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KAISER OTTO II. (973–983)

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Ks. Otto II. wurde Ende 955 geboren (Datum und Ort unbekannt). Seine Eltern waren Ks. Otto I. und Adelheid (siehe oben). Er ehelichte 972 THEOPHANU (950/59–991), die Nichte des byzantinischen Ks. Johannes I. Tzimiskes 924–976), und hatte fünf Kinder, darunter Ks. OTTO III. (siehe unten).


Bereits seit 961 zum Mit-König und 967 zum Mit-Kaiser gekrönt, war Otto II. im Frühjahr des Jahres 973 bei der Regierungsübernahme gerade siebzehneinhalb Jahre alt und setzte die Politik seines Vaters fort. Ottos II. Vetter, Herzog Heinrich der Zänker (951–995) von Bayern, versuchte hingegen, ein Intrigenspiel gegen ihn aufzuziehen, das auf seinen Sturz hinarbeitete. Dazu benützte Heinrich die Herzöge von Böhmen und Polen. Ks. Otto II. durchschaute dies und ließ ihn 974 verhaften. Doch Heinrich konnte Anfang 976 entfliehen und führte den Aufstand gegen den jungen Kaiser fort. Dieser konnte aber Regensburg einnehmen, und Heinrich floh nach Böhmen. Das führte zu einer Neuordnung der bayerischen Verhältnisse. Kärnten wurde mit den Marken Verona und Aquileja abgetrennt und zum Herzogtum erhoben. Der erste Markgraf der Ostmark (Österreich), ein Vertrauter Heinrichs, wurde durch den Babenberger Leopold (Luitpold) (um 940–994) ersetzt. Fast 300 Jahre herrschte dieses Geschlecht in Österreich. Und schließlich bekam Herzog Otto von Schwaben, ein Neffe Ks. Ottos II., das nun verkleinerte Herzogtum Bayern dazu.

Heinrich der Zänker ließ jedoch nicht locker. Zusammen mit dem gerade ernannten Herzog Heinrich von Kärnten (940/43–989) und Bischof Heinrich von Augsburg († 982) holte er 977 zum Gegenschlag aus (»Aufstand der drei Heinriche«). Ks. Otto II. konnte zusammen mit seinem gleichnamigen Neffen zuerst den Herzog von Böhmen und dann mit der Eroberung Passaus den gesamten Aufstand niederringen.

Doch inzwischen braute sich im Westen eine andere Gefahr zusammen: Lothar I. (941–986), der vorletzte karolingische Kg. von Frankreich, drang 978 blitzartig in Lotharingien ein und besetzte Aachen. Ks. Otto konnte in einem Vergeltungszug bis nach Paris ziehen, aber erst im Mai 980 kam es zu einem Friedensschluss. Um die Nachfolge seines Sohnes zu sichern, verzichtete Kg. Lothar auf seine lothringischen Ansprüche.

Nach siebenjähriger Regierung war nun nördlich der Alpen die politische Lage stabilisiert und die Vormacht des Reiches gegenüber Frankreich, Böhmen und Polen sichergestellt. Somit konnte sich Ks. Otto II. Italien zuwenden und im Oktober 980 nach Italien ziehen. Für Ostern 981 regte er eine Synode an, zu der zahlreiche weltliche und geistliche Machthaber aus Europa kamen, was für Ks. Otto II. zweifelsohne ein Zugewinn an Autorität im gesamten Abendland war. In dieser Zeit kam in Süditalien die Sarazenengefahr auf. Ks. Otto II. zog daher mit einem Heer nach Süden. Am 13. 7. 982 kam es am Capo Colonne, südlich von Corrone (Kalabrien), zu einer Schlacht. Emir Abul Kassim fiel zwar, aber ein sarazenisches Reserveheer bereitete den verfolgenden kaiserlichen Truppen eine vernichtende Niederlage. Nur mit Mühe konnte Ks. Otto II. mit einem Schiff übers Meer entfliehen. Trotzdem zogen sich die Sarazenen vom Festland zurück, so dass dieser Ausgang für Otto und das Reich keine negativen Folgen hatte.

Für Ende Mai/Anfang Juni 983 berief Ks. Otto II. einen Reichstag nach Verona ein, um u. a. die Nachfolge für seinen verstorbenen Vetter, den Herzog von Schwaben und Bayern sowie seine eigene Nachfolge zu regeln. Sein nur dreijähriger Sohn Otto wurde einstimmig zum König gewählt.

Im Sommer 983 brachen Konflikte an der Elbe mit den Slawen wieder aus, die aber vernichtend geschlagen wurden, so dass die Elblinie als Ostgrenze des Reiches gesichert war. Zu eigenen Aktivitäten gegen die Elbslawen kam Ks. Otto II. nicht mehr. Er starb, erst 28 Jahre alt, an den Folgen einer falsch behandelten Malariainfektion. Trotz verschiedener Rückschläge wird man seine zehnjährige Regierungszeit im Großen und Ganzen als erfolgreich werten können. Er hat das Erbe seines Vaters, insbesondere die Hegemonialstellung in Europa, weitgehend gewahrt, das Reich im Innern und nach außen gesichert und die ihm gewährte knappe Zeit genutzt.

Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

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