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9. Lykke Pechstein

(Freitag, 11. November 2011)

Dear Diary,

welch himmlische Ruhe, endlich!

Marie lässt mal wieder ihrem Helfer-Syndrom freien Lauf, ist babysitten bei Julias Schicki-Familie und Ma ist auf einem Konzert. Sie trifft dort ihren alten Chef und will versuchen, ihn um einen Job anzugraben. Ich persönlich glaube ja nicht, dass das klappt, denn momentan trägt sie einen Stempel mit Großbuchstaben auf der Stirn: BIN VERZWEIFELT – KANN MICH JEMAND RETTEN? Nun ja, ist jetzt nicht zu ändern. Außerdem hab ich genug mit mir selbst zu tun, da kann ich mich nicht auch noch darum kümmern, was den Rest der family so umtreibt. (Die interessiert es ja schließlich auch nicht, wie es mir geht.) Also lese ich lieber schöne Gedichte und träume vor mich hin. Von einem besseren Leben, von einem besseren Ort – von einer besseren Welt. Wilhelm Busch (der ja sonst eher böse, böse ist – ich erinnere nur an die toten Hühner bei Max & Moritz) schreibt in seinem Herbstgedicht so poetisch von einem WUNDERLÄNDCHEN.

Das klingt so traumhaft, so verheißungsvoll …

Ob es in diesem Wunderland auch einen Platz für mich gibt? Einen Ort, wo Menschen leben, die mich so akzeptieren, wie ich bin? Mit all meinen Schwächen und Macken. Wo jeder einfach so sein darf, wie er sich fühlt.

Und werde ich IHN dort treffen? Den einen, der für mich bestimmt ist, genauso wie ich für ihn? Der in mein Herz sieht wie kein anderer, und der meine Seele mit Blicken zu streicheln vermag? Einer, der mich beschützt und an meiner Seite ist, egal was passiert? Der weiß, was ich denke, bevor die Worte meine Lippen verlassen haben?

Der weiß, wie ich fühle, noch bevor ich es selbst spüre?

Einer, der mich festhält und nie, nie wieder loslässt …

Goldmarie auf Wolke 7

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