber bei sonnigem Wetter und glitzerndem Schnee ein Erlebnis, das man nicht so bald vergisst.
Die Wanderung
Zum Chasseral, dem höchsten Punkt des Berner Juras
Von der Métairie du Milieu führt ein Wanderweg auf den Chasseral, mit 1607 Metern über Meer der höchste Punkt des Berner Juras, dessen Sendeturm man von weit her sieht. Bei La Neuve (Vacherie de Nods), einer Scheune, stossen wir auf eine Fahrstrasse, von der wir gleich wieder nach links abbiegen, um das letzte Stück auf dem Jurahöhenweg zu wandern (Nummer 5 des nationalen Wanderwegnetzes). Beim Sendeturm geniessen wir die fantastische Aussicht auf alle Seiten und steigen nach Wunsch ab zum Hôtel Chasseral. Dort fährt in der Hochsaison ein Postauto hinunter nach La Neuveville. Wer zur Métairie du Milieu zurück will oder muss (Anreise mit Auto), geht denselben Weg zurück oder wandert auf dem Höhenweg bis Clédar de Pierrefeu und biegt dort links auf den Wanderweg ab, der zur Métairie du Milieu de Bienne führt (plus 1 Std.).
Länge: Métairie du Milieu–Chasseral Signal 3,8 km, bis Hôtel 5,2 km
Wanderzeit: Métairie du Milieu–Chasseral Signal 1 Std. 15 Min. Bis Hôtel/Postauto Chasseral zusätzlich 20 Min. Chasseral Signal–Höhenweg–Métairie du Milieu 1 Std.
Schwierigkeit: Mittel
Beste Jahreszeit: In der schneefreien Zeit
Extras: Im Frühling (April bis Mai) sind die Jurawiesen gelb vor lauter blühender Osterglocken.
Wanderkarte: 232 T Vallon de St-Imier