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Und zwei Jahre später

Was wir zwei Jahre später in einer anmutenden Anti-Adoptionskampagne in allen Zeitungen lasen, war unglaublich:

„Kinderhandel mit der Dritten Welt: Adoption auf Bestellung“ „Kinder in Lima für 12.000 Mark verkauft“ „Werden wohlhabende Leute kriminell, um ein Kind zu bekommen? Wissen die denn, was sie tun?“ Eine andere Zeitung schrieb: „Das ,kleine Schwarze‘ ist groß in Mode. Tausende kinderlose Ehepaare in Deutschland, Holland und Schweden kaufen sich Kinder in Asien oder Lateinamerika. Holländische Agenturen machen das große Geschäft mit organisierten Baby-Touren auf der Tropeninsel in Sri Lanka …“

Meine Sammlung dazu wuchs erschreckend und fühlte sich für uns auch wie eine persönliche Bedrohung an.

Zahlreiche Adoptiveltern reagierten in Leserbriefen darauf. Auch wir. Die Stuttgarter Nachrichten berichteten über das „Kinderkriegen als bürokratischer Akt“ und veröffentlichten meinen Leserbrief „Kinder aus der Dritten Welt“ am 11. Mai 1982.

Später würde in einem Bericht des Jugendamtes Esslingen zu lesen sein: … „Im Jahr 1983 wurden sechs Auslandsadoptionen und zwei Kinder an Pflegeeltern vermittelt. Diesen neun Adoptionen stehen 82 gemeldete adoptionswilligen Ehepaare gegenüber.“

Und wie reagierten unsere Freunde und Familien? Mit diesem Vorhaben wurden wir als leicht „verrückt“ abgestempelt. „Ausländer bei uns? Was wird später aus diesen Kindern? So Ausländer-freundlich ist Deutschland nun auch wieder nicht! Tolerant sind wir mit dem Mund, aber weniger mit unserem Herzen.“ Aber auch: „Wir begleiten und unterstützen euch auf diesem langen, schwierigen Weg und wünschen euch viel Glück, Kraft, Mut und Durchhaltevermögen. Ihr schafft das schon.“

Mit langem Atem zum großen Glück

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