Читать книгу Mit langem Atem zum großen Glück - Gabriele Klink - Страница 14
ОглавлениеAm 16. Juni 1980 - Vollmachten für eine gemeinsame Zukunft
Seit drei Tagen lag die Vollmacht aus Lima auf dem Tisch. Wir hatten dieses unglaubliche Dokument hundert Mal gelesen. Endlich war der Notartermin. Dort mussten wir ein Schriftstück unterzeichnen, in dem wir dem Rechtsanwalt und Notar in Lima die Adoptionsvollmacht erteilten. Er konnte uns dann in allen rechtlichen Dingen auf den Ämtern in Lima vertreten und alle für eine Adoption benötigten Unterlagen und Urkunden vorlegen und einholen.
In einer Vollmacht, deren Wortlaut uns aus Lima vorgeschrieben ist, verpflichteten wir uns, ein Kind uneingeschränkt bei uns aufzunehmen sowie alle Kosten der Adoption zu übernehmen.
Siegfried als werdender Vater musste noch eine dritte Vollmacht unterzeichnen, in der er mich als seine Ehefrau ermächtigte, die Adoption in Peru persönlich durchzuführen, das Verfahren auch in seinem Namen in Lima abzuwickeln und mit dem adoptierten Kind nach Deutschland zurückzureisen.
Unser Schicksal war ein offener, geduldiger, versierter und hilfreicher Beamte, der Erste, den wir kennenlernten, der neugierig und positiv auf unser Adoptionsvorhaben reagierte. Beim Verlassen des Notariates wünschte er uns alles Glück der Welt.
Wir waren erleichtert und glücklich, wussten wir doch, dass wir die Hilfe des Notars noch öfters benötigen würden, wenn die Adoption in Peru erfolgreich abgeschlossen und ich mit unserem Kind in Deutschland zurück wäre. Dann erfolgte das zweite Adoptionsverfahren in Deutschland.
Ich fuhr mit dem Zug nach Stuttgart zur zugelassenen Übersetzungsstelle, damit anschließend das peruanische Konsulat alle Unterlagen über beglaubigen konnte.
Wir beschäftigten uns nun intensiv mit dem zukünftigen Heimatland Peru. Ich kannte Peru zwar durch Reisen von Chile aus, aber das lag über zehn Jahre zurück. Jetzt interessierten uns die sozialen und politisch aktuellen Gegebenheiten des Inkareiches weit mehr als seine grandiose Kultur.