Читать книгу Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert - Страница 32

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24.


Er schwieg und harrte stumm auf Tod nun oder Leben;

Und sich entschloss der Held ihm nicht den Tod zu geben.

Er dachte: Wenn ich ihn gefangen mit mir führe,

Lock’ ich manch andren Fang vielleicht in meine Schnüre.

Er kann einmal im Feld mir meinen Vater zeigen,

Auch hier die Stelle wohl, die Mauer zu ersteigen.

Wenn er die Burg mir will, und was darin ist, geben,

Als schlechten Preis dafür lass’ ich ihm gern das Leben.

So sprach er und begann zu binden ihn mit Stricken

Und den Gefesselten dem Lager zuzuschicken.

Im Lager kam er an zugleich mit Baruman,

Der in Samangan kurz die Rast hatt’ abgetan.

Er war in Eile dem ihm von Afrasiab

Zur Hut empfohlenen nachgeeilt mit Heerestrab;

Und war nur eben recht gekommen, um zu sehn

Die Frucht des ersten Kampfs, der durch Sohrab geschehn.

Wie er gefesselt sah die stolzen Heldenglieder,

Die jener schlug in Band, schlug er die Augen nieder.

Er staunt’ und freute sich und fühlte Scham und Reu,

Dass er nicht gegen ihn sein durft’ aufrichtig treu.

Im Lager aber war von Türken alt und jung

In jedem Munde laut Sohrabs Bewunderung.

Es priesen seinen Sieg, die den Besiegten sahn,

Und jetzo sahn sie selbst den Sieger schweigend nahn.

Ins Lager langsam ritt er auf dem Ross zurück

Und hörte kaum, wie sie ihm riefen Heil und Glück.

Er dacht’ an viel, was ihm der Himmel nicht beschied,

An seinen Vater bald, bald an Gordafarid.

Rostam und Sohrab

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