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WIRTSCHAFT ZUM WILDEN MANN, FERRENBERG OBERHALB WYNIGEN, RÜEDISBACH

WIE EINST ZU GOTTHELFS ZEITEN

Hausgemachte Röschti, gekochte Hamme von Eggiwil. Serviert in einer Gaststube, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Und oben im schmucken Saal spielt die Musik.

«Speise-Wirtschaft» heisst es über der Eingangstür zum «Wilden Mann», und «Telephon» auf einem anderen Schild. Im Bauernweiler Ferrenberg, in den Emmentaler Högern und im Schatten des Oberbüelchnubels, greift man noch zum Telephon statt zum Handy, das hier ohnehin keinen Empfang hat. Man isst Buurebratwurst mit Zwiebeln und Rösti aus Kartoffeln, die beim Bauern nebenan gewachsen sind. Beliebt ist auch die währschafte Berner Platte und der Suure Mocke mit Kartoffelstock. Einige Bärndütsch-Kenntnisse verlangt das Wynigebärge-Menü: E Schnifu Hamme mit ere Gablete grüene Salat u Burebrot, e Schwinger-Röschti u es Versuecherli Ämmitaler Merängge. Verstanden? Und sonst einfach bestellen und probieren!


Wirtschaft zum Wilden Mann

Ferrenberg oberhalb Wynigen

3474 Rüedisbach

Telefon 034 415 11 61

www.wilde-maa.ch

Wann: Von Donnerstag bis Montag geöffnet. Januar und während der Herbst-Schulferien geschlossen.

Wer: Christine Friedli, Patrick Theiler

Wo: Auto: Via Wynigen nach Ferrenberg bis zum Restaurant. ÖV: Zug bis Wynigen, von dort 2 Std. Aufstieg in den Weiler Ferrenberg. Oder Wanderung Riedtwil-Wynigen oder umgekehrt.

Winter: Offen

Spezialität: Rösti und Hamme, Chnubukafi mit Aprikosenlikör

Extra: Im Saal und in der Gaststube finden regelmässig Musik- und Literatur-Events statt (Programm siehe www.wilde-maa.ch). Für Raucher steht ein Zirkuswagen als Fumoir bereit.

Die «Speise-Wirtschaft» ist eine kleine Welt für sich. Mit allem, was es zum Leben braucht: ein Gärtli für Sonnentage, eine Gaststube zum Jassen und Politisieren, ein Säli fürs Familienfest, ein grosser Theatersaal für Vereinsanlässe. Dieser Saal im Dachstock ist eine einzige grosse Überraschung: riesig, mit Lichteffekten, mit einer Bühne, auf der in der einen Woche Volkstheater gespielt wird, in der nächsten Woche eine Rockband auftritt und kurz darauf eine Lesung oder eine Stubete stattfindet. Zur Einstimmung wird jeweils ein Dreigänger serviert. Die Anlässe sind meistens schnell ausgebucht.

Das Haus wurde 1838 erbaut und von Christine Friedlis Grosseltern geführt. Sie bauerten und wirteten und führten ausserdem noch einen Dorfladen und eine Küferei. Die Eltern führten Lädeli und Restaurant jahrzehntelang weiter. Enkelin Christine lernte eigentlich Dekorationsgestalterin – ihre geübte Hand spürt man im gepflegt-bäuerlichen Interieur –, engagierte sich dann aber mehr und mehr für den Betrieb und brachte mit Patrick Theiler den genau richtigen Mann mit nach Ferrenberg. Er kocht auf dem Holzherd, holt bekannte Künstler und Künstlerinnen in den Saal und verpflegt die grosse Fangemeinde. «Es kommen viele Junge», sagt Christine Friedli. «Die suchen diese historische Atmosphäre.» Und stellen sich vor, wie es in Gotthelfs Zeiten gewesen wäre.






In der herrlich alten Gaststube geniesst man den von Gastgeberin Christine Friedli servierten und von Chef Patrick Theiler im Holzherd zubereiteten «Schnifu Hamme», bei schönem Wetter lockt das Gärtli.


Die Wanderung

Der Mutzbachfall und die Wynigenberge

Per Bus zum nicht mehr bedienten Bahnhof Riedtwil, durch das Dorfzentrum und auf der Oschwand-Strasse bis zu einer halb zerfallenen Mühle. Nun wandert man dem Mutzbach entlang durch eine naturbelassene Landschaft, passiert einige kleine Brücken über den Bach ins sich verengende Tal. Auf einer Grasspur nähert man sich dem Mutzbachfall, der vierzehn Meter über eine Sandsteinwand fällt. Ein Treppenweg umgeht den Fall, über eine kurze Metallleiter bezwingen wir die Wand, wandern an der Oberkante des Kessels weiter und folgen dem Wasserlauf durch prächtige Buchenwälder. Wir erreichen Rüedisbach, wandern zum Oberbüelchnubel (zehnminütiger Abstecher nach Ferrenberg zum Wilden Mann) und gelangen via Leggiswil und Riedern über einen steilen, schmalen Weg hinunter zum Bahnhof Wynigen.

Länge: 10 km

Wanderzeit: 3 Std.

Schwierigkeit: Leicht bis mittel (Aufstieg beim Wasserfall)

Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober

Extras: Unterwegs hat es einige Feuerstellen. Der Mutzbach lädt zum Kühlen der Füsse ein.

Wanderkarten: 233 T Solothurn und 234 T Willisau

Variante: Kurzer Bummel auf den Oberbüelchnubel. Einfach so, um die Aussicht zu gemessen und die Füsse zu «vertrampen». Ganz gezielt zum Erst-August-Feuer. Und an Vollmondabenden zum Outdoor-Fondue (organisiert vom «Wilden Mann»). Je 10 Min. hin und zurück.


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