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4.

Die Feenkönigin sah hinunter auf die Erde und schüttelte den Kopf über all das, was sie dort erblickte: Über den großen Städten lagen die Autoabgase wie eine graue Nebelglocke. Geldgierige Banker setzten das Vermögen anderer ohne jeden Skrupel aufs Spiel. Und Politiker sorgten mit ihren Handlungen immer wieder für Krieg anstatt für Frieden. Doch dann entdeckte die Königin mitten in einer großen Stadt ein junges Mädchen, das an einer Bushaltestelle stand und den kleinen Rauhaardackel einer alten Dame streichelte. Die Feenkönigin staunte. Zwar war auf den ersten Blick an dieser Szene nichts ungewöhnliches, doch das Mädchen war von einer gold schimmernden Aura umgeben. Neugierig betrachtete sie die Gestalt genauer und blickte in die traurigsten Augen, die sie seit Langem gesehen hatte. Mit wachsamem Blick folgte die Königin der Erdenbewohnerin auf ihrem Heimweg in den Stadtteil St. Pauli, der aus ihrer Sicht nur bedingt als Wohnort für ein so junges, zartes Wesen geeignet war. Das Mädchen betrat eine Wohnung, in der offenbar noch ein anderes lebte, nur ein Jahr älter als die Goldene. Dieses andere Mädchen schien das komplette Gegenteil zu sein. Ihre Aura war dunkel gefärbt von Zorn und schlechten Gedanken. An der Stelle, an der das Sonnenmädchen ihr Herz trug, konnte die Feenkönigin bei der Tochter des Mondes nur einen schwarzen Klumpen, stinkend wie Teer entdecken. Diese beiden waren wie Feuer und Wasser, Tag und Nacht, Sonne und Mond – kein Geschwisterpaar hätte gegensätzlicher sein können.

Als die Mutter der beiden nach Hause kam und die Stimmung in der winzigen Wohnung so frostig wurde, dass die Feenkönigin zu frieren begann, beschloss sie, dass es an der Zeit war, die Erde wieder zu verlassen. Sie würde dorthin zurückkehren, wo sie in der Lage war, goldene Schicksalsfäden zu spinnen und damit die Wege mancher Menschen zu beeinflussen.

Goldmarie auf Wolke 7

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