Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 28

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20.


Da war ein Schloss, das hieß das Weiße Schloss im Land,

Darauf die Zuversicht des Reiches Iran stand,

Dass es verteidigen den Pass der Grenze sollte,

Wenn da hervor ein Feind aus Turan brechen wollte.

Drum waren auf dies Schloss gesetzt zu Schirm und Halter

Statt eines Wärtels zwei, ein junger und ein alter;

Der alte, dass er es behütete mit Rat,

Der junge, dass er es verteidigte mit Tat.

Hodschir, der junge Vogt, ließ, weil die Waffen schwiegen,

Vom Kinde Gaždahams, des alten, sich besiegen.

Die hieß Gordafarid, das heißt „ein Held geschaffen“,

Weil sie, die zarte Maid, war wie ein Held in Waffen.

Hodschir mit Rennen und mit Schießen nach dem Ziele

Versuchte, dass er ihr durch Männlichkeit gefiele;

Vergebens! Weil ihm selbst in diesen Künsten sie

Zuvor es tat, kam er mit ihr zum Ziele nie.

Er wünschte, dass einmal ein Feind vorm Schloss erschiene,

Dass ihren Beifall er im ernstern Kampf verdiene.

Und als er eines Tags ein Heer von Türken sah

Anrücken, glaubt’ er sich zwiefachem Siege nah,

Dem einen, den er wollt’ erobern im Gefild,

Dem andern in der Burg am schönen Frauenbild.

Da wappnete sich schnell der mutige Hodschir

Und stieg aufs Ross, gespornt von Lieb’ und Kampfbegier.

Des Tores Hüter ließ er weit auftun das Tor

Der alten Burg und ritt zum Einzelkampf hervor.

Er ritt den Berg hinab, dem Feind entgegen jach,

Und von der Mauer sah Gordafarid ihm nach.

Rostam und Sohrab

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