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Unter dem eigenen Niveau bleiben

Sicherheit und das Glück der anderen gehen vor. Dennoch sollte genug Platz für die eigenen Ambitionen sein.


Locker steigt der geübte Bergsteiger durch den Klettersteig an der Gartnerwand.

Zugegeben, hierbei handelt es sich um mehr, als eine Once-in-a-lifetime-Erfahrung. Es gibt viele gute Gründe unter dem eigenen Niveau zu bleiben: Wer ständig an seine Grenzen geht, erhöht die Gefahr, irgendwann einen Unfall zu haben. Wer mit anderen unterwegs ist, macht weder sich noch den Begleitern eine Freude, wenn er allen sein Tempo aufzwingt. Und wer Bergfreunde (oder, wie es so oft passiert, die bessere Hälfte) auf zu schwierige Touren mitnimmt, riskiert Unfälle und atmosphärische Störungen. »Ich wollte eh nicht auf deine blöde Tour«, Hand aufs Herz, das kommt einem doch bekannt vor, oder?

Ja, Bergsteigen mit all seinen Spielarten ist ein von Ehrgeiz getriebener Sport. Das ist auch in Ordnung. Aber wir tun gut daran, den Blick auf das große Ganze nicht zu verlieren. Die Berge dienen nicht nur als Abenteuerspielplatz, sondern sind und bleiben eine gigantische Landschaft, in der es sich auch lohnt einfach innezuhalten und zu genießen. Bergpartner sind nicht nur Anhängsel oder Gegengewicht am Seil, sondern haben ihre eigene Vorstellung von einer Tour. Und die Daheimgebliebenen sind keine Projektionsfläche für das eigene Ego, sondern wollen interessante Bilder sehen und authentische Geschichten hören. Dazu gehören auch Fehlentscheidungen oder, viel besser, das Umkehren im richtigen Moment, aber dazu kommen wir später.


Gemütlichkeit und Genuss dürfen auch mal im Vordergrund stehen.

Die Beweggründe sind vielfältig

Unter dem eigenen Niveau zu bleiben heißt, rauszugehen, weil es in den Bergen schön ist und nicht, weil ich eine neue Bestzeit aufstellen oder meine Social-Media-Kanäle füttern will. Bitte nicht falsch verstehen: Das alles ist völlig legitim, es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß. Nicht jeder, der über Gipfel und Grate joggt, ist ein Getriebener und nicht jeder, der am höchsten Punkt für jemand anderen ein Video aufnimmt, ist ein profilierungssüchtiger Egomane. Vielleicht freut sich ja die Großmutter zu Hause darüber oder jemand, der gerade nicht in die Berge kann und in Gedanken dabei ist.

Unter seinem (maximalen) Niveau zu bleiben heißt außerdem bei Weitem nicht immer, dass es beschaulich zugehen muss. Wer in drei statt den ehemals aufgestellten zweieinhalb Stunden auf seinen Lieblingsberg steigt, kommt trotzdem ins Schwitzen und trainiert. Wer mit Freunden oder seinem Partner auf den verhältnismäßig leichten Similaun (3599 m) über dem Ötztal stapft, tut sich bei der nächsten Tour auf den anspruchsvolleren Nachbarn Fineilspitze (3514 m) oder auf die Hintere Schwärze (3628 m) leichter und erlebt obendrein noch etwas.

Die ultimative Bergsteiger-Bucket-List

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