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Reden und mehr

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Irgendwie geht ein kleiner Ruck durch sie, dann sagt sie: "OK. Ich will Dir aber nicht zur Last fallen. Schmeiß mich einfach raus, wenn ich dir lästig werde. Ich heiße übrigens Miriam. Die meisten nennen mich nur Miriam. Eigentlich Miriam-Ekaterina, aber so nennt mich höchstens noch meine Verwandtschaft in Russland."

Wir verlassen das Auto und gehen schnell zur Haustür. Während ich aufschließe, fährt ein Auto hinter uns entlang und mitten durch die Pfütze. Dank Miriam bekomme ich fast nichts ab. Sie aber ist jetzt komplett mit Schlamm bespritzt. Und da fängt sie plötzlich an zu lachen. Sie lacht so herzlich, dass ich mitlachen muss. Wir gehen ins Haus, ich mache die Tür zu. Miriam bugsiere ich sofort ins Bad.

"Ich hole Dir eben mal etwas zum Umziehen und dann wasche ich die Sachen und stecke sie in den Trockner."

Ich gebe ihr meinen Kimono, der im Bad hängt und helfe ihr bei der nassen Bluse und der Hose, die beide an ihrer Haut kleben. Als sie ihre Unterwäsche auszieht, registrierte ich flüchtig, wie groß ihre Brüste sind. Ich nehme die Klamotten und stecke sie in die Waschmaschine. Dann nehme ich mir mein Pyjamaoberteil, das noch im Bad lag, und ziehe bis auf die Unterwäsche meine Sachen ebenfalls aus und stecke sie mit in die Waschmaschine.

"Was möchtest Du? Kaffee, Tee oder Wein oder einen Likör?"

"Erst mal einen Tee und dann vielleicht ein Glas Wein, wenn Dir das nicht zu viel ist."

"Ich habe es Dir doch angeboten, oder? Also setz’ dich aufs Sofa. Ich komme gleich.“

Miriam sitzt im Schneidersitz auf dem Sofa und nimmt dankbar die Tasse Tee entgegen. Zuerst hält sie die Tasse mit beiden Händen umschlossen und starrt nur hinein. Ich hole in der Zwischenzeit eine Flasche Rotwein und zwei Gläser, die ich sogleich fülle. Dann setze ich mich ihr gegenüber aufs Sofa und schaue sie nur an.

Zum ersten Mal nehme ich mir die Zeit sie genauer zu betrachten. Sie ist definitiv eine Frau, die kein Mann von der Bettkante schubsen würde. Schlank und groß gewachsen. Vielleicht Ende zwanzig. Der etwas zu kleine Kimono kann ihre großen Brüste nur schwer zurückhalten. Und so wie sie da sitzt kann ich auch sehen, dass sie auf eine gepflegte Intimrasur steht. Ich ertappe mich, wie ich mich über mich selbst wundere. Bisher hatte ich Frauen noch nie so betrachtet. Wenn, dann waren sie eher Rivalinnen um die Mannesgunst gewesen.

Dann trinkt Miriam ihren Tee aus und greift zum Wein. Sie fängt zu erzählen an. Wenn man eine Pechsträhne hat, dann wohl richtig. Erst stirbt ihre Oma, bei der sie ein Zimmer hatte. Dann kündigt der Vermieter die Wohnung. Dann fährt ihr einer ins Auto und ist nicht versichert. Ihre Handtasche, samt Portemonnaie und Handy, wird geklaut. Und heute kam die Absage für ihren neuen Job, den sie eigentlich schon fest hatte. Und gerade, vor meinem Haus, erreichte sie eine SMS von ihrem Freund, in der stand, dass sie nicht zusammen ziehen werden weil er Schluss macht. Das war dann der endgültige Zusammenbruch. Und bei dem Pfützen-Erlebnis hatte sie nur noch das Gefühl, jetzt geht es nicht mehr tiefer. Ab jetzt muss es wieder aufwärts gehen.

Die erste Flasche Wein ist schnell geleert. Bei der zweiten Flasche liegt Miriams Kopf schon auf meiner Brust. Ich merkte deutlich, dass der Rotwein seine Wirkung entfaltet und auch Miriam scheint langsam Schwierigkeiten bei der Wortwahl zu kriegen. Während sie erzählt, streiche ich ihr unwillkürlich durch ihr rotes Haar. Eigentlich fühlt es sich so an, als ob wir schon ewig beste Freundinnen wären. Wir reden über alles, Gott und die Welt, unsere Beziehungen, Männer, Sex und Klamotten und und und.

Irgendwann dreht sie sich zu mir um, sagte: "Danke fürs Zuhören."

Dabei kann ich sehen, dass ihr wunderschöner, großer Busen den Kimono jetzt endgültig allein durch sein Gewicht öffnet.

Dann gibt sie mir einen Kuss.

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