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Der Ernst des Lebens ...

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Die Schule machte mir von Anfang an großen Spaß. Ich ging gerne hin und ich kam im Unterricht gut mit. Meine Oma erkundigte sich jeden Tag, wie es in der Schule war, überwachte sorgsam meine Hausaufgaben und sparte nicht mit Lob über meine kleinen und großen Fortschritte, aber sie wurde auch manchmal streng, wenn ich nicht sauber und ordentlich schrieb. Sie half mir bei den Rechenaufgaben und übte mit mir lesen.

Und jeden Morgen nach dem Frühstück packte sie noch mein Pausenbrot und Obst mit in meinen Schulranzen. „Iss alles schön auf, du brauchst jetzt viel Kraft zum Lernen“ sagte sie zu mir.

Sie tat, was sie konnte, damit ich eine gute Schülerin wurde und ihre Bemühungen zahlten sich aus. In meinem ersten Zeugnis hatte ich lauter 2er und dafür wurde ich von meinen Großeltern gebührend gelobt. Ich war mächtig stolz und wollte das natürlich unbedingt auch meiner Mutti erzählen. Ich bat meine Oma sie doch anzurufen. Das tat sie, aber leider hatte meine Mutter wieder einmal nur wenig Zeit für mich. Sie sagte, nachdem ich ihr stolz von meinen guten Noten berichtet hatte zu mir: „Gut. Da siehst du mal, wie wichtig es ist sich anzustrengen im Leben. So, und nun sei schön lieb, jetzt muss die Mutti wieder arbeiten.“ – Das war’s.

Irgendwie war ich enttäuscht von dem Telefongespräch. Ein Lob von meiner Mutter hatte ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt… mit mehr Freude und Stolz in der Stimme und so. Es hätte mir so viel bedeutet. Wieder einmal hatte ich Tränen in den Augen und ich fühlte in mir wieder einmal einen scharfen Schmerz.

Mutti, warum hast du mich nicht lieb?

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