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Prolog Prolog

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Freitag, 10. Januar 1992.

Die Katze schrie. Es klang beinah menschlich, wie sie jammerte und klagte. Der Mann sah, wie sie sich bemühte, das Benzin aus ihrem Fell zu lecken, bevor das Feuer ihre Schwanzspitze erreichen würde.

Doch die Spur aus Schwarzpulver, das er mühsam aus Silvesterknallern gekratzt hatte, schwelte langsam, quälend langsam, sodass das verängstigte Tier genug Zeit haben würde, sich von den Fesseln los zu beißen. Der Mann lächelte vor sich hin, zufrieden und in dem Wissen, dass seine Arbeit getan war.

Er wusste, dass die Bewohner des Hauses noch mindestens drei Stunden in ihren Betten liegen würden – genug Zeit, damit das Feuer vom Dachboden über das Treppenhaus auf die unteren Stockwerke zugreifen konnte. Sobald die Katze den Dachboden verließ, würde es kein Entkommen mehr geben, denn wie so viele alte Häuser in dieser Stadt wurden die Wände von Fachwerk gehalten. Sie würden einstürzen, sobald das Feuer an den mit Benzin bespritzten Wänden empor leckte.

In seinem Kopf sah er es bereits und lachte zufrieden in sich hinein. Seine Falle würde zuschnappen, bevor jemand den Rauch bemerken würde. Sie würden brennen, alle, die ihm sie – seine große Liebe – hatten verwehren wollen. Und erst recht jener, der sie ihm hatte wegnehmen wollen.

Er wandte sich von der Dachluke ab, die er der besseren Durchlüftung wegen einen kleinen Spalt breit offen ließ, bevor er vorsichtig und umsichtig mit dem leeren Kanister in der linken Hand über das Dach zum anschließenden Nebenhaus kletterte. Eine weitere Dachluke ließ ihn ein und durch die offene Tür zum Boden ins Treppenhaus zum Hinterhof gelangen, sodass er bereits auf Höhe des ersten Stockwerks war, als nebenan auf dem Dachboden die ausgeklügelte Zündvorrichtung die Schwanzspitze der Katze erreichte.

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