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Unbekannte Berge besteigen

Viele schöne Gipfel liegen abseits der touristischen Routen und verlangen ihren Ersteigern mehr Mühe ab. Dafür winken Belohnungen.


Wo genau sind wir? Am Furgggrat über Zermatt wartet wildes Gelände.

Tauchen in diesem Buch Namen von Bergen auf, handelt es sich meist um bekannte Gipfel. Überhaupt könnte an dieser Stelle ja auch eine Liste von 50 Zielen und Routen stehen, die ohnehin die To-do-Listen vieler zieren. Was jedoch wirklich jeder Bergsteiger (auch) mal gemacht haben muss, ist, auf unbekannte Berge zu steigen. Das entwickelt sich vor allem dann zur interessanten Erfahrung, wenn es sich dabei nicht um kleine Buckel im Relief, sondern um anspruchsvolle Ziele handelt – für die persönlichen Verhältnisse. Dann gewinnt ein Name, den kaum jemand kennt, für einen selbst schnell an Bedeutung.

Recherchen gestalten sich schwieriger, Anstiege langwieriger, Routen weniger offensichtlich, die Infrastruktur rudimentärer und das Gelände heikler. Hinzu kommt meist, dass die absoluten Zahlen wie Gipfelhöhe oder Routenlänge anderswo beeindruckender wirken. Das alles kann abschrecken. Diese Faktoren können jedoch auch Pluspunkte sein. Denn der ambitionierte Wanderer oder der Alpinist geht ja nicht in die Berge, weil es leicht ist.

Was weithin wenig bekannt ist, kann dennoch erschlossen sein

Unbekannte Berge – das ist natürlich ein relativer Begriff. Wer in ein bekanntes Gebiet fährt, wie wir sie später im Buch vorstellen, wird über die vielen ästhetischen Berge und Touren abseits der großen Namen staunen. Die Locals dagegen lächeln vielleicht nur müde über die vermeintlichen Geheimtipps, kennen sie diese doch sehr wohl. Denn »unbekannt« kann, aber muss nicht unbedingt unerschlossen heißen. Welcher Nicht-Walliser kennt schon den Furgggrat über Zermatt? Eingebettet zwischen zwei Skigebieten und mit einer verfallenen Seilbahnstation am höchsten Punkt kann dort von unerschlossen keine Rede sein. Zu besagter Station führt sogar ein Winterklettersteig für Skialpinisten. Trotzdem, wer hier raufsteigt, vor allem außerhalb der Skisaison, bewegt sich auf unbekantem Territorium, das er oder sie zuerst einmal finden muss.

Und das ist der große Reiz des Unbekannten: Es kümmert außer dem, der es sich zum Ziel gesetzt hat, eigentlich niemanden. Das galt zu Beginn des touristischen Bergsteigens in den Alpen im späten 19. Jahrhundert noch für fast alle Ziele. Auch heutige Sehnsuchtsziele wie Patagonien schöpfen ihren Ruf aus ihrer Unerschlossen- und einstigen Unbekanntheit. Doch wer sich an Ziele mit vielen Fragezeichen wagt, muss in seiner Planung flexibel bleiben. Vor Ort kann es dazugehören, auch mal umzukehren.

Die ultimative Bergsteiger-Bucket-List

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