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FEBRUAR

20

Ringkampf

Eine einsame Nacht, ein enges Tal, ein fast ausgetrockneter Bach. Am Ufer sitzt ein Mann und denkt nach. Als er kurz den Kopf hebt, sieht er plötzlich vor sich eine dunkle Gestalt, die ihn zum Kampf auffordert. Beide haben keine Waffen, und so fangen sie an, mit aller Kraft zu ringen. Stundenlang. Einmal erhält der Mann einen solchen Schlag auf die Hüfte, dass er schwer verletzt wird. Doch er gibt nicht auf.

Irgendwie spürt er, dass die dunkle Gestalt mit Gott zu tun hat. Ja, das ist Gott. Und siehe da: Der Mann ist so ausdauernd, dass Gott ihn in dieser Gestalt nicht besiegen kann. Am Ende stellt er sogar eine Forderung an Gott: »Ich werde dich nicht gehen lassen, bevor du mich nicht segnest.«

Der Mann heißt Jakob, sein Abenteuer steht in der Bibel – und ich liebe diese Geschichte. Vielleicht, weil sie deutlich macht, dass Gott seinen Segen nicht einfach wie eine Glaubens-Dividende ausschüttet. Um Segen muss man manchmal ringen. Und zwar mit aller Kraft. Jakob war vorher schon oft gesegnet worden. Doch sein Segen entfaltet sich erst, als er sich mit Gott – dem Segenspender – auseinandersetzt.

Jakob zeigt sehr schön, wie das mit dem Segen gehen kann: Mit Gott im Gespräch bleiben und ihn dabei sehr deutlich an seine Verheißungen erinnern. Dafür kämpfen, dass dieser Segen zur Realität wird. Nicht einfach warten, ob er wirkt. Ich zumindest glaube, dass sich der Segen für eine Examensprüfung bei jemandem, der fleißig lernt, besser entfalten kann als bei einem, der faul ist. Und Jakob erlebt, dass ein Gesegneter beim Ringen um den Segen auch Blessuren davonträgt. Aber das war für ihn in Ordnung. Denn eines ist klar: Er hat diesen göttlichen Ringkampf um den Segen nie bereut.

Moment mal!

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