Читать книгу Goldmarie auf Wolke 7 - Gabriella Engelmann - Страница 14

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7.

Die Feenkönigin schüttelte ungläubig den Kopf, als Delba, eine der Holden, ihr zuflüsterte, Meteorologen hätten gerade den härtesten Winter seit über hundert Jahren prophezeit. »Ach was wissen die denn schon?«, rief sie aus und blickte über die schneebedeckten Bergkuppen, die unter ihrem Blick zu schmelzen begannen. Jetzt sah es so aus, als würden die Berge weinen. »Die Menschen und ihre statistischen Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Hat denn keiner von ihnen mehr ein Gespür für die Natur? Haben die denn alle verlernt, die Zeichen zu lesen, die ich ihnen schicke?«

Müde sah sie den Zugvögeln hinterher, die ihre lange Reise in den Süden antraten. Sie lauschte dem Lied des Herbstwindes, der energisch an den Ästen der Bäume rüttelte und rot-goldenes Laub auf den Boden regnen ließ. Sie beobachtete Spinnen, die emsig ihre Netze woben, so zart und fein wie seidene Schleier. Schmetterlinge versuchten, sich vor den sinkenden Temperaturen ins Warme zu flüchten. Spät blühende Rosen reckten ihre Blütenköpfe nach den letzten Sonnenstrahlen, die der Herbst über das Land schickte.

Delba beobachtete die Königin mit Sorge.

Schon länger war ihr aufgefallen, dass sie mit ihren Aufgaben haderte und immer mehr zu Ungeduld neigte. Als hätte sie die Blicke der holden Priesterin auf sich gespürt, wandte sich die Feenkönigin zu ihr. »Es wird Zeit, dass die Menschen wieder lernen, demütig zu sein. Ihnen steht ein neues Zeitalter bevor, in dem sie die Chance haben, vieles von dem wiedergutzumachen, was sie der Erde und ihren Mitmenschen angetan haben. Doch sie müssen lernen, die Zeichen zu lesen, anders wird es nicht gehen …« Mit einem tiefen Seufzer wandte sie sich ab und besuchte in Gedanken das goldene Mädchen, das ihr so gut gefallen hatte.

Und sie sah, wie sehr es sich nach Liebe und Geborgenheit sehnte …

Goldmarie auf Wolke 7

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