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1. Die erstmalige Kommentierung des Philipperbriefes im KEK durch H. A. W. MeyerMeyer, Heinrich A. W. (1847-1874/75)

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Der Kommentar Heinrich A. W. MeyerMeyer, Heinrich A. W.s zum Philipperbrief erschien erstmals im Jahre 1847, und zwar zunächst als Einzelband.Haupt, ErichLohmeyer, Ernst1 In erstaunlicher Offenheit und Klarheit teilt Meyer nach der Widmung des Bandes an den „Consistorial-Director v. Derschau“ zu Beginn seiner „Vorrede“ mit, wie sich die Kommentierung des Philipperbriefes in sein persönliches akademisches Lebenswerk einfügt: Sowohl die Bearbeitung der synoptischen Evangelien als auch die Ausführung „combinirter Aemter“ sowie – nach überstandener Krankheit – ein längerer Erholungsaufenthalt „in fernen Bergen und Thälern“ haben Meyer in seiner Arbeit am Philipperbrief Unterbrechungen aufgenötigt (IX).2 Meyer sieht die Verzögerung nicht nur als Problem, sondern auch als Chance:

„Muss ich […] Nachsicht in Anspruch nehmen, so geschieht diess mit dem Vertrauen, dass durch jene Verzögerung um so weniger verloren worden, als nun noch die neuesten Kommentare und Monographien, deren Benutzung und theilweise Bestreitung manches Interessante und Wichtige an die Hand gab, berücksichtigt werden konnten“ (IX).

Meyer kann gerade wegen der zeitlichen Verzögerung seinen Kommentar in die aktuellsten Forschungsdebatten seiner Zeit stellen, die, wie wir gleich sehen, besonders durch die Arbeiten Ferdinand Christian BaursBaur, Ferdinand Christian und Albert SchweglersSchwegler, AlbertSchwegler, Albert3 bestimmt sind. Unverkennbar tritt in Meyers „Vorrede“ die „PersonPerson, persona des Kommentators“ hervor – ein Umstand, der gleichwohl für diese Epoche der Kommentierungsarbeit nicht ungewöhnlich ist: Denn auch zeitlich benachbarte Kommentatoren wie Bernhard WeißWeiß, Bernhard oder Wilhelm M. L. de WetteWette, Wilhelm M. L. de – und später auch Meyers Nachfolger in der KEK-Serie FrankeFranke, August H.Franke, August H.4 – legen in ihren Widmungen bzw. Vorworten oder Vorreden in ähnlicher Offenheit dar, welche Bedingungen und persönlichen Interessen ihren Zugang zur Kommentierungsaufgabe bestimmt haben.Wette, Wilhelm M. L. deWeiß, Bernhard5 Der Kommentator weist sich im 19. Jahrhundert selbstbewusst als forschendes Subjekt aus und tritt als ebensolches aktiv und autoritativ in die Forschungsdiskurse seiner Zeit.Person, persona6

Der Philipperbrief des Paulus

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