Читать книгу Mit langem Atem zum großen Glück - Gabriele Klink - Страница 10
ОглавлениеAm 23. Februar 1980 - Der erste Schritt in die Zukunft
Was wir nicht mehr erhofften, geschah. Wir hatten nun alle Papiere des Jugendamtes für eine Adoption im Ausland zusammen. Die internationalen Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, polizeiliche Führungszeugnisse, Wohnsitznachweise, Arbeitsbescheinigungen, Lohnbescheinigungen, Gesundheitszeugnisse, Leumund, Referenzen, Pässe usw.
Der Sozialbericht des Jugendamtes wurde uns zugesagt. Dieses wichtige, nein wichtigste Papier überhaupt sollte die vorläufige Pflegeerlaubnis enthalten, die ein Rechtsanwalt als Vollmacht benötigt, um eine Adoption irgendwo in der Welt einzuleiten.
In Peru sollten Auslandsadoptionen möglich sein, hatte mir eine Familie berichtet. Sie stünden auf der Warteliste, aber ihr Jugendamt sei nicht gerade begeistert, ein fremdländisches Kind nach Deutschland zu holen. So fahren wir zu dieser Familie, um so rasch als möglich die Bedingungen zu erkunden. Das Ehepaar ist inzwischen schon weit nach vorne in der Adoptionsliste aufgerückt.
Dieser Zufall sollte unser Hauptgewinn sein. Das Jugendamt vermittelte dem Ehepaar ein neugeborenes deutsches Baby. Dann liefen die Drähte heiß und das große Wunder geschah: „Der Warteplatz wird auf das Ehepaar Klink übertragen.“
Mit neuem Mut fuhren wir nach Hause. Ich setzte mich sofort an die Schreibmaschine, um den ersten Brief nach Peru zu senden.
Unsere Anfragen in Afghanistan und Südchile wurden in diesen Tagen negativ beschieden. Ich hatte zwar das untrügliche Gefühl, dass wir dort eine Chance, wenn auch nur eine winzig kleine hätten, weil ich ja in diesen Ländern je drei Jahre gearbeitet hatte. Aber das war wohl nur ein weiteres, ganz großes Missverständnis auf dem langen Weg einer Adoption.