Читать книгу Lebenswege - Eine ostpreußische Familiengeschichte - Band 2 - Frank Hille - Страница 11
Das erste Mal, Berlin, 1980
ОглавлениеRuth wohnte im zweiten Stock, das war für ihn gut zu bewältigen, hätte er höher steigen müssen wäre er außer Puste gekommen. Dieter Becker hatte lange überlegt ob er sie besuchen sollte, schließlich siegte der Drang mit ihr richtig zusammen zu sein über eventuelle Befürchtungen. In den vergangenen Nächten hatte er von ihr geträumt und sich vorgestellt wie es ablaufen würde. Sie schien ihm erfahren genug die Sache in die Hand zu nehmen und als sie öffnete wusste er, dass sie diesem Tag auch mit Erwartung entgegen gesehen hatte, denn sie hatte sich extra geschminkt, auf Arbeit tat sie das nicht. Seinen Eltern hatte er gesagt, dass er bei einem Klassenkameraden sei, sie wollten noch etwas in Physik üben, er wäre zum Abendbrot zurück. Die Einraumwohnung war aufgeräumt und sparsam möbliert, das Bett im Wohnraum bereits herunter geklappt, den Tisch hatte sie davor geschoben, so dass sie auf dem Bett sitzend an die Teller mit Salzstangen und die Weingläser herankamen. Er schaute sich um und sah, dass die Regale bis oben hin mit Büchern gefüllt waren, welcher Art konnte er nicht richtig erkennen, aber etliche große Bildbände fielen ihm auf.
„Interessiert du dich für Malerei“ fragte er, weil er einen Band mit einer Zeichnung von Picasso auf dem Umschlag sah.
„Ja, da staunst du, oder“ antwortete sie „ich habe mich drei Jahre hintereinander in Halle an der Kunsthochschule beworben, immer gab es eine Ablehnung. Nach dem Abitur habe ich die Zeit dann mit einer Arbeit in der Wäscherei überbrücken wollen und bin dort als Ungelernte hängen geblieben, aber voriges Jahr habe ich ein Abendstudium für Betriebswirtschaft angefangen, das kostet Zeit und Kraft. Die Kunstrichtung habe ich aufgegeben, mein Bruder ist vor vier Jahren in den Westen abgehauen, vielleicht lag es daran dass ich dauernd abgelehnt wurde. Jedenfalls will ich nicht die nächsten Jahre Auftragsscheine schreiben und ein bisschen rechnen, das reicht mir nicht, in drei Jahren habe ich das Studium geschafft, das steht fest. Und wenn das erledigt ist gehe ich für zwei Monate in die Berge, bei den Tschechen kann man für wenig Geld eine Weile ganz gut leben, ich brauche nicht viel. Komm, lass uns einen Schluck trinken.“
Dieter hatte ein vollkommen falsches Bild von der jungen Frau gehabt, offensichtlich hatte sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und ging einen Weg, der für ihre Generation untypisch war, nicht in den gewohnten Pfaden, sondern abseits davon. Er war anders, für ihn gab es einen Plan, den er Schritt für Schritt abarbeiten würde.
Der Wein stieg ihm in den Kopf und in den Schwanz, er rückte näher an sie und gab ihr einen Kuss. Sie stand auf und schloss die Vorhänge, dann zogen sie sich aus und sie lagen nackt nebeneinander auf dem Bett. Sie kicherte, als sich sein Riemen aufrichtete und schnurgerade in die Höhe ragte, die Erektion war gewaltig und wieder war er verlegen.
„Alle Achtung, dein erstes Mal“ fragte sie leise, er nickte.
Sie beugte sich über ihn, ließ einen Tropfen Spucke auf seinen Schwanz fallen und zog ihm ein Kondom über. Fasziniert schaute er auf ihre baumelnden Brüste und befürchtete, dass er sich gleich entladen würde, so erregt war er. Sie schob sich auf seine Brust und küsste ihn lange, ihre Zunge spielte in seinem Mund und jetzt spürte er ihr weiches Fleisch noch intensiver.
„Streichle mich hier“ sagte sie und legte seine Hand auf die Innenseite ihrer Schenkel, er ließ seine Finger auf der warmen Haut gleiten und sie zitterte leicht. Er wagte es die Hand höher zu schieben und fühlte ihren Schlitz, Ruths Beine fielen auseinander, sie nahm einen seiner Finger und führte ihn ein. Instinktiv bewegte er ihn und die Wärme und Enge ihrer Möse verblüffte ihn, bald würde sein Schwanz dort seinen Platz finden. Seine Kenntnisse über Sex hatte er bislang nur aus einem Buch bezogen das unter den Jungs in der Klasse heimlich kursierte, der Vorgang schien ihm einfach und auch die anderen äußerten sich mit derben Sprüche darüber, die aber nur ihre Unkenntnis kaschierten. Dennoch fühlte er sich sehr unsicher und setzte darauf, dass Ruth die Initiative übernehmen würde, er wurde nicht enttäuscht.
