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3. Wege zum Wohlbefinden

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So, nun sitze ich wieder am Computer. Neben mir steht eine Tasse Kräutertee, meine schmerzenden Muskeln habe ich mit Franzbranntwein eingerieben und auf dem Balkon die frische Luft tief eingeatmet. Das ist die dritte Aufgabe der Medizin für chronisch Kranke: Pflegen und Lindern. Das tun, was gut- und wohltut. Auch wenn es den Allgemeinzustand nicht unbedingt bessert.

Welches Wohlbefinden ein normal gesunder Körper bereitet, merkt man nämlich erst, wenn es ausbleibt. Neben dem Ziel, gesünder zu werden, ist es deswegen ungemein wichtig, dass wir uns in unserem kranken Körper einigermaßen wohlfühlen können. Es passiert so leicht und unbemerkt, dass wir einen Hass auf ihn entwickeln, weil er uns so viele Schwierigkeiten bereitet. Wer wollte es einem verübeln, wenn man dem grollt, der uns vom Leben abschneidet und uns Schmerzen und Leid bereitet?

Doch unser Körper ist nur der Symptomträger. Unser „Feind“ ist die Krankheit. Unser armer Leib trägt sie nur aus. Er braucht unsere volle Unterstützung. Schließlich ist er ein Teil von uns. Können wir unserem kranken Körper die Hand reichen und ihm ein geduldiger Freund sein? Nicht ein Sklaventreiber, der aus ihm noch das Letzte herauszuschlagen versucht? Es ist nicht leicht, ein gesundes Verhältnis zu einem kranken Körper zu entwickeln. Aber es geht. Und es hat wiederum positive Rückwirkungen auf unsere Seele, unser Selbstbild und unsere Selbstachtung.

Wir können eine Menge tun, um unserem Körper zu signalisieren, dass wir ihn schätzen. Machen wir es uns bequem, mit einer guten Matratze zum Schlafen und einer gemütlichen Couch am Tag. Die guten alten Hausmittel bieten viele Möglichkeiten, mit deren Hilfe wir uns selbst wohltun können: Kräutertees, warme Milch mit Honig, eine Wärmflasche. Selbst in einer kleinen Duschwanne lassen sich angenehme Sitzbäder nehmen, wenn man keine Badewanne im Haus hat. Wellnessprodukte bieten zusätzlich einen schier unerschöpflichen Markt. Vielleicht finden Sie ein paar Produkte, die Ihnen Erleichterung bringen.

Vielleicht können Sie andere mit einbeziehen, zum Beispiel für eine angenehme Fußmassage oder ein paar Streicheleinheiten. Ich persönlich habe schon sehr von guter Physiotherapie profitiert. Vor allem Osteopathie lockert das Gewebe und bringt den Körperfluss in Gang. Davon werde ich nicht leistungsfähiger, aber es ist Gold wert, mich in meiner Haut einmal wieder wohlfühlen zu können.

Das soll nicht in Arbeit ausarten. Vielleicht ist es für Sie schon die schöne Kleidung, die Sie einmal nur für sich anlegen. Oder umgekehrt der bequeme Jogginganzug, der Ihnen zu einem guten Körpergefühl verhilft. Es kommt nicht darauf an, dass Sie möglichst viel tun, sondern dass Sie sich jeden Tag wenigstens einmal das Gefühl vermitteln: Ja, ich mag meinen Körper!

Wie ein Schmetterling im Käfig

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