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18Ertappt

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»Wer sind Sie und was tun Sie hier?«

Mit flammenden Augen sah die Frau Chiara an, nachdem sie unter dem Bett hervorgekrochen war. Von Peters Bildern erkannte sie Marianne Reimann sofort.

»Mein Name ist Chiara Ludwig …«, stammelte sie. »Ich war eine Kollegin …«, die Worte: ›Ihres Mannes‹ schluckte sie in letzter Sekunde herunter, »… von Herrn Reimann. Und wer sind Sie?«

Ohne zu antworten, taxierte die Frau sie misstrauisch. »Sie haben den zweiten Teil meiner Frage nicht beantwortet.«

Chiara beschloss, teilweise die Wahrheit zu sagen. »Ich habe etwas gesucht, das Peter aus der Redaktion mitgenommen hat.«

»Vorhin noch ›Herr Reimann‹, jetzt ›Peter‹, Sie duzen sich also?«

»In der Redaktion duzen wir uns alle. Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«

Jetzt schossen die Augen der Frau Giftpfeile auf sie ab. »Ich bin Peters Frau. Erklären Sie mir bitte, weshalb Sie einen Schlüssel zu dieser Wohnung besitzen?«

»Den … habe ich in seinem Schreibtisch in der Redaktion gefunden.«

»Und Sie wussten natürlich auch sofort, dass es der Wohnungsschlüssel ist und wo sich die Wohnung befindet.«

Jetzt nur nichts Falsches sagen. »Die Adressen der Redakteure und Journalisten sind in der Redaktion gespeichert. Den Schlüssel habe ich einfach ausprobiert und hatte Glück. Allerdings hätte ich gerne darauf verzichtet, hätte ich gewusst, dass ich Sie hier treffen würde.« Sie bereute die Worte, noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte. Diese Frau verdiente mehr Mitgefühl, hatte sie doch gerade ihren Mann verloren. Schließlich war sie, Chiara, der Eindringling.

Die Pupillen der Frau weiteten sich, Chiara machte sich auf eine scharfe Retourkutsche gefasst. Doch Marianne Reimann schlug die Augen nieder, verlor ihre starre Haltung und brach in Tränen aus.

»Es tut mir leid!« Chiara trat einen Schritt auf sie zu.

Die Reue kam zu spät. Die Frau floh aus dem Zimmer. Chiara eilte ihr hinterher. »Frau Reimann, hören Sie, das war blöd von mir. Es tut mir aufrichtig leid, ich wollte Sie nicht kränken.«

Marianne Reimann öffnete die Tür, hielt inne, straffte die Schultern, drehte sich um. »Wenn es Ihnen wirklich leidtut, dann beantworten Sie mir eine letzte Frage. Waren Sie die Geliebte meines Mannes?«

Chiara senkte den Kopf. »Ja«, flüsterte sie.

Marianne Reimann fixierte sie mit eiskaltem Blick.

»Das habe ich mir sofort gedacht. Habe es in Ihren Augen gesehen. Peter stand auf Dunkelhaarige. Warum er eine blonde Frau wie mich geheiratet hat, wird für immer sein Geheimnis bleiben.«

Chiara sah sie an. Peters Frau hatte also von einem Verhältnis ihres Mannes gewusst. Wie lange schon?

Etwas fiel ihr ein. »Frau Reimann, Peters Laptop ist verschwunden. Wissen Sie zufällig, wo der ist?«

»Keine Ahnung, interessiert mich nicht.« Sie hielt die Hand auf. »Und jetzt geben Sie mir bitte den Schlüssel und verlassen Sie die Wohnung.«

Sie gehorchte und schlich an ihr vorbei nach draußen.

Marianne Reimann schloss die Tür. Ohne einen weiteren Blick an Chiara zu verschwenden, stieg sie in einen schwarzen BMW und fuhr aus der Parklücke.

Chiara sah dem Fahrzeug hinterher, bis es um die nächste Ecke verschwand. Sie warf einen letzten Blick auf das Haus.

»Ich werde dich vermissen, Peter«, flüsterte sie, wischte sich eine Träne aus dem Auge und lief den Weg hinunter.

Der Plot

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