Читать книгу Ein Findelkind und eine bedrohte Liebe: Wildbach Bergroman Sammelband 3 Romane - Friebel G. S. - Страница 11
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Genau gegenüber dem Troller-Anwesen, auf der anderen Seite des Tales, lag der Achenbacherhof. Zwar auch prächtig und sehr stattlich, aber doch nicht so reich wie das Troller-Anwesen. Der Achenbauer hasste den Troller. Er konnte es nicht verwinden, dass dieser reicher war.
Es freute ihn sehr, als er hörte, dass dem Troller die Tochter davongelaufen war. Er hatte zwei Söhne. Der alte Achenbauer hatte einen Spass daran, den Troller immer, wo er konnte, scheinheilig nach der Tochter auszufragen.
Als sie sich am Sonntag zufällig vor der Kirche trafen, sagte er: „Nächste Woche ist bei mir Hochzeit. Ich lad dich ein, natürlich die Agnes auch. Mein Egbert heiratet die Veronika aus dem Nachbartal. Ihr Vater hat eine Mühle.“
Johannes Trollers Herz klopfte schmerzhaft. Für einen Augenblick fühlte er sich schwach und sehr alt.
Und der Alte mit seinem zahnlosen Mund kicherte.
„Weißt, früher, da hab ich davon geträumt, dass mein Egbert deine Margaretha heiratet. Dann hätten sich unsere Familien verschwägert. Wär doch eine feine Sache gewesen. Aber sie ist ja nun fort, deine Margaretha, und ewig warten kann der Egbert ja auch nit. Und wer weiß, wenn sie wiederkommt, was dann mit ihr ist? Verdorben wird sie sein, wirst ihre Laster nit mit Geld zudecken können.“
Dem Troller stieg das Blut in die Wangen. Sein Blick lag auf Egbert. Den kleinen hässlichen Zwerg sollte die Margaretha nehmen? Er lachte hart auf.
„Bist narrisch, Achenbauer. Meine Margaretha tät ich nie deinem Egbert geben. Ist das denn überhaupt ein Mannsbild?“
Egbert ballte die Hände. Die Worte des Trollers gruben sich tief in sein Herz ein. Der Achenbauer wurde fuchsteufelswild und schrie und beschimpfte den Troller und nannte seine Tochter eine gemeine Dirne. Johannes wollte sich auf ihn stürzen. Aber da stand Agnes, seine Frau, neben ihm und legte ihre zarte Hand auf die seine.
„Komm, Johannes! Das Mittagessen wartet auf uns!“
Er blickte zur Seite und in die Augen seiner Frau.
„Ja“, sagte er heiser. „Und du hast recht. An einem Sonntag soll man sich nicht versündigen. Und meine Hände mach ich mir an dem nit schmutzig.