Читать книгу Der Säbeltänzer - Erhard Regener - Страница 11
ОглавлениеMorgens kam Hecki in Atsches Zimmer gestürmt.
"Junge, ich kann das einfach nicht glauben."
"Was? Was kannst du nicht glauben?", Atsche war gerade dabei, sich anzukleiden.
"Na, dass wir in der Nacht noch diese fette, verseuchte Phenol-Ente vollständig aufgefressen haben!"
"Das war ein fetter Warzen-Erpel."
"Mann, was haben die Weiber geschimpft, als du mit diesem Viech in der Hand nackend aus dem Wasser gekommen bist."
"Bloß gut, dass wir den Schwan wieder haben laufen lassen. Dann hätten diese Mimosen noch mehr Alarm geschlagen. Aber mitgefuttert haben am Ende doch alle, und wie."
"Ey, das hat aber auch geschmeckt. Gut gekocht Atsche, wirklich gut gekocht."
"Gebraten, Meiner, gut gebraten."
"Und was hat Gabi erst gezetert, dass sie nicht einen Happen davon essen würde."
"Hör mir bloß auf mit Gabi. Die Klaferze hat von allen das meiste in sich reingeschlungen und am Ende auch noch die Knochen einzeln AB-GE-LECKT."
"Ach komm! Du bist doch nur sauer auf Gabi, weil sie in deiner alabaster-weißen Unterhose eine Bremsspur gefunden hat."
"WAS hat sie?"
"Tja, mein Lieber. Da würde ich mal sagen, bei Gabi hast du verschissen.", und nach einer genüsslichen Pause: "... im wahrsten Sinne des Wortes.", jetzt brach es aus Hecki heraus und er schlug sich vor Lachen auf die Knie.
"Es gibt genügend andere.", Atsche sah es gelassen, vorerst. Doch Hecki hatte Blut geleckt.
"Junge, was soll das denn jetzt? Du warst total scharf auf Gabi. Erst baggerst du sie im Fettbach die ganze Zeit dilettantisch an und dann erhebst du sie zu deiner Intim-Wäsche-Verwalterin. Aber, was dein Verhältnis zu Gabi angeht: Da war wohl gestern die Kacke mächtig am Dampfen, was?"
"Halt die Klappe, Heckenbauer."
"Oh Mann, Atsche. Langsam wird mir klar, warum du nie zum Schuss kommst. Übrigens hat Zero sie danach abgeschleppt. Kann ich auch irgendwie verstehen. Wahrscheinlich hat ihr die Sache mir dir am Ende doch zu sehr gestunken."
"Du dumme, dumme Sau, du elende. Halt endlich die Schnauze!", die Ermahnung war für den Moment unnötig, denn Hecki brauchte eine Weile, um wieder Luft holen zu können.
"Ach Atsche, du bist gestern eindeutig zu früh abgehauen."
"Ich war hinüber."
"Und ich habe noch die kleine Grit gevögelt."
"Was hast du? Nein! Die war so still und zurückhaltend."
"Davon hat man auf dem Berg Matratzen da hinten in der Abseite aber nichts mehr gemerkt."
"Ich glaube es einfach nicht. Wie hast du das nur angestellt?"
"Ich habe sie im Gehen bei der Hand genommen."
"Weiter nichts? Einfach so, nur an der Hand genommen? Du hast fast nicht mit ihr geredet."
"Okay, Atsche. Du wirst es auch noch lernen. Aber mal was ganz anderes: Warst du heute schon in der Küche?"
"Wie denn? Ich bin gerade erst aufgestanden."
"Junge, das sieht da drinne aus wie auf'm Schlachtfeld. Überall Blut, Federn, Eingeweide und ein Gestank, sage ich dir. Wir müssen da unbedingt sauber machen."
"Vergiss es! Seit wann putzt der Chefkoch die Küche? Wir sagen, das waren die Vietnamesen. Das glaubt uns jeder sofort aufs Wort."