Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 24
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Afrasiab, der Schah, nachdem er den Bericht
Erwogen, lachte noch, und er missfiel ihm nicht.
Der Häupter seines Heers, des nun lang ausgeruhten,
Berief er einen gleich, Barman, den hochgemuten.
Zwölftausend Recken, frisch von Kraft und scharf von Schneide,
Las er dazu und gab sie ihm mit dem Bescheide:
Bewährter Baruman, auf! Nach Samangan lenke
Den Schritt mit diesem Heer, mit Briefen und Geschenke.
Ermutige mir dort des Mutes jungen Keim!
Doch die Geschichte bleibt still zwischen uns geheim.
Sag’ ihm, Afrasiab send’ ihm Hilfsmannschaft zu,
Damit nach Iran er kampflustig zieh’ im Nu.
Dort aber darf den Sohn der Vater nicht erkennen,
Und niemand soll dem Sohn des Vaters Namen nennen.
Was weiß ich, ob ein Sohn des Rostam Sohrab sei?
Ich frage nicht danach; mir feind sind alle zwei.
Wenn so den einen Feind wir auf den andern hetzen,
Können sie doch gegen uns sich nicht zur Wehre setzen.
Und wenn die beiden dort einander setzen zu,
So sehen wir dem Spiel hier mit Ergötzen zu.
Vielleicht gelingt es uns: Der grimme Kampfleu alt
Erliegt im Kampfe vor des jungen Leun Gewalt.
Wenn Rostam gegen uns nicht ferner Iran hält,
Im Spiele jagen wir den Ka’us aus der Welt.
Dann aber wollen wir den Sohrab auch beschicken,
Mit Schlummer eines Nachts sein Auge so bestricken,
Dass ihm die Lust vergeht, nach Kronen aufzublicken!
Denn mir ist wohlbekannt, dass dieser tolle Knab
Erst an Kay Ka’us will, dann an Afrasiab.
Doch wenn dem greisen Wolf erliegt das zarte Lamm --
Wenn Sohrab wirklich ist ein Reis von Rostams Stamm –
Wenn denn das zarte Lamm dem greisen Wolf erliegt,
So hoff’ ich, dass im Schlamm der alte Brunn versiegt!
Dass sich der zähe Stamm von diesem Kummer biegt!
Und so ist oder so von einem uns geholfen,
Es sei vom jungen Welf, es sei vom alten Wolfen.