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1.3. Die folgenden Auflagen des Meyer-Kommentars bis 1874 und die englischsprachigen Ausgaben der Jahre 1875 und 1889

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Die zweite Auflage des Meyer-Kommentars zum Philipper-, Kolosser- und Philemonbrief erscheint 1859.Meyer, Heinrich A. W.1 Meyer hat aus der Literatur, was zwischenzeitlich erschienen ist, „zu Rathe gezogen“ (V). Das gilt insbesondere im Blick auf den „grossartigen christologischen Erguss Phil. 2,6 ff.“, über den „neuerlich wieder viel und viellerlei verhandelt [wurde], Zutreffendes und Verfehltes“ (V). Insgesamt hat Meyer den Kommentar also durchgesehen – er hat „die ganze kritische und exegetische Mühwaltung auf’s neue durchgemacht“ (V). So wächst der Kommentarteil insgesamt um knapp zehn Seiten (6-153), indem Meyer teils in den Fußnoten Literatur ergänzt, teils die Anmerkungen nach der Textkommentierung erweitert. Sein Vorgehen wird, wie wir bei der Analyse von Phil 2,6ff. sehen werden, sogar zu Revisionen beim Textverstehen führen.2 Auch die dritte und vierte Auflage des Kommentars (1865 und 1874) sind noch einmal durch Meyer selbst bearbeitet und – besonders um weitere Literatur – ergänzt worden. So wächst der Kommentarteil in der dritten (7-169) und vierten Auflage deutlich (7-203). Auch in der dritten Auflage bietet Meyer eine neue „Vorrede“ (V-VII), in der er sich kritisch, teils polemisch mit der Philipperbrief-Forschung seiner Zeit befasst und besonders jede mögliche Infragestellung einer paulinischen Präexistenz-Christologie zurückzuweisen sucht (VI). Da die vierte Auflage erst kurz nach dem Tode Meyers erscheint – Meyer hatte von dem „Manuscripte […] selbst noch die eine Hälfte nach Göttingen befördert“ (41874: xviii) –, tritt anstelle einer Vorrede des Verfassers nun die schon erwähnte biographische Einleitung des Sohnes, auf die auch schon William P. DicksonDickson, William P. in der englischen Ausgabe des Kommentars 1875 hinweist.Meyer, Heinrich A. W.3

Denn die erste englische Übersetzung des Meyer-Kommentars zum Philipperbrief erschien nur kurz nach dem Tode Meyers, und zwar in einem Kommentarband, der wie in der deutschen Ausgabe auch den Kolosserbrief enthielt, während der Philemonbrief zusammen mit dem Epheserbrief herausgegeben wurde. Die Übersetzung des Philipperbrief-Kommentars (1-233) wurde zunächst von G. H. Venables auf der Basis der dritten Auflage des Meyer-Kommentars vorgenommen, dann aber von John C. Moore unter Berücksichtigung der gerade erst erschienenen vierten Auflage von Meyers Philipperbrief-Kommentar durchgesehen und bearbeitet.Dickson, William P.4 Die Wissenschaftskommunikation geschieht – wie auch sonst im 19. Jahrhundert – zügig, ja umgehend. Im Jahre 1885/1889 wird dann noch einmal eine englische Ausgabe speziell für den amerikanischen Buchmarkt herausgebracht.Meyer, Heinrich A. W.5 Es handelt sich dabei um eine Kommentarsammlung, die aus Meyers Kommentierung des Philipper-, Kolosser- und Philemonbriefes und zudem aus der Kommentierung der beiden Thessalonicherbriefe durch LünemannLünemann, Gottlieb besteht. Dieser Sammelband entspricht damit der 9. und 10. Abteilung der deutschen Ausgabe von 1874 bzw. 1867.

In der amerikanischen Ausgabe wird Meyers Philipperbrief-Kommentar (1-191) entsprechend der englischen Übersetzung von 1875 wieder veröffentlicht. Im Unterschied zur englischen Ausgabe bietet der amerikanische Band von 1889 eine leicht erweiterte Literaturliste (vii-xii) und eine veränderte Druckform – die Fußnoten sind nun in Kolonnen gedruckt. Bemerkenswert sind aber vor allem einige in den laufenden Text eingestellten „notes“ des amerikanischen Herausgebers TimothyTimotheus/Timothy DwightDwight, Timothy (z.B. 188f.), in welchen Meyers Exegese und Textinterpretation – anders als in der englischen Ausgabe von 1875 – ihrerseits teils durchaus kritisch kommentiert wird.Meyer, Heinrich A. W.Dwight, Timothy6 Dwight (1828-1916), damaliger Präsident der Yale University, fügt ein Vorwort ein (iii-vi), in dem er die Funktion dieser „notes“ begründet: Sie sollen der amerikanischen „edition a value of its own, and thus a reason for its existence“ geben (iv). Darüber hinaus legt Dwight die Geschichte der vorliegenden Übersetzung und seine persönliche Arbeit an vorausliegenden Übersetzungen von Meyer-Kommentaren, besonders des Römerbriefes, dar. Er führt den Leser so nicht nur in die Bedeutung des neutestamentlichen Kommentarwesens ein, sondern beschreibt auch die Mühen, besonders aber den Mehrwert eines solchen Übersetzungsprojekts.

Der Philipperbrief des Paulus

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