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LA BUVETTE DU SOLLIER, SAINTE-CROIX

SURPRISE: FONDUE IM BROTLAIB

An der niedrigen Decke brennen Petroleumlampen. Im Ofen knistert das Holz. Und auf fast jedem Tisch steht ein Fondue. Die Spezialität hier: Das Caquelon kann man mitessen.

Eine urtümlichere Alp gibt es kaum, sogar im Jura muss man eine solch urchige Hütte weitherum suchen. Sie liegt auch fernab von jeder Zivilisation. Per Auto ist die Fahrt auf die 1368 Meter hoch gelegene Alp ziemlich abenteuerlich. Bus gibt es keinen. Aber wunderbare Alpweiden zum Hinwandern. Und in der Nähe den Aussichtspunkt Le Chasseron, der einen weiten Blick bietet.

Die Familie Loeffel wirtet hier seit bald zwanzig Jahren, von Frühling bis Herbst. Vor dem grossen Schnee ziehen die Loeffels mit den Charolaisrindern und den Eseln ins Tal. Sie haben sich gut eingerichtet in der Alphütte: Gekocht und geheizt wird mit Holz, das Wasser kommt aus der Zisterne, der Kühlschrank läuft mit Solarstrom, Licht geben die Petrolfunzeln. Am liebsten sitzt man in der niedrigen, mit grossen Alpabzugs-Kuhglocken geschmückten Gaststube an den einfachen, rohen Tischen. Und wenn es warm genug ist, dann auch draussen an der Sonne. Die Kinder zieht es ohnehin hinaus auf den Spielplatz und zu den Tieren.


La Buvette du Sollier

1450 Sainte-Croix

Telefon 024 454 23 54

www.lesollier.ch

Wann: Vom ersten Mittwoch im Juni bis Anfang Oktober, Mittwoch bis Sonntagabend geöffnet

Wer: Familie Alain und Patricia Loeffel

Wo: Oberhalb Sainte-Croix nahe der Grenze zu Frankreich. Auto: Strasse von Sainte-Croix Richtung Col des Étroits, kurz vor der Passhöhe auf den Alpweg rechts, rund 10 Minuten über Stock und Stein. Abzweigung «Le Sollier» beachten. ÖV: Zug nach Sainte-Croix oder Bus bis Les Rasses, von dort zu Fuss (siehe Wanderung).

Spezialität: Fondue im Brot

Extra: Eine urtümliche Alphütte ohne Strom und manchmal mit Volksmusik

Natürlich gibt es hier eine gute Rösti, Schinken, Tomme-Käsli und neu auch gefüllte Rösti-Pastetli. Aber die meisten Gäste kommen extra zum Fondue – dem «normalen» im Metallcaquelon, aber noch lieber für ein «Surprise». Das muss man allerdings vorbestellen, damit das «Caquelon» gebacken werden kann. Es ist ein Brot mit aufgeschnittenem Deckel, drin blubbert der Käse. Ganz nach Belieben nature, mit Senf, mit Speckwürfelchen oder – das ist unser Favorit – mit sehr viel fein geschnittenen Schalotten, den würzigen, länglichen Zwiebeln. Mitgeliefert wird ein Messer zum Abschneiden des Brotrands. Je mehr Fondue man isst, desto eher kann man wieder einen Brotring abschneiden, bis zuletzt noch der Boden bleibt. Den muss man nicht abkratzen, sondern isst ihn als speziell gute «Käseschnitte», übersät mit Zwiebelringen. Wer jetzt noch kann, isst eine Meringue mit Double crème (gibt es auch als halbe Portion) oder eine Tarte maison. Mit etwas Glück greift ein Stammgast auch noch zur Handorgel – dann ist das Gefühl der welschen Version von «Mir Senne hei’s luschtig» vollkommen.



Patricia Loeffel wirtet mit ihrer Familie seit zwanzig Jahren jeweils von Frühling bis Herbst im urchigen Chalet Sollier. Die Einrichtung ist karg und einfach, das Fondue im essbaren «Caquelon» hervorragend.



Die Wanderung

Auf den Chasseron

Vom Zentrum von Sainte-Croix (Bahnhof und Postauto) steigen wir etwas steil rund vierhundert Meter über Les Praises in Richtung Le Cochet (1484 m) auf und folgen dann dem Wanderweg links, um zum Alphaus Le Sollier zu gelangen. Von hier führt ein Weg um den Berg Petites Roches und hinauf auf den Gipfel des Chasseron (1607 m, Restaurant). Aussicht über das Mittelland bis zur Alpenkette und über den Jura bis nach Frankreich. Der Abstieg nach Les Rasses führt über den Abhang der Grande Joux hinab bis zur Haltestelle in Les Rasses. Dort nehmen wir den Bus (Fahrplan beachten!) nach Sainte-Croix oder wählen den Wanderweg.

Länge: 9,2 km

Wanderzeit: 3 Std. 15 Min. von Sainte-Croix bis Les Rasses, 4 Std. bis zurück nach Sainte-Croix

Schwierigkeit: Mittel

Beste Jahreszeit: Frühling bis Herbst

Extras: Im Juni blühen hier Anemonen, Narzissen, Türkenbund und Eisenhut.

Wanderkarte: 241 T Val de Travers

Kürzere Variante: Falls man per Auto bis Le Sollier anreist, kann man von hier auf den Chasseron und wieder zurück wandern (1 Std. 45 Min. hin und zurück).

Längere Variante: Von Ende Mai bis Ende Oktober fährt nur am Wochenende (!) ein Postauto von Yverdon-les-Bains zum Bergrestaurant von La Combaz. Von dort führt eine schöne, fast vierstündige Bergwanderung auf dem Jurahöhenweg zum Chasseron und weiter über Le Sollier und Le Cochet hinunter nach Sainte-Croix.


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