Читать книгу Unsere Flotte im Weltkriege 1914/1916 - Eugen Kalau vom Hofe - Страница 7
Seestreitkräfte hüben und drüben. Deutsche Kriegsschiffe im Auslande.
ОглавлениеDas Kreuzergeschwader unter dem Befehl des Vizeadmirals Graf v. Spee bestand aus den Großen Kreuzern „Scharnhorst“ (Flaggschiff) und „Gneisenau“, den Kleinen Kreuzern „Leipzig“, „Nürnberg“ und „Emden“. Dieses in seiner Zusammensetzung recht ansehnliche Geschwader war vornehmlich in Ostasien stationiert, aber jederzeit in der Lage, seine Macht dort zur Geltung zu bringen, wo das deutsche Interesse es erheischen würde. Der Kriegshafen von Tsingtau mit seinen ausgiebigen Hilfsmitteln diente als maritimer Stützpunkt — leider als unser einziger.
Den internationalen Polizeidienst auf den großen chinesischen Flüssen und im Küstengebiet, den Schutz der Schifffahrt gegen die Seeräuberei übten die vier Kanonenboote „Iltis“, „Jaguar“, „Tiger“ und „Luchs“, ferner die Flusskanonenboote „Tsingtau“, „Vaterland“ und „Otter“. Das Torpedoboot „S 90“ war dem Kreuzergeschwader zugeteilt.
Nächst Ostasien erforderte die australische Station die Anwesenheit einer größeren Anzahl von Kriegsschiffen, bedingt durch die großen Entfernungen, welche die verschiedenen Gebiete unseres Kolonialbesitzes trennen. Es waren dort anwesend der Kleine Kreuzer „Geier“, das Kanonenboot „Cormoran“ und das Vermessungsschiff „Planet“.
An der Ost- und Westküste des amerikanischen Kontinents konnten wir dank der dortigen geordneten politischen Verhältnisse in der Regel uns damit begnügen, dass ein Kleiner Kreuzer, in den letzten Jahren S. M. S. „Bremen“, die deutsche Flagge zeigte. Kürzlich war vorübergehend wr Kleine Kreuzer „Dresden“ dort eingetroffen, der im Juni dieses Jahres durch den Kleinen Kreuzer „Karlsruhe“ abgelöst wurde. Die Anwesenheit mehrerer Kriegsschiffe in den westindischen Gewässern war leider geboten durch die Unsicherheit, in die die Deutschen infolge der mexikanischen Präsidentenkämpfe versetzt worden waren.
An der westafrikanischen Küste kreuzte das Kanonenboot „Eber“, auf der ostafrikanischen Station waren der Kleine Kreuzer „Königsberg“ und das Vermessungsfahrzeug „Möwe“ anwesend.