„Küsse meine Brüste“ sagte sie jetzt und er begann sie zu liebkosen, mit der Zunge kreiste er um die aufgerichteten Brustwarzen, nahm sie in den Mund und saugte an ihnen. Sie stöhnte leise und bewegte sich hin und her, verwundert nahm er wahr, dass er einer Frau Vergnügen bereiten konnte. Geduldig verwöhnte er sie weiter und als sie seine Hand zwischen ihre Schenkel brachte spürte er, dass sie feucht war. Abrupt richtete sie sich auf, sagte ihm „bleib liegen“ und kniete sich über seinem Unterkörper, dann griff sie nach seinem Schwanz und führte ihn vorsichtig ein. Er rutschte glatt in sie hinein und blieb regungslos liegen, zu groß war seine Befürchtung, dass er explodieren würde. Sie ritt ihn langsam, stützte sich mit den Händen hinter ihrem Rücken ab und er genoss den Anblick der sich sachte auf und nieder bewegenden Frau deren Brüste im Takt mitwippten. Sie setzte eine Hand auf seinen Brustkorb, mit der anderen streichelte sie sich zwischen den Beinen und stöhnte jetzt laut, auch bewegte sie ihr Becken jetzt immer schneller, in diesem Moment merkte er, dass sich sein Samen gleich ergießen würde und als er kam schrie er auf, auch sie stöhnte jetzt laut auf und fiel auf seine Brust.
Ihr noch heftiger Atem fuhr über sein Gesicht, glücklich lag er unter ihr und schlang die Hände um ihren Rücken, presste sie ganz fest an sich. Nach einer Weile küsste sie ihn zärtlich und flüsterte „es war schön, du bist ein hoffnungsvolles Talent“ und er musste lachen, auch sie prustete los. Sie ließ ihn aus sich heraus gleiten und legte sich neben ihn, erst jetzt konnte er sie richtig ansehen, kaum einen Meter sechzig groß und schlank erinnerte sie eher an ein Mädchen, nur die großen Brüste widersprachen dem. Ihr offenes Gesicht war nicht vordergründig schön, sie wirkte eher auf eine andere Art anziehend, zu der ihre schönen Augen und die langen rötlichen Haare entscheidend beitrugen, am besten gefielen ihm die vielen Sommersprossen, die das ganze Gesicht bedeckten.
Dieter wusste, dass es mit ihr nur ein Intermezzo blieben würde, seine rationale Art würde an ihrer Art leben zu wollen scheitern und er hatte auch nicht vor, sich so schnell zu binden. Sie zog ihm das Kondom herunter und warf es achtlos auf den Fußboden, dann kuschelte sie sich wieder an ihn. Verstohlen schielte er auf seine Uhr, sie bemerkte es und lächelte spöttisch.
„Wann musst du denn wieder bei Mama sein“ fragte sie ihn und er verstand es nicht als Beleidigung.
„Zum Abendbrot“ antwortete er entspannt „nein stimmt nicht, zum Sandmann“, sie lachte.
„Dann, mein Lieber, haben wir ja noch eine Weile Zeit und ich weiß, dass du jetzt mit mir als angehender Intellektueller über die Werke von Sartre philosophieren willst, richtig?“
„Nein, eher über die von Schiller, die Klassiker liegen mir eher.“
„Na gut, dann fang an.“
„Schiller hat sein erstes Werk mit achtzehn geschrieben, ich habe meine erste Frau heute mit achtzehn gehabt. Natürlich fragt sich der Dichter, ob es eine Fortsetzung geben kann.“
„Weißt du, an einer Fortsetzung nach dem ersten erfolgreichen Akt bin ich natürlich interessiert, vielleicht hat der Dichter jetzt auch vor, den zweiten anders zu gestalten, Stoff hat er vermutlich mehr als genug“ sagte sie mit einem Blick auf seinen Schwanz der schon wieder steif wurde.
„Den Vorschlag zur Gestaltung würde ich gern der erfahrenen Dichterin überlassen“ sagte er noch und schob sich auf sie.
Sie küssten sich lange, sie rieb seinen Schwanz, zog ihm ein Kondom über, er streichelte sie am ganzen Körper, mit geschlossenen Augen nahm sie seine Zärtlichkeiten entgegen und stöhnte bald leise, er hatte schon gelernt ihre Erregung zu prüfen und fasste ihr vorsichtig zwischen die Beine. Als er die Feuchte spürte drängte er sich zwischen ihre Schenkel, sie spreizte sie weit und half ihm, das Glied einzuführen. Langsam bewegte er sich in ihr und schaute sie ununterbrochen an als könnte er immer noch nicht fassen was passierte, sie erwiderte seinen Blick und ein Lächeln trat auf ihr Gesicht. Er stieß langsam zu, diesmal wollte er sich zurückhalten und ihren Orgasmus bewusst erleben. Ruth war schnell erregbar und nach kurzer Zeit schloss sie die Augen und begann laut zu stöhnen. Sei es, dass es sie besonders erregte ihn entjungfert zu haben, oder dass sie seit Wochen keinen Sex mehr gehabt hatte, sie kam bald. In diesem Moment stöhnte sie mit geschlossenen Augen lang anhaltend, ihre Finger gruben sich in seinen Rücken und ihre Schenkel pressten sich wie eine Zange hinter ihm zusammen, er hatte den Eindruck dass es bei ihr gar nicht aufhörte und erst als sie schlaffer wurde stieß er kräftig zu, er kam nochmals heftig.
Sie redeten später noch eine Weile miteinander, dann zog er sich an und machte sich auf den Heimweg. Vor sich hin pfeifend kam er zu Hause an, es war ein sensationeller Tag gewesen und auch sein mürrischer Vater war ihm heute egal.