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Vierundvierzigster Brief.

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Thionville, den 13. Fructidor, Jahr VII. (Sept. 99).

„Noch immer in Thionville, meine liebe Mutter! von vier Uhr Morgens bis acht Uhr Abends findest Du mich zu Fuße und zu Pferd exerzierend und in meiner Eigenschaft als Brigadier muß ich bei allen diesen Uebungen als Hintermann dienen. Wenn ich Abends heimkehre, bin ich ganz ermüdet und habe tagsüber den Musen, den Spielen und den Freuden nicht einen Augenblick schenken können. Die hübschesten Partien muß ich versäumen, die hübschesten Frauen vernachlässigen — die Musik ruht fast ganz ... ich bin Brigadier im vollen Sinne des Wortes; ich versenke mich in die Taktik, ich bin ganz erstarrt, mich als ein Muster von Pünktlichkeit und Thätigkeit zu sehen und das Drolligste bei der Geschichte ist, daß ich Geschmack daran finde und mich nach meinem freien, leichten Leben nicht zurücksehne.

„Wie gut Du bist so für das kleine Haus zu sorgen. Ach! wenn Dir alle Mütter glichen, wäre ein undankbarer Sohn nur ein erdachtes Ungeheuer.

„Das Geld habe ich bekommen und habe Alles bezahlt; meine Angelegenheiten sind vollständig in Ordnung, das heißt, ich habe keinen Sou mehr, aber ich bin auch Niemandem etwas schuldig. Du brauchst mir also vor Ende des Monats nichts zu schicken; ich habe hier überall Kredit und es fehlt mir an Nichts. Lebe wohl, meine gute Mutter; ich liebe Dich von ganzer Seele und umarme Dich, wie ich Dich liebe. Meine Grüße an Vater Deschartres und an meine Bonne.“

Dieser letzte Brief, der von Thionville aus datirt ist, wurde in Colmar geschrieben. Den Grund dieser frommen Lüge wird der folgende Brief erklären.

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