Читать книгу Mit langem Atem zum großen Glück - Gabriele Klink - Страница 17
ОглавлениеSituationsberichte wie es um diese Kinder steht
Kinder sind ohnmächtig, sie haben weder psychische, physische noch ökonomische Druckmittel, sie haben keine Gewerkschaft und keine Stimme. Es gibt viele Millionen Eltern, besonders Mütter, deren Kraft ihre Kinder zu schützen und für sie zu sorgen, durch Arbeits- und Besitzlosigkeit, Krankheit, Behinderung, Elend, Entkräftung, Hunger und Not ausgezehrt und vernichtet sind. Richtige Ernährung, sauberes Wasser, Hygiene, ärztliche Versorgung, Arbeit, ein Dach über dem Kopf und Lohn sind die Basis für Gesundheit und für ein Überleben.
Kinderkrankheiten wie Masern oder auch Durchfall werden zur tödlichen Gefahr für ein unterernährtes Kind. Alphabetisierung der Frauen, das Recht auf Schulbesuch, Familienplanung und die elementaren Bildungschancen fehlen.
Die Kindheit wird durch das wirtschaftliche Klima, durch Gewalt, Kriminalität, durch das Nichteingreifen des Staates, durch die bittere Armut und Obdachlosigkeit der Kinder genommen oder bedroht und oft haben diese Kinder keine Kindheit.
Sie wachsen in Slums auf, ohne Wasser, Strom oder die einfachsten hygienischen Voraussetzungen, ohne ärztliche Versorgung, ohne Schule.
Auf Müllhalden und von Müllhalden leben diese Menschen, trotz bestialischem Gestank. Nicht einmal die unzähligen Ratten überleben hier länger, sie ersticken an den austretenden Gasen. Straßenkinder aber wühlen nach Brauchbarem im Unrat. Hier vegetieren Menschen, Kinder ohne Hoffnung und Lebensperspektive. Dieses Wühlen im Müll ist lebensbedrohlich: Bronchitis, Hautausschläge, Darmerkrankungen sind die Folge. Medikamente sind unerschwinglicher Luxus. Um die täglichen Verletzungen, auf den Müllhalden entstanden, wickelt man einen schmutzigen Lappen, denn Wasser gibt es meist nicht oder nur stundenweise und es ist teuer. Ohne Geld ist auch das ein unbezahlbarer Luxusartikel